Bereits mit der Entwicklung des Kabelfernsehens kann man den "Bürgerreporter" beispielsweise bei offenen Kanälen finden.
Ein Kölner Regionalsender entwickelte daraus das 'Experiment' des "Hobbyreporters", der selbstständig Beiträge für bestimmte Sendungen drehte.
Der Text soll auf dieses Konzept und dessen Umsetzung eingehen und kommt zu dem Fazit, dass eine aktuelle journalistische Arbeit mit diesem Konzept nur schwer umzusetzen ist.
Ende 2014 stellte der Kölner Regionalsender center.tv seinen Sendebetrieb nach 9 Jahren ein. Für die breite Fernsehwelt scheint dieser Verlust verkraftbar, folgt auf diesem Sendeplatz mit köln.tv ebenfalls ein Sender mit regionaler Ausrichtung. Doch im Gegensatz zum Nachfolger verstand sich center.tv als Heimatfernsehen, ein Sender, der mit den Zuschauern agiert und über und mit deren lokalem Umfeld berichtet. Beliebt waren nicht nur die Stadtteilportraits1, welche, musikalisch unterlegt, in 3-5min den Alltag eines Kölner Stadtviertels einfingen. Für center.tv bezeichnend war ebenfalls die Sendung heimatvideo.tv (später heimatfilm). Diese bot Zuschauern die Möglichkeit, selbstgedrehte Beiträge vorzustellen und über den Sender zu präsentieren. Dieser Grundgedanke sollte im Konzept des Heimatreporters fortgesetzt werden, der aktuell aus seinem Veedel (Kölner Stadtviertel) berichtete. Im Folgenden möchte ich erst auf das Konzept von center.tv eingehen und dann am Beispiel der oben genannten Sendungen die Idee des Zuschauerfernsehens erläutern.
Der Kölner Regionalsender center.tv startet den Sendebetrieb im Oktober 2005. Die wichtigsten Sendungen sind zu dieser Zeit RheinZeit, ein Magazin zu regionalen Themen mit wechselnden Gästen sowie die Sportsendung RheinSport. Die Terminologie aus Rhein-Neologismen wird durch Sendungen wie RheinFeiern oder RheinZeit Service erweitert. Zudem wirbt center.tv mit dem Schlagwort „Heimatfernsehen“. Es wird also bei jeder Gelegenheit versucht, einen Bezug auf Köln herzustellen. 2006, etwa zeitgleich mit dem Bild-Leserreporter, stellt center.tv sein Konzept des Hobby-Reporters vor. André Zalbertus, Gründer von center.tv, sieht in Leser- und Hobbyreportern einen zukunftsweisenden Teil für die Entwicklung des Journalismus (Zalbertus 2007, S. 21ff2 ). Zunächst werden die über Zeitungsannoncen und Eigenwerbung rekrutierten Hobbyreporter zu bestimmten Events eingesetzt, wie etwa zu Karneval oder der Weltmeisterschaft 2006 (a.a.O., S. 32). Später bietet die Sendung heimatvideo.tv Zuschauern die Möglichkeit, selbstgedrehte Filme zu verschiedensten Themen vorzustellen und auf dem Sender zu zeigen. Die gezeigten Filme reichen von auf VHS gedrehten Schwenks
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1 http://koeln.center.tv/programm/sendungen-a-z/stadtteilportraits/ (Aufruf: 18.1.15)
2 Andre Zalbertus/Markus Brauckmann (2007): Fernsehen-Internet-Zeitung. So werden Sie Hobby-Reporter. Köln: BrunoMedia GmbH
- Quote paper
- Julian Marquardt (Author), 2015, Zuschauerfernsehen. Hobbyreporter im Regionalfernsehen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294567
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