Wir leben in einer Zeit, die geprägt ist von Schnelllebigkeit und kurzfristigen Veränderungen. Heerscharen von Wissenschaftlern, Ingeneuren und Meinungsforschern arbeiten fieberhaft an dem Versuch unser Leben durch Technik zu „vereinfachen“. Wie Im Werbespot von A1 aus dem Mund von Herrn Boris Nemsić schon zu hören ist, soll die Technik dem Menschen „die Zeit nicht wegnehmen, sondern sie ihm wieder zurückgeben“. Wer allerdings diese, durch die Technik geschaffene, Zeit wirklich beziehen will, der muss sich das auch einiges kosten lassen. Um genau diese Feststellung geht es in dieser Arbeit. Ich will versuchen einen Vergleich zu schaffen, aus dem ersichtlich wird, wie sich die Kosten für die Telekommunikation durch die Einführung und Nutzung des mobilen Telefons verändert haben. Ob Technik rund um das Mobiltelefon den Menschen die Zeit wirklich zurückgibt oder nicht, steht hier aber nicht zur Diskussion, da das wohl jeder für sich entscheiden sollte. Meine Arbeit ist eine durch Zahlen und Fakten begründete Analyse der Kostenveränderung, die durch die Mobilnetznutzung entsteht. Außerdem erwarte ich eine Aussage über eine mögliche Verhaltensänderung bei den Verbrauchern, die vermutlich in Richtung wesentlich gesteigerter Telefonkonsum gehen wird. Vielleicht lässt sich sogar eine Verhaltensmodifikation erkennen, die sich sowohl auf das Telefonierverhalten im Mobilnetz, als auch im Festnetz auswirkt. Alles in allem soll diese Arbeit die konkreten Veränderungen im Bezug auf die Telefonkosten und das Verhalten der Konsumenten aufzeigen, die seit der Einführung des Mobiltelefons erfolgt sind.
I. Inhaltsverzeichnis
II. Einleitung
III. Die Entwicklung der Telekommunikation (bezogen auf das Telefon) in den letzten 10 Jahren
III.1 Eckdaten zum Festnetztelefon
III.2 Eckdaten zum Mobiltelefon
III.3 Tarifstrukturen
III.4 Kostenveränderung (ab 1998)
III.5 Telefonverhalten
III.6 Konsumentenrente
III.7 Die Entwicklung in den USA
IV. Telefonkosten einer Familie im Jahre 1993
V. Telfonkosten derselben Familien im Jahr 2001
VI. Erläuterung der entstandenen Kostenveränderung und Beispiel für eine Kostensenkung
VII. Die Senioren und der Handyboom
VIII. Zusammenfassung
IX. Quellenverzeichnis
II. Einleitung:
Wir leben in einer Zeit, die geprägt ist von Schnelllebigkeit und kurzfristigen Veränderungen. Heerscharen von Wissenschaftlern, Ingeneuren und Meinungsforschern arbeiten fieberhaft an dem Versuch unser Leben durch Technik zu „vereinfachen“. Wie Im Werbespot von A1 aus dem Mund von Herrn Boris Nemsić schon zu hören ist, soll die Technik dem Menschen „die Zeit nicht wegnehmen, sondern sie ihm wieder zurückgeben“. Wer allerdings diese, durch die Technik geschaffene, Zeit wirklich beziehen will, der muss sich das auch einiges kosten lassen.
Um genau diese Feststellung geht es in meiner Arbeit. Ich will versuchen einen Vergleich zu schaffen, aus dem ersichtlich wird, wie sich die Kosten für die Telekommunikation durch die Einführung und Nutzung des mobilen Telefons verändert haben. Ob Technik rund um das Mobiltelefon den Menschen die Zeit wirklich zurückgibt oder nicht, steht hier aber nicht zur Diskussion, da das wohl jeder für sich entscheiden sollte. Meine Arbeit ist eine durch Zahlen und Fakten begründete Analyse der Kostenveränderung, die durch die Mobilnetznutzung entsteht. Außerdem erwarte ich eine Aussage über eine mögliche Verhaltensänderung bei den Verbrauchern, die vermutlich in Richtung wesentlich gesteigerter Telefonkonsum gehen wird. Vielleicht lässt sich sogar eine Verhaltensmodifikation erkennen, die sich sowohl auf das Telefonierverhalten im Mobilnetz, als auch im Festnetz auswirkt.
Des weitern erscheint es mir wichtig zu erörtern, wie alte Menschen mit der rasanten Entwicklung in einem Bereich, der ihnen bisweilen völlig fremd ist, umgehen können. Immerhin sind Senioren keine potenzielle Zielgruppe für die Mobiltelefonbetreiber und werden deshalb auch bei der Werbung nicht gezielt angesprochen. Viele bleiben so weitgehend uninformiert über die neuen Techniken am Kommunikationssektor.
