Case- Management in der Suchtkrankenhilfe wurde fünf Jahre lang von 1995 - 2000 in Deutschland erprobt und hat diese Probephase mit Erfolg bestanden. Wobei nicht zuletzt zu erwähnen bleibt, dass Case- Management sich in unterschiedlichen Wohlfahrtsstaaten bewiesen hat.1 Zum einen bewährte sich Case- Management beispielsweise in den USA2 und zum anderen, wie erwähnt, in Deutschland 3. Bezeichnend hierbei ist, dass Case- Management einerseits in einem liberalen Wohlfahrtsstaat4 und andererseits in einem konservativem Wohlfahrtsstaat5 seine Tauglichkeit zeigte. Womit Case- Management kein politisches Mittel zu sein scheint. Was Case- Management in der Suchtkrankenhilfe jedoch im speziellen ist, wird nachfolgend anhand der Definition der Begriffe und der näheren Beschreibung der Herangehensweise des Case- Managements dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
1. Präambel
2. Erklärung zum Begriff „Case- Management“
3. Case- Management im Kontext der Sozialpädagogik
4. Erklärung zur Suchtkrankheit
5. Case- Management in der Suchtkrankenhilfe
6. Methode Case Management
6.1. Erschließung des Zugangs bzw. Engagement
6.2. „assessment“
6.3. Verbindung der Klienten mit den Hilferessourcen, Organisation, Koordination
6.4. Monitoring
6.5. Ergebnisbewertung & Beendigung der Zusammenarbeit
7. Schlussbetrachtung
1. Präambel
Case- Management in der Suchtkrankenhilfe wurde fünf Jahre lang von 1995 - 2000 in Deutschland erprobt und hat diese Probephase mit Erfolg bestanden. Wobei nicht zuletzt zu erwähnen bleibt, dass Case- Management sich in unterschiedlichen Wohlfahrtsstaaten bewiesen hat.[1] Zum einen bewährte sich Case- Management beispielsweise in den USA[2] und zum anderen, wie erwähnt, in Deutschland[3]. Bezeichnend hierbei ist, dass Case- Management einerseits in einem liberalen Wohlfahrtsstaat[4] und andererseits in einem konservativem Wohlfahrtsstaat[5] seine Tauglichkeit zeigte. Womit Case- Management kein politisches Mittel zu sein scheint. Was Case- Management in der Suchtkrankenhilfe jedoch im speziellen ist, wird nachfolgend anhand der Definition der Begriffe und der näheren Beschreibung der Herangehensweise des Case- Managements dargelegt.
2. Erklärung zum Begriff „Case- Management“
Wortwörtlich aus dem englischen übersetzt bedeutet Case- Management soviel wie: „Fall Handhabung/ Bewerkstelligung“.
Im Allgemeinen lässt sich unter Management die Ausübung einer Leitungs- und Führungsfunktion verstehen. Beim Management wird verstärkt Wert auf die Ziele gesetzt. Während der Überlegungen welche Ziele zu bestimmen sind, bleibt es nicht aus, sich für eine bestimmte Strategie zur Zielerreichung zu entscheiden. Sollten sich die Rahmenbedingungen in dem ausgelösten Prozess der Realisierung der Ziele bestätigen, wird dies sichtbar durch die Kontrolle. Während des Managements ist die Kommunikation zwischen allen Beteiligten des Prozesses ein Muss.[6]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Hinter dem Begriff „Fall“ verstecken sich einige erklärende Synonyme. Zum einen beschreibt es eine Angelegenheit und zum anderen ein Vorkommen respektive Ereignis. Das Wort „Fall“ ist folglich ein neutraler Begriff.[7]
Case- Management ist demnach etwas zukunftsorientiertes und lehnt sich, der Begrifflichkeit nach, an die Betriebswirtschaftslehre an.
3. Case- Management im Kontext der Sozialpädagogik
Case- Management in der Sozialpädagogik verliert sinngemäß nichts von der ursprünglichen Übersetzung, sondern gewinnt an differenzierter Bedeutung.
