Im Jahr 1999 erregte ein Film große Aufmerksamkeit: The Blair Witch Project. Die Produktionskosten betrugen knapp $35.000, allein in den USA spielte der Film aber über $150 Mio. in die Kinokassen. Doch was ist das Besondere an diesem Film? Zum einen ist es die schwierige Genrezuordnung, die den Film so besonders macht. The Blair Witch Project ist ein Horrorfilm. Allerdings entspricht er zu einem großen Teil nicht den genretypischen Konventionen des Horrorfilms, sondern markiert einen Genre-Umbruch. Deshalb soll zu Beginn der Hausarbeit das Genre Horrorfilm kurz erläutert und die besondere Stellung von The Blair Witch Project innerhalb des Genres aufgezeigt werden. The Blair Witch Project ist allerdings nicht nur ein Horrorfilm: der Film besitzt auch dokumentarischen Charakter. Allerdings erweist sich eine Einordnung in das Genre der Dokumentation schwierig: Handelt es sich bei The Blair Witch Project tatsächlich um eine Dokumentation? Oder um eine Pseudo-Dokumentation? Vielleicht gar um eine Mockumentary? Und was ist überhaupt der Unterschied zwischen den verschiedenen Begrifflichkeiten? Hier sind sich die Wissenschaftler uneinig und auch die Rezipienten nehmen den Film unterschiedlich wahr. In dieser Hausarbeit soll deshalb eine definitorische Annäherung an den Begriff ‚Mockumentary‘ erfolgen und die ‚mockumentarischen‘ Elemente in The Blair Witch Project sollen herausgearbeitet werden. Diese schwierige Genrezuordnung bringt eine Besonderheit mit sich: Während die meisten anderen Horrorfilme sofort als fiktionale Filme erkannt werden, ist das bei The Blair Witch Project nicht der Fall. Der Film wirkt sehr real und authentisch und erschwert eine eindeutige fiktionale Einordnung. Wie die realistische Wirkung des Films zustande kommt, soll in dieser Hausarbeit untersucht werden. Meiner Meinung nach sind es vor allem die eingesetzten Stilmittel Informationslimitation und Leerstelle, die den Film so authentisch wirken lassen. Hierzu gehört auch die den Film durchziehende Handkameraästhetik. Diese Begrifflichkeiten sollen im Verlauf der Hausarbeit genauer erläutert und in Bezug auf The Blair Witch Project analysiert werden.
Die zentrale Frage dieser Arbeit lautet also: Wie können Informationslimitation und Leerstellen innerhalb eines Films realitätsfördernd wirken?
Inhaltsverzeichnis
- The Blair Witch Project – Problematische Genrezuordnung durch vorgetäuschte Authentizität
- The Blair Witch Project im Kontext des Genres Horrorfilm
- Das Genre Horrorfilm
- Einordnung von The Blair Witch Project in das Genre Horrorfilm
- Mockumentary - Zwischen Fiktion und Wirklichkeit
- Definitiorischer Annäherungsversuch an den Begriff, Mockumentary'
- Überlegungen zu den, mockumentarischen Elementen in The Blair Witch Project
- Informationslimitation als literarisches und mediales Stilmittel
- Die Leerstelle als Mittel der Informationslimitation
- Die Handkamera als Mittel der Informationslimitation
- Informationslimitierende Stilmittel in The Blair Witch Project und deren Beitrag zur realistischen Wirkung des Film
- Die Wirkung der Handkameraästhetik in The Blair Witch Project
- Leerstellen in The Blair Witch Project
- Authentizität in The Blair Witch Project als Ergebnis der Verknüpfung von inhaltlicher und visueller Informationslimitation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht den Film The Blair Witch Project und analysiert die Rolle von Informationslimitation und Leerstellen als realitätsfördernde Stilmittel. Die Arbeit zielt darauf ab, die besondere Stellung des Films innerhalb des Genres Horrorfilm zu beleuchten und die Schwierigkeiten bei seiner Genreeinordnung zu erklären. Darüber hinaus wird der Einfluss von mockumentarischen Elementen auf die Rezeption des Films untersucht.
- Problematische Genrezuordnung von The Blair Witch Project
- Mockumentarische Elemente in The Blair Witch Project
- Informationslimitation als Stilmittel
- Leerstellen als Mittel der Informationslimitation
- Die Rolle der Handkameraästhetik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Genreeinordnung von The Blair Witch Project. Der Film wird im Kontext des Genres Horrorfilm betrachtet und seine Besonderheiten im Vergleich zu anderen Horrorfilmen werden herausgearbeitet. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff „Mockumentary“ und analysiert die mockumentarischen Elemente in The Blair Witch Project. Das dritte Kapitel erläutert Informationslimitation als literarisches und mediales Stilmittel und geht dabei auf die Begriffe „Leerstelle“ und „Handkamera“ ein. Das vierte Kapitel untersucht die informationslimitierenden Stilmittel in The Blair Witch Project und deren Beitrag zur realistischen Wirkung des Films. Dabei wird insbesondere die Wirkung der Handkameraästhetik und die Rolle von Leerstellen analysiert. Das fünfte Kapitel beleuchtet die Authentizität von The Blair Witch Project als Ergebnis der Verknüpfung von inhaltlicher und visueller Informationslimitation.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen The Blair Witch Project, Horrorfilm, Mockumentary, Informationslimitation, Leerstelle, Handkameraästhetik, Authentizität, Genrezuordnung, realistische Wirkung, Filmrezeption.
- Citation du texte
- Madita Felke (Auteur), 2015, Informationslimitation und Leerstellen als realitätsfördernde Stilmittel. Eine Untersuchung am Beispiel des Films "The Blair Witch Project", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293898
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