Der Heilige Florian. Man kennt ihn an Hausfassaden oder an Gebäuden der Feuerwehr. Ein Mann, der, gekleidet wie ein Soldat, ein brennendes Haus löscht. Aber was ist dran an der Legende um den Heiligen Märtyrer? Ist der heilige Florian historisch oder eine fromme Legende seiner Zeit?
Diese Arbeit soll hierauf eingehen.
Ausgehend von der Ausbreitung des Römsichen Reiches auf das Gebiet von Noricum (dem heutigen südlichen Donauraum), über die Verdrängung der Römer aus diesem Gebiet, bis hin zu den großen Christenverfolgungen unter den Kaisern Decius, Valerian und Diokletian, wird das demographische und politische Umfeld des Heiligen veranschaulicht.
Anschließend soll der Legende des Heiligen Florians auf den Grund gegangen werden. Hierzu werden sowohl die "Passio Floriani", als auch verschiedene Martyrologien vergleichend betrachtet. Ziel soll es sein, die historischen Fakten von der Legende zu trennen und zu veranschaulichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Christianisierung des bairisch-österreichischen Donauraumes mit besonderer Berücksichtigung der Provinz Noricum
- 2.1. Die allgemeine Situation des Donauraumes im 3. und 4. Jahrhundert und die Neustrukturierung der Provinz Noricum
- 2.2. Frühchristliche Spuren im Donauraum
- 3. Die reichsweiten, systematisch durchgeführten kaiserlichen Christenverfolgungen
- 4. Die Verfolgung unter Kaiser Decius (249-251)
- 4.1. Staat und Kult - das Ausgangsproblem
- 4.2. Die Umsetzung der Opfersupplikation und ihre Folgen
- 5. Die valerianische Christenverfolgung (257-260)
- 5.1. Das erste Edikt des Kaisers
- 5.2. Das zweite Edikt
- 6. Kaiser Diokletian (284-305) – Die große Verfolgung zur Erneuerung der Römischen Religion
- 6.1. Gott und Kaiser - Die Neuordnung der monarchischen Herrschaftsform und die Divinisierung des Kaisertums
- 6.2. Die diokletianischen Edikte
- 6.3. Die Umsetzung der Edikte im Römischen Reich
- 6.4. Das Ende der Christenverfolgungen
- 7. Der heilige Florian
- 8. Die Quellen zum Leben des heiligen Florian
- 8.1. Die Martyrologien
- 8.2. Die Passio Floriani
- 8.2.1. Der Text der Passio
- 8.2.2. Allgemeine Informationen und Angaben zur Passio Floriani
- 9. Leben und Sterben des heiligen Florian
- 9.1. Das Leben des Heiligen
- 9.2. Das Martyrium des Heiligen Florian - Rekonstruktion historischer Fakten der Leidensgeschichte
- 9.3. Der schwierige Fall der 40 Märtyrer von Lorch - Tatsache oder historische Beigabe?
- 10. Zusammenfassung und abschließendes Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ausbreitung des Christentums im bairisch-österreichischen Donauraum und die darauf folgenden Christenverfolgungen, insbesondere im Kontext des Lebens und Martyriums des heiligen Florian. Ziel ist es, den historischen Hintergrund der Verfolgungen aufzuzeigen und die Quellenlage zum Leben des heiligen Florian zu analysieren, um historische Fakten von Legenden zu trennen.
- Christianisierung des Donauraumes im 3. und 4. Jahrhundert
- Kaiserliche Christenverfolgungen unter Decius, Valerian und Diokletian
- Analyse der Quellen zum Leben des heiligen Florian
- Rekonstruktion des Martyriums des heiligen Florian
- Unterscheidung zwischen historischen Fakten und Legenden um den heiligen Florian
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die scheinbar selbstverständliche Religionsfreiheit im heutigen Kontext dem historischen Hintergrund des frühen Christentums im Donauraum gegenüber. Sie skizziert die Problematik der Christenverfolgung und die Forschungsfragen der Arbeit, die die Ausbreitung des Christentums, die Verfolgungen und das Leben des heiligen Florian beleuchten soll, wobei historische Fakten von Legenden getrennt werden sollen.
2. Die Christianisierung des bairisch-österreichischen Donauraumes mit besonderer Berücksichtigung der Provinz Noricum: Dieses Kapitel beschreibt die Situation im Donauraum während der friedlichen Phase des Römischen Reiches unter Augustus. Es wird die Religionsfreiheit der Zeit bis zum 3. Jahrhundert dargestellt, bevor sich das Christentum zu einem Staatsfeind entwickelte. Die Kapitelteile betrachten die allgemeine Situation im Donauraum und die frühen christlichen Spuren, unter Einbezug schriftlicher und archäologischer Quellen, um die Ausgangslage der Christen und den Zustand der Provinz Noricum aufzuzeigen.
3. Die reichsweiten, systematisch durchgeführten kaiserlichen Christenverfolgungen: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die systematischen Christenverfolgungen im Römischen Reich, die ab Mitte des 3. Jahrhunderts begannen. Es legt den Fokus auf die organisierte Unterdrückung des Christentums als Staatspolitik und den damit verbundenen grausamen Hinrichtungen von Christen.