Alles in allem soll meine Seminararbeit die konkreten Veränderungen im Bezug auf die Telefonkosten und das Verhalten der Konsumenten aufzeigen, die seit der Einführung des Mobiltelefons erfolgt sind. Vielleicht lassen sich daraus auch Verhaltensmodifikationen ableiten, die zu einer Eindämmung einer möglichen Kostenexplosion führen könnten.
III. Die Entwicklung der Telekommunikation (bezogen auf das Telefon) in den letzten 10 Jahren:
III.1 Eckdaten zum Festnetztelefon
Seit der Einführung des Festnetztelefons für den „Otto-Normal-Verbraucher“ glich die fortschreitende Verbreitung desselben einem erfolgreichen Eroberungsfeldzug. Waren es im Jahr 1980 etwa 2,4 Mio. Festnetzanschlüsse, so hatte sich die Zahl 12 Jahre später, also 1992 auf etwa 3,6 Mio. Anschlüsse um 1/3 erhöht. Im Jahre 2001 waren knapp unter 4 Mio. Festnetzanschlüsse registriert, wo auch die Marktsättigung eintrat und die Entwicklung also stagnierte. Dieses scheinbare Marktsättigungsniveau ist seit dem Jahre 1997 kleineren Schwankungen unterworfen. Erklären lässt sich diese durch die unterschiedlichen Zugangstechnologien, nämlich dem POTS- und dem ISDN-Anschluss. Ein leichter Abwärtstrend bei den POTS-Anschlüssen steht einem deutlichen Aufwärtstrend bei den ISDN-Anschlüssen gegenüber[1] &[2].
Der marktbeherrschende Festnetzanbieter in Österreich ist nach wie vor die Telekom Austria (TA), die Ende des Jahres 2001 noch 92,9% des Marktes für sich beanspruchen konnte. Ende des Jahres 2000 war ein prozentueller Marktanteil der TA von damals 95 gemessen worden. Durch die fortschreitende Liberalisierung des Marktes wird jedoch ein Wettbewerb im Festnetz ermöglicht, der alternativen Festnetzbetreibern ein Etablieren am österreichischen Markt ermöglichen soll. Die Verringerung des Marktanteils der TA ist wohl auf diese gesteigerten Wettbewerb zurückzuführen.
In den letzten fünf Jahren ist ein enormer Zuwachs bei den Online-Minuten zu verzeichnen, also denjenigen Minuten, die über durch die Internetnutzung über das Telefonkabel zustande kommen. Wie viele Prozent der im Festnetz telefonierten Minuten wirklich auf den Internet-Gebrauch zurückzuführen sind, kann allerdings erst ab dem Jahr 2000 ermittelt werden. Ab diesem Zeitpunkt werden nämlich die Minuten für den Online-Gebrauch erstmals getrennt von den „vertelefonierten“ Minuten berechnet. Waren es also 1998 und 1999 noch 9,9 Mrd. und 13,16 Mrd. Gesprächs- plus Online-Minuten, dann zeigte die Auswertung für 2000 schon 12,8 Mrd. Gesprächs- und 4,79 Mrd. Online-Minuten. Im Jahre 2001 blieben daraufhin die Gesprächs-Minuten beinahe gleich, während sich die Online-Minuten mit 10,28 Mrd. mehr als verdoppelten.
Abb.1: Gesprächs- und Online-Minuten im Festnetz (1998-2001)1.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Auffallend ist, dass die marktbeherrschende TA sehr unterschiedliche Marktanteile in Abhängigkeit von der Gesprächsdistanz innehat. Im Jahre 2000 entfielen 73% der Ortsgespräche, 50% der Ferngespräche und 53% der Auslandgespräche auf die TA. Ende des Jahre 2001 waren es nur noch 58,1% der Ortsgespräche, 46,2% der Ferngespräche und 45,1% der Auslandgespräche, die über die TA abgewickelt wurden. Natürlich lässt sich diese Entwicklung durch den Wettbewerb erklären, verwunderlich ist dabei dennoch, dass der Anteil der Fern- und Auslandsgespräche schon 2000 wesentlich geringer war als der der Ortsgespräche.
Im Gegensatz zu den Gesprächsminuten fielen die Umsätze im Festnetzmarkt in den letzten 10 Jahren geringfügig. Im Jahre 1997 „vertelefonierten“ die Österreicher noch 1,96 Mrd. € pro Jahre, 2001 waren es nur noch 1,74 Mrd. € Festnetzumsatz. Man muss bei diesen Zahlen allerdings berücksichtigen, dass ja erst ab dem Jahr 2000 die wirklichen Gesprächsminuten ermittelt wurden1.
