„Nur drei Prozent Umsatzsteuer statt 19 wie in Deutschland: Dank Steueroptimierung in Luxemburg verdienen Amazon und Apple an E-Books deutlich mehr als heimische Händler. Verlage und der luxemburgische Fiskus profitieren, die EU-Kommission aber hält den Abgabenrabatt für illegal.“
So schrieb der Journalist Konrad Lischka zum Thema „E-Books: Amazon und Apple setzen auf Luxemburg-Trick“ in Spiegel Online vom 1. Mai 2012.
Dass die Unternehmen Amazon und Apple, die Konrad Lischka explizit benennt, aber auch viele andere von einem günstigeren Steuersatz - sei es in Luxemburg oder einem anderen Niedrigbesteuerungsland -, insbesondere hinsichtlich der E-Books, aber auch aller anderen elektronisch erbrachten Dienstleistungen, profitiert haben, wird sich im Rahmen dieser Arbeit noch zeigen. Der eigentliche Schwerpunkt wird jedoch darin liegen, aufzuzeigen, wie die Europäische Kommission den für „illegal gehaltenen Abgabenrabatt“ gelöst hat, indem zum 1. Januar 2015 der Leistungsort elektronischer Dienstleistungen vom Ort des in der EU ansässigen Dienstleistungserbringers an den Ort des nichtsteuerpflichtigen Dienstleistungsempfängers aus der EU verlagert wurde. Damit wurde die Anwendung des Umsatzsteuersatzes des EU-Empfängerlandes bzw. die Umsatzsteuerabführung im EU-Empfangsland der Leistung bewirkt.
Zunächst werden in der vorliegenden Abhandlung Ursachen der Wettbewerbsverzerrung beleuchtet, die zu einer Neubestimmung des Leistungsortes ab 2015 durch entsprechende Lösungswege seitens der Europäischen Kommission und der OECD geführt haben. Da von dem neuen Empfängerleistungsortprinzip nicht nur auf elektronischem Weg erbrachte Dienstleistungen, sondern auch Telekommunikations-, Rundfunk- und Fernsehdienstleistungen betroffen sind, werden anschließend die Begrifflichkeiten dargestellt und voneinander abgegrenzt. Obwohl alle genannten Dienstleistungen der E-Commerce-Branche angehören, wird sich zeigen, dass sie umsatzsteuerrechtlich sehr unterschiedlich definiert sind. Diese Arbeit konzentriert sich ausschließlich auf die Leistungserbringung elektronischer Dienste. Gleichwohl sei erwähnt, dass alle zu veranschaulichenden Gesetzesvorschriften gleichermaßen für Telekommunikations-, Rundfunk- und Fernsehdienstleistungen gelten. Somit werden unter den Begriff „elektronische Dienstleistungen“ die anderen drei betroffenen Leistungen subsumiert. Nur an entsprechenden Stellen wird ergänzend auf sie hingewiesen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Elektronisch erbrachte Dienstleistungen und ihre Neuregelung ab 2015
- Hintergrund
- Begriff der elektronischen Dienstleistungen
- Leistungsort der elektronischen Dienstleistungen
- Leistungserbringung durch EU-Unternehmen
- Nichtsteuerpflichtige Dienstleistungsempfänger in einem anderen EU-Land
- Steuerpflichtige Dienstleistungsempfänger in einem anderen EU-Land
- Nichtsteuerpflichtige Dienstleistungsempfänger außerhalb der EU
- Steuerpflichtige Dienstleistungsempfänger außerhalb der EU
- Leistungserbringung durch Nicht-EU-Unternehmen
- Nichtsteuerpflichtige Dienstleistungsempfänger in der EU
- Steuerpflichtige Dienstleistungsempfänger in der EU
- Zusammenfassende Übersicht der Leistungsortregelung
- Leistungsketten nach Art. 9a EU-VO
- Leistungserbringung durch EU-Unternehmen
- Neuregelung zum Besteuerungsverfahren – Mini-One-Stop-Shop
- Hintergrund
- Registrierung für die Teilnahme am MOSS-Verfahren
- In EU-Mitgliedstaaten ansässige Unternehmer („EU-Regelung“)
- Im Drittland ansässige Unternehmer („Nicht-EU-Regelung“)
- Abmeldung und Ausschluss vom MOSS-Verfahren
- Abgabe der Erklärung und Entrichtung der Steuer über MOSS
- Auswirkungen und Handelsbedarf für Unternehmen
- Erforderliche Unternehmensanalysen und Maßnahmen
- Preisgestaltung und Optimierung von Unternehmensprozessen
- Fazit
- Schluss
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Neuregelung des Umsatzsteuerrechts für elektronisch erbrachte Dienstleistungen ab 2015. Ziel ist es, die Auswirkungen der neuen Regelungen auf Unternehmen zu analysieren und Handlungsempfehlungen für die Praxis zu entwickeln.
- Begriff und Abgrenzung elektronischer Dienstleistungen
- Neuregelung des Leistungsortes für elektronische Dienstleistungen
- Einführung des Mini-One-Stop-Shop (MOSS)-Verfahrens
- Auswirkungen der Neuregelung auf Unternehmen
- Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der elektronisch erbrachten Dienstleistungen und deren Bedeutung im Umsatzsteuerrecht ein. Sie erläutert die Relevanz der Neuregelung ab 2015 und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Definition und Abgrenzung elektronischer Dienstleistungen sowie der Neuregelung des Leistungsortes ab 2015. Es werden die verschiedenen Konstellationen von Leistungserbringern und Dienstleistungsempfängern innerhalb und außerhalb der EU betrachtet und die Auswirkungen der neuen Regelungen auf die Umsatzsteuerpflicht analysiert.
Das dritte Kapitel widmet sich dem neuen Besteuerungsverfahren für elektronisch erbrachte Dienstleistungen, dem Mini-One-Stop-Shop (MOSS). Es werden die Registrierungspflicht, die Abgabe der Erklärung und die Entrichtung der Steuer über MOSS erläutert.
Das vierte Kapitel untersucht die Auswirkungen der Neuregelung auf Unternehmen. Es werden die notwendigen Unternehmensanalysen und Maßnahmen sowie die Auswirkungen auf die Preisgestaltung und die Optimierung von Unternehmensprozessen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen elektronische Dienstleistungen, Umsatzsteuerrecht, Neuregelung, Leistungsort, Mini-One-Stop-Shop (MOSS), Unternehmen, Auswirkungen, Handlungsempfehlungen, Preisgestaltung, Unternehmensprozesse.
- Citar trabajo
- Ivana Prakljacic (Autor), 2015, Elektronische Dienstleistungen im Umsatzsteuerrecht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294868
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