Die vorliegende empirische Bachelor-Thesis beschäftigt sich mit dem Thema des aufenthaltsrechtlichen Umgangs von Roma sowie mit der Frage, ob der Arbeits- und Aufenthaltsrechtliche Umgang frei von Diskriminierung ist.
Zugewanderte Roma bilden in Deutschland keine homogene Gruppe, sie unterscheiden sich kulturell, soziokulturell und auch in ihrer Glaubensrichtung. Roma, die nach Deutschland seit Jahren einwandern, erleben eine legalisierte Hierarchisierung, je nach ihrem Aufenthaltsstatus. Während in den 1960er Jahren viele Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien als Werkvertragsarbeiter nach Deutschland angeworben worden sind und im Jahr 1970 weitere Roma als ausländische Gastarbeiter kamen sowie auch im Rahmen der Familienzusammenführung eingereist sind und demnach einen festen Aufenthalt bis zur deutschen Staatsbürgerschaft besitzen, gibt es aktuell eine große Zahl an Romavölkern, primär aus den Westbalkanstaaten, die als Flüchtlinge in die BRD eingereist sind und sich hier als Asylbewerber aufhalten, geduldet werden oder gar in die Illegalität gewandert sind, aus Angst abgeschoben zu werden. Viele Flüchtlinge, die seit Jahren in Deutschland lebten und auf einen Aufenthaltstitel hofften, wurden im Laufe der vergangenen Jahre mitunter durch die Dublin-Verordnung abgeschoben. Das Leben, das die meisten Roma dann erwarten würde, ist die Marginalisierung.
Nach wie vor ist das Thema Asyl und Antiziganismus ein fester Bestandteil der öffentlichen und politischen Diskussion. Im Zuge der letzten Jahre und aktuell des Jahres 2014 werden kontinuierlich neue Regelungen zum Aufenthalts- und Bleiberecht aufgeführt oder verstärkt verändert; so zum Beispiel gegenwärtig das Gesetz, das die Westbalkanländer als sichere Herkunftsstaaten eingestuft hat und am 06. November 2014 in Kraft getreten ist (vgl. Deutscher Bundestag - ID: 18-59719, 2014).
Das Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden und auch darauf aufmerksam zu machen, wie der arbeits- und aufenthaltsrechtliche Umgang mit Roma in der Realität verläuft, wie die Menschen diesen empfinden und wie ihr Leben auf Grund unzähliger Gesetzesentwürfe diskriminiert wird. Um dies beantworten zu können, musste die Forschungsfrage direkt und unmissverständlich aufgestellt werden. Der Autorin geht es insbesondere darum, in Erfahrung zu bringen, wie die der Ethnie Roma angehörenden Menschen die rechtlichen Umgänge empfinden und wie es sich de facto abspielt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation
- Problemstellung
- Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Definitorische Grundlagen
- Fremd- und Eigenbezeichnung der Roma
- Antiziganismus und Diskriminierung
- Hintergrundinformationen zur heterogenen ethnischen Minderheit
- Einwanderung nach Deutschland
- Aufstellung der in Deutschland lebenden und sich aufhaltenden Roma
- Rechtliche Grundlagen in der BRD
- Roma in Deutschland aus ausländerrechtlicher Sicht
- Genfer Flüchtlingskonvention
- Ausländer- und Asylrecht – Aufenthaltsbestimmungen
- Roma ohne aufenthaltsrechtlichen Status
- Dublin III-Verordnung
- Arbeitsgenehmigung
- Schutzbedarf von Roma aus Westbalkanstaaten
- Empirische Untersuchung
- Methodische Vorgehensweise
- Strukturiertes Leitfadeninterview am Beispiel des Experteninterviews
- Auswahl der Interviewpartner (IP)
- Aufbau und Inhalt des Interviewleitfadens
- Vorbereitung und Durchführung der Interviews
- Vorgehensweise der Auswertung
- Transkription
- MAXQDA
- Auswertung der Interviewergebnisse
- Darstellung der Ergebnisse
- Schlussfolgerung und Handlungsperspektiven für die Soziale Arbeit
- Schlussfolgerung
- Handlungsperspektiven für die Soziale Arbeit
- Literaturverzeichnis
- Anhangsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Thesis befasst sich mit dem aufenthaltsrechtlichen Umgang von Roma in Deutschland. Ziel der Arbeit ist es, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die praktische Umsetzung des Aufenthaltsrechts für Roma in Deutschland zu untersuchen. Dabei werden die Herausforderungen und Problemfelder beleuchtet, die sich aus der heterogenen Situation der Romabevölkerung ergeben. Die Arbeit analysiert die rechtlichen Grundlagen, die Einwanderung nach Deutschland, die Diskriminierungserfahrungen und die empirischen Befunde aus Experteninterviews.
- Rechtliche Rahmenbedingungen für Roma in Deutschland
- Diskriminierung und Antiziganismus
- Empirische Befunde zur Situation von Roma in Deutschland
- Handlungsperspektiven für die Soziale Arbeit
- Herausforderungen und Problemfelder im Umgang mit Roma
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Motivation, die Problemstellung, die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel behandelt die definitorischen Grundlagen und beleuchtet die Fremd- und Eigenbezeichnung der Roma sowie den Begriff des Antiziganismus und der Diskriminierung. Im dritten Kapitel werden Hintergrundinformationen zur heterogenen ethnischen Minderheit der Roma gegeben, einschließlich der Einwanderung nach Deutschland und der Aufstellung der in Deutschland lebenden und sich aufhaltenden Roma. Das vierte Kapitel analysiert die rechtlichen Grundlagen in der BRD, insbesondere aus ausländerrechtlicher Sicht, und beleuchtet die Genfer Flüchtlingskonvention, das Ausländer- und Asylrecht, die Situation von Roma ohne aufenthaltsrechtlichen Status, die Dublin III-Verordnung, die Arbeitsgenehmigung und den Schutzbedarf von Roma aus Westbalkanstaaten. Das fünfte Kapitel widmet sich der empirischen Untersuchung, die mittels strukturierter Leitfadeninterviews mit Experten durchgeführt wurde. Die methodische Vorgehensweise, die Auswahl der Interviewpartner, der Aufbau und Inhalt des Interviewleitfadens sowie die Vorbereitung und Durchführung der Interviews werden detailliert beschrieben. Die Auswertung der Interviewergebnisse erfolgt anhand der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse mit dem Softwareprogramm MAXQDA. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung werden im sechsten Kapitel zusammengefasst und in Bezug zu den rechtlichen Rahmenbedingungen und den Handlungsperspektiven für die Soziale Arbeit diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den aufenthaltsrechtlichen Umgang mit Roma, die Einwanderung nach Deutschland, die Diskriminierung von Roma, Antiziganismus, die Genfer Flüchtlingskonvention, das Ausländer- und Asylrecht, die Dublin III-Verordnung, die Arbeitsgenehmigung, die Situation von Roma ohne aufenthaltsrechtlichen Status, die empirische Untersuchung, Experteninterviews, qualitative Inhaltsanalyse und Handlungsperspektiven für die Soziale Arbeit.
- Citar trabajo
- Tuemay Bicer (Autor), 2015, Zum aufenthaltsrechtlichen Umgang von Roma, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293178
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