III.2 Eckdaten zum Mobilnetz
Österreich erfuhr in den Jahren 1998 bis 2000 einen wahren „Handyboom“: 1998 war ein Zuwachs von 95%, 1999 von 82% und 2000 von 47% zu verzeichnen. Im Jahr 2001 flachte die steile Wachstumskurve mit einem Wachstum von nur 10,5% wesentlich ab, was auf eine beginnende Marktsättigung zurückzuführen ist. Zu diesem Zeitpunkt besaßen 82,3% der Österreicher ein Mobiltelefon. In Teilnehmerzahlen sieht die Entwicklung so aus: Im Jahre 1990 waren 73.000 Österreicher registrierte Mobiltelefonbesitzer, 1997 schon 1,165 Mio. und 2001 wurde der Spitzenwert von 6,76 Mio. Mobilnetz-Teilnehmern erreicht.
Abb.2: Teilnehmer im Mobilnetz in den Jahren 1985 bis 2001[3].
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Auch die Zahl der Mobilnetzanbieter am österreichischen Markt veränderte sich mit der Zeit. 1998 teilten sich noch zwei Anbieter den Markt, 2001 waren es schon vier Anbieter, die sich auszubreiten versuchten. Die der TA nahe Mobilkom hatte 44,5%, das Unternehmen T-Mobile 30,2%, ONE 20,9% und der jüngste Anbieter, Telering, 4,4% des Marktes inne.
Von 1999 bis 2002 wuchs das Gesprächsvolumen im Mobilnetz kontinuierlich an und lag dabei immer über den Zuwachsraten der Teilnehmerzahl. 1999 war ein Gesprächsvolumen-Zuwachs von 89%, 2000 von 55% und 2001 von 34% festzustellen. In Gesprächsminuten stieg damit das Volumen von im Jahre 1998 2,03 Mrd. Minuten auf im Jahre 2001 8,01 Mrd. Minuten um 5,98 Mrd. Minuten an.
Gleiches gilt für die Umsatzzahlen, die natürlich mit den Teilnehmerzahlen in Relation gesetzt werden müssen. Wenn die Umsatzzahlen isoliert berechnet werden, dann kann man in den Jahren 1998 bis 2001 Zuwachsraten von 51,1%, 38,5% und 18,6% feststellen1.
III.3 Tarifstrukturen
Bis zum Jahre 1996 gab es in Österreich drei nationale Festnetzzonen, nämlich Ortsgespräche (bis 25 km), Inlandzone 1 (25 bis 100 km) und Inlandzone 2 (über 100 km). 1997 wurden die geographischen Zonen verändert in: Regionalzone (bis 50 km), Fernzone 1 (50 bis 200 km) und Fernzone 2 (über 200 km). Eine Neugestaltung der Auslands-Tarifzonen folgte noch im selben Jahr. Die Zoneneinteilung wurde von fünf auf 17 erweitert. Diese Veränderungen wurde von Seiten der TA nicht erklärt oder erläutert, was den Schluss übrig lässt, dass sie ein Teil der Preispolitik waren.
Die Abrechnungen erfolgten über Tarifeinheiten, die als Impulslängen von 72 Sekunden pro Tarifeinheit definiert waren. In den teureren Fernzonen wurden allerdings je nach Preisfestlegung mehr Impulse pro Tarifeinheit abgerechnet. Im Jahr 1995 wurde für die Fernzone 2 (ab 100 km) während der Geschäftszeit das Achtfache des Grundtarifs pro Tarifeinheit verrechnet. Durch den Markteintritt alternativer Anbieter wurden die komplex gestalteten Inlandstarife wesentlich vereinfacht, da diese mehrheitlich nur mehr zwei Zonen anbieten, die „lokale“ und „Österreichzone“ genannt werden. Einzig die TA und ein anderer alternativer Anbieter hielten damals an den Drei-Zonen-Tarifen fest. Die Veränderungen in der Tarifstruktur sind sehr konsumentenfreundlich, da dadurch das Problem der Zonendefinition entschärft wurde, was zu erhöhter Transparenz und erleichterter Überprüfbarkeit der Telefonkosten führte.
[...]
[1] RTR- Rundfunk- und Telekom-Regulierungs GmbH: http://www.rtr.at.
[2] International Telecommunication Union: World Telecommunication Developement Report 1999.
[3] Eurostat: Working Group Statistics on Communication and Information Services: Telecommunication indicators in the Eurostat Area, 2001. Http://europe.eu.int/comm/eurostat.
- Arbeit zitieren
- Mag. Dr. Sigrid Quendler (Krimmer-Quendler) (Autor:in), 2003, Kostenveränderung der Mobilnetznutzung für die Verbraucher (1993 - 2003), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29409
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