Das Geschäft mit Aktien und Fonds wird in Deutschland zunehmend beliebter. Die Bevölkerung verliert die Scheu, ist zunehmend risikobereiter und über chancenorientierte Anlagemöglichkeiten viel aufgeklärter als noch vor 10 Jahren.1 Doch welche Möglichkeiten bestehen für Kunden, wenn sich an der Börse die einmalige Gelegenheit bietet, doch gerade die nötige Liquidität fehlt? Der Anleger hat dann die Wahl zwischen der Inanspruchnahme seines Kontokorrentkredites oder einem Effektendispositionskredit. Welche Vorteile und auch Risiken die letztere Variante bietet, soll in diesem Bericht erläutert werden.
In der Bankpraxis werden vor allem Effektenlombardkredite abgeschlossen, deshalb beschränkt sich der Bericht auf diese Kreditform, allerdings existieren auch noch andere Arten, wie der Wechsel-, Waren- oder der Edelmetalllombard sowie die Lombardierung von Forderungen aus Lebensversicherungen, Sparguthaben etc.
Seit dem Börsengang der Siemenstochter Infineon im März 2000 rückten kreditfinanzierte Wertpapiergeschäfte etwas mehr in das Blickfeld der Bevölkerung. Dies führte dazu, dass sich schließlich die Kreditaufnahmen vor der Börsennotierung von T-Online häuften.2 Trotz alledem handelt es sich beim Effektenlombardkredit, nicht nur innerhalb der Commerzbank noch um ein Nischenprodukt.3 Gerade deshalb weckte dieses Produkt das Interesse des Autors.
Der Bericht wurde demnach so aufgebaut, dass erst grundlegende Fragen geklärt werden, wie die Definition des Effektenlombardkredites und des vertraglichen Pfandrechts. Daraufhin folgt der verhältnismäßig umfangreiche Schwerpunkt, in welchem der Effektenlombardkredit bzw. -dispositionskredit ausführlich aus Sicht der Commerzbank dargestellt wird. In diesem Teil geht der Autor speziell auf bankinterne Merkmale der Kreditart und auch der Weiterbearbeitung ein. Daraufhin werden die Risiken für Bank und Kunde beschrieben, die dann in 2 Praxisfällen mit den Chancen eines Effektendispositionskredites aufgewogen werden. Schließlich endet der Bericht mit einer abrundenden Schlussbetrachtung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Pfandrecht als Grundlage des Lombardkredites
- 3. Der Effektendispostionskredit innerhalb der Commerzbank
- 3.1 Kennzeichen des Kredites
- 3.2 Erstellung des Kreditantrags und Weiterbearbeitung
- 3.3 Most Realistic Value und Qualitätswert
- 4. Risiken für die Bank und den Kreditnehmer
- 5. Chancen und Risiken in Anwendungsbeispielen
- 6. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Effektenlombardkredit, eine Nischenkreditform, die im Kontext des wachsenden Interesses an Aktien- und Fondsgeschäften an Bedeutung gewinnt. Die Arbeit beleuchtet die Funktionsweise dieses Kredits, seine Vor- und Nachteile für Bank und Kunde, und analysiert dies anhand von Praxisbeispielen.
- Das Pfandrecht als Grundlage des Lombardkredits
- Charakteristika des Effektendispositionskredits der Commerzbank
- Risiken für Bank und Kreditnehmer
- Chancen und Risiken in der Praxis
- Bewertung des Effektenlombardkredits
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Effektenlombardkredits ein und erläutert den Kontext des wachsenden Interesses an Wertpapiergeschäften in Deutschland. Sie beschreibt die Notwendigkeit für alternative Finanzierungslösungen für Anleger und benennt den Effektenlombardkredit als Fokus der Arbeit. Es wird auf die Struktur des Berichts hingewiesen, die von grundlegenden Definitionen über die detaillierte Darstellung des Kredits bei der Commerzbank bis hin zu einer abschließenden Bewertung reicht. Der Autor betont die Relevanz des Themas aufgrund des Nischencharakters des Produkts.
2. Das Pfandrecht als Grundlage des Lombardkredites: Dieses Kapitel definiert den Lombardkredit als kurzfristiges Darlehen, das durch die Verpfändung beweglicher Sachen und Rechte besichert ist. Im Fokus steht der Effektendispositionskredit, bei dem börsenfähige Wertpapiere als Sicherheit dienen. Das Kapitel erläutert detailliert das vertragliche Pfandrecht, die Rolle von Pfandgläubiger und Verpfänder, und die Besonderheiten der Pfandrechtsbestellung bei Inhaber- und Orderpapieren. Die rechtlichen Grundlagen werden durch Bezugnahme auf das BGB und einschlägige Literatur verdeutlicht. Die Übergabe der Wertpapiere als Faustpfand und die Eigentumsverhältnisse werden präzise dargestellt.