4. Die Verfolgung unter Kaiser Decius (249-251): Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Verfolgungen unter Kaiser Decius, untersucht das Problemverhältnis zwischen Staat und Kult und analysiert die Umsetzung der Opfersupplikation und deren Konsequenzen für die Christen.
5. Die valerianische Christenverfolgung (257-260): Dieses Kapitel befasst sich mit den Verfolgungen unter Kaiser Valerian. Es analysiert die beiden Edikte des Kaisers und deren Auswirkungen auf die Christen im Römischen Reich.
6. Kaiser Diokletian (284-305) – Die große Verfolgung zur Erneuerung der Römischen Religion: Dieses Kapitel widmet sich der umfassenden Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian. Es untersucht die Neuordnung der Herrschaftsform, die Divinisierung des Kaisertums und die diokletianischen Edikte sowie deren Umsetzung im Römischen Reich und deren Ende. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Situation der Christen unter Diokletians Herrschaft.
7. Der heilige Florian: Dieses Kapitel beginnt mit der Einführung des heiligen Florian als zentrales Thema der Arbeit.
8. Die Quellen zum Leben des heiligen Florian: Dieses Kapitel analysiert die verfügbaren Quellen zum Leben des heiligen Florian, unter anderem Martyrologien und die Passio Floriani, um eine Grundlage für die folgende historische Betrachtung zu schaffen.
9. Leben und Sterben des heiligen Florian: Dieses Kapitel versucht, basierend auf den zuvor analysierten Quellen, das Leben und Martyrium des heiligen Florian zu rekonstruieren und historische Fakten von Legenden zu trennen. Es beinhaltet die Auseinandersetzung mit der historischen Plausibilität der Legende der 40 Märtyrer von Lorch.
Schlüsselwörter
Heiliger Florian, Christenverfolgung, Römisches Reich, Provinz Noricum, Donauraum, Kaiser Decius, Kaiser Valerian, Kaiser Diokletian, Martyrologien, Passio Floriani, Christianisierung, Historizität, Legende.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Die Christenverfolgungen im Römischen Reich und der Heilige Florian
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Ausbreitung des Christentums im bairisch-österreichischen Donauraum und die darauf folgenden Christenverfolgungen, insbesondere im Kontext des Lebens und Martyriums des heiligen Florian. Ziel ist die Analyse der historischen Hintergründe der Verfolgungen und der Quellenlage zum Leben des heiligen Florian, um historische Fakten von Legenden zu trennen.
Welche Epochen und Kaiser werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Zeit der Christianisierung des Donauraumes im 3. und 4. Jahrhundert, fokussiert sich auf die Christenverfolgungen unter den Kaisern Decius (249-251), Valerian (257-260) und Diokletian (284-305). Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der jeweiligen Verfolgungswellen und deren Auswirkungen.
Welche Regionen werden betrachtet?
Die geografische Ausrichtung der Arbeit liegt auf dem bairisch-österreichischen Donauraum, mit besonderer Berücksichtigung der römischen Provinz Noricum. Die Untersuchung beleuchtet die Verbreitung des Christentums und die Verfolgungen in diesem spezifischen Gebiet.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit analysiert verschiedene Quellen, um das Leben und Martyrium des heiligen Florian zu rekonstruieren. Dazu gehören Martyrologien und vor allem die Passio Floriani. Die kritische Auseinandersetzung mit diesen Quellen ist ein zentraler Bestandteil der Arbeit, um zwischen historischen Fakten und Legenden zu unterscheiden.
Wie wird die Historizität des Lebens des Heiligen Florian bewertet?
Die Arbeit bemüht sich um eine kritische Auseinandersetzung mit den Quellen. Sie versucht, das Leben und Martyrium des heiligen Florian auf Basis der verfügbaren Quellen zu rekonstruieren und dabei zwischen historisch belegten Ereignissen und legendenhaften Zusätzen zu differenzieren. Die Legende der 40 Märtyrer von Lorch wird beispielsweise auf ihre historische Plausibilität hin untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in zehn Kapitel. Diese beinhalten eine Einleitung, Kapitel zur Christianisierung des Donauraumes, Kapitel zu den einzelnen Christenverfolgungen unter den genannten Kaisern, Kapitel zum Heiligen Florian selbst, eine Analyse der Quellen zum Heiligen Florian, eine Rekonstruktion seines Lebens und Martyriums und abschließend eine Zusammenfassung und ein Resümee.
Was sind die zentralen Themenschwerpunkte?
Zentrale Themen sind die Christianisierung des Donauraumes, die kaiserlichen Christenverfolgungen (insbesondere unter Decius, Valerian und Diokletian), die Analyse der Quellen zum Heiligen Florian, die Rekonstruktion seines Martyriums und die Unterscheidung zwischen historischen Fakten und Legenden um den Heiligen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Heiliger Florian, Christenverfolgung, Römisches Reich, Provinz Noricum, Donauraum, Kaiser Decius, Kaiser Valerian, Kaiser Diokletian, Martyrologien, Passio Floriani, Christianisierung, Historizität, Legende.
- Citar trabajo
- Dipl.-Theol. Benjamin Großhauser (Autor), 2012, Der heilige Märtyrer Florian, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293605