Unter einem Fall verstehen die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, dass eine Klientin oder ein Klient sich in einer Situation befindet, in der sie bzw. er mehrfach belastet ist. Hierbei definiert die Klientin bzw. der Klient selbst die Situation in der sie bzw. er sich mehrfach belastet fühlt, als ein Problem. Die Case- Managerin/ der Case- Manager richtet, trotz der Schwere des definierten Problems, ihr Augenmerk auf die Klientin bzw. den Klienten, die/ der stets im Mittelpunkt der Betrachtung bleibt.[8]
Solange sich die Klientin/ der Klient in einer mehrfachbelasteten Situation befindet, bedarf die Person einer Case- Managerin/ eines Case- Managers, da häufig mehrere Probleme zugleich zu lösen sind. Ein HIV infizierter Drogenabhängiger benötigt beispielsweise nicht nur eine Entgiftung und ständige medizinische Betreuung sowie eine Therapie, sondern auch eine Bleibe und finanzielle Mittel zur Sicherung der Existenz. Hierzu sind diverse Institutionen bzw. Einrichtungen aufzusuchen. Oftmals mangelt es der Klientin/ dem Klienten hierbei an Markttransparenz. Die Case- Managerin/ der Case- Manager hingegen überblickt den Markt und schafft somit eine gewisse Transparenz und ist zudem in der Lage ein individuelles Hilfsangebot darzulegen.[9]
Auch der Begriff Management wird im Kontext der Sozialpädagogik verfeinert. Manager sind in einem Fall, also einer mehrfach belasteten Situation, Klientin/ Klient und Sozialpädagogin/ Sozialpädagoge gleichermaßen. Da es im Management darum geht ein Ziel festzulegen, sollte die betroffene Person, welche das Ziel zu erreichen pflegt, mit beraterischer Unterstützung seitens der Sozialpädagogin/ des Sozialpädagogen die eigenen Ziele formulieren. Über die Strategie machen sich dann Klientin/ Klient und Sozialpädagogin/ Sozialpädagoge gemeinsam Gedanken. Auch bei der Realisierung der Strategie besteht häufig eine wechselseitige Beteiligung beider Personen, wobei mehrfach einzig die Klientin/ der Klient aktiv sind. Die Kontrolle hingegen obliegt eher der Sozialpädagogin/ den Sozialpädagogen, da mit der Kontrolle auch der Erfolg gemessen wird und die Fördergelder für die Maßnahme „Case- Management“ sich auch nur solange rechnen, wie auch Erfolge zu verzeichnen sind.[10]
[...]
[1] Schu, Martina. Schlanstedt, Günter. Olivia, Hans. „Hilfeplanung für chronisch mehrfachbeeinträchtigt Abhängige - zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Suchttherapie 2/ 2001. S. 65
[2] „Case- Management“. 06.03.2004. Case Management. Case Managemet im Gesundheitswesen und der sozialen Arbeit. Online im Internet. Was ist CM. URL: http://www.case-manager.de/Was ist.htm [Stand 16.03.2004]
[3] Schu, Martina. Schlanstedt, Günter. Olivia, Hans. „Hilfeplanung für chronisch mehrfachbeeinträchtigt Abhängige - zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Suchttherapie 2/ 2001. S. 65
[4]. In einem liberalem Wohlfahrtsstaat ist die soziale Sicherung lediglich für eine kleine Minderheit am unteren Rand der Gesellschaft zuständig; wobei Sozialleistungen nur nach einer Bedürftigkeitsprüfung gezahlt werden.
[5] In einem konservativem Wohlfahrtsstaat ist das Sozialversicherungssystem hoch entwickelt und stützt sich auf den typischen Einverdienerhaushalt.
[6] Schüler Duden. Die Wirtschaft. Meyers Lexikonredaktion. Mannheim. 1992. S. 255
[7] Wahrig. Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Deutschen Sprachlehre. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit zahlreichen Wissenschaftlern und anderen Fachleuten. Gütersloh. 1968, 1975. S. 1237
[8] Neuffer, Manfred. Case Management. Soziale Arbeit mit Einzelnen und Familien. Weinheim und München. 2002. S. 10
[9] Böllinger, Lorenz. und Stöver, Heino. Drogenpraxis, Drogenrecht, Drogenpolitik. Ein Leitfaden für Drogenbenutzer, Eltern, Drogenberater, Ärzte und Juristen. Frankfurt am Main. 2002. S. 354 - 363
[10] Neuffer, Manfred. Case Management. Soziale Arbeit mit Einzelnen und Familien. Weinheim und München. 2002. S. 9 - 10
- Quote paper
- Yen Sandjaja (Author), 2004, Die Methode Case-Management in der Suchtkrankenhilfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29421
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