3. Der Effektendispostionskredit innerhalb der Commerzbank: Dieses Kapitel analysiert den Effektendispositionskredit der Commerzbank (Kreditart 007). Es beschreibt die Verwendung des Kredits ausschließlich für den Kauf von Wertpapieren, die flexible Rückzahlungsmöglichkeit und die variablen Zinssätze. Die Kapitelteile beleuchten die Voraussetzungen für die Kreditvergabe, einschließlich des Darlehensvertrags und der Einhaltung der Beleihungsgrenzen. Die Bedeutung des "Most Realistic Value" und die möglichen Konsequenzen bei Überschreitung der Kreditlinie werden erwähnt, wobei auf die detaillierte Erläuterung im Kapitel 3.3 verwiesen wird. Die lukrative Alternative zu anderen Kreditformen wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Effektenlombardkredit, Effektendispositionskredit, Pfandrecht, Wertpapiere, Commerzbank, Kreditfinanzierung, Risikomanagement, Beleihungsgrenze, Most Realistic Value, Finanzierung, Wertpapiergeschäft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Der Effektendispositionskredit der Commerzbank
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Effektendispositionskredit, eine spezielle Form des Lombardkredits, der mit Wertpapieren als Sicherheit besichert ist. Der Fokus liegt auf der Funktionsweise dieses Kredits bei der Commerzbank, seinen Vor- und Nachteilen für Bank und Kunde sowie einer Analyse anhand von Praxisbeispielen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Das Pfandrecht als Grundlage des Lombardkredits, die Charakteristika des Effektendispositionskredits der Commerzbank (inkl. Kreditantrag, Bearbeitung und Bewertung der Sicherheiten), die Risiken für Bank und Kreditnehmer, Chancen und Risiken in der Praxis und eine abschließende Bewertung des Kredits.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Das Pfandrecht als Grundlage des Lombardkredits, Der Effektendispositionskredit innerhalb der Commerzbank (mit Unterkapiteln zu Kennzeichen, Antragstellung und Most Realistic Value), Risiken für die Bank und den Kreditnehmer, Chancen und Risiken in Anwendungsbeispielen und Schlussbetrachtung. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie Schlüsselwörter.
Was ist ein Effektendispositionskredit und wie funktioniert er?
Ein Effektendispositionskredit ist ein kurzfristiges Darlehen, das durch die Verpfändung von börsenfähigen Wertpapieren besichert wird. Die Wertpapiere dienen als Sicherheit (Faustpfand) für den Kredit. Die Seminararbeit beschreibt detailliert die Funktionsweise dieses Kredits im Kontext der Commerzbank (Kreditart 007), inkl. der Vertragsbedingungen, der Beleihungsgrenzen und der Rolle des "Most Realistic Value".
Welche Rolle spielt das Pfandrecht?
Das Pfandrecht ist die rechtliche Grundlage des Lombardkredits. Die Seminararbeit erläutert das vertragliche Pfandrecht, die Rolle von Pfandgläubiger (Bank) und Verpfänder (Kreditnehmer) und die Besonderheiten der Pfandrechtsbestellung bei verschiedenen Wertpapieren (Inhaber- und Orderpapiere). Die rechtlichen Grundlagen werden anhand des BGB und einschlägiger Literatur verdeutlicht.
Welche Risiken bestehen für Bank und Kreditnehmer?
Die Seminararbeit identifiziert und analysiert die Risiken sowohl für die Bank (z.B. Wertverlust der Sicherheiten) als auch für den Kreditnehmer (z.B. Verlust der Wertpapiere bei Nichtzahlung). Diese Risiken werden im Detail im entsprechenden Kapitel behandelt.
Was ist der "Most Realistic Value"?
Der "Most Realistic Value" ist ein wichtiger Aspekt bei der Bewertung der Wertpapiere als Sicherheit. Die Seminararbeit erklärt seine Bedeutung im Kontext des Effektendispositionskredits und die möglichen Konsequenzen bei einer Überschreitung der Kreditlinie.
Für wen ist diese Seminararbeit relevant?
Diese Seminararbeit ist relevant für alle, die sich mit dem Thema Lombardkredite, Wertpapierfinanzierung und dem Effektendispositionskredit im Speziellen befassen. Sie richtet sich insbesondere an Studenten, Wissenschaftler und Praktiker im Finanzbereich.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Effektendispositionskredit, Lombardkredit, Pfandrecht, Wertpapiere, Commerzbank, Kreditfinanzierung, Risikomanagement, Beleihungsgrenze, Most Realistic Value, Finanzierung, Wertpapiergeschäft.
- Quote paper
- Antje Felgentreu (Author), 2001, Kreditfinanzierte Wertpapiergeschäfte - Der Effektenlombardkredit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2933