Die Entscheidung, für die Bachelorarbeit eine Literaturstudie zum Thema „Physiotherapeutische Maßnahmen bei demenzkranken Menschen“ anzufertigen,
beruht auf nachhaltigen Eindrücken, die ich schon während der Berufsausbildung sammeln konnte.
1996, im zweiten Ausbildungsjahr zum Physiotherapeuten, absolvierte ich das Praktikum im Fachgebiet Neurologie an der „HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz“. Im Rahmen einer Gruppentherapie wurde ich dort zum ersten Mal mit an Demenz erkrankten Menschen konfrontiert. Die Patienten saßen im Kreis auf stabilen Holzhockern. In der Mehrzahl handelte es sich um betagte Menschen. Einige wenige waren aber jüngeren Alters und litten an einer Enzephalopathie, wahrscheinlich als Folge von Alkoholismus. Als fachliche Orientierung erfolgte der Hinweis, eine „unspezifische Hockergymnastik“ selbstständig zu planen und durchzuführen. Die Aufgabe bestand demnach darin, diese Gruppe auf geeignete Weise effektiv therapeutisch zu betreuen, wobei mir bei der Auswahl eines hierfür einzusetzenden Geräts freie Hand gelassen wurde.
Die wichtigste Leitlinie bei der Arbeitsweise in der Physiotherapie ist, unbedingt ein gezieltes, erfolgsorientiertes Handeln zu realisieren. Dies war für uns Auszubildende überzeugend praktisch demonstriert worden während des vorher durchlaufenen Orthopädie-Praktikums.
Im Gegensatz dazu vertrat auch das fachlich geschulte Personal im vorliegenden Fall durchgängig die Auffassung, dass mit Hilfe von physiotherapeutischen Maßnahmen bei diesem Patientenkreis weder kurz- noch langfristig ein erkennbarer Therapiefortschritt erzielbar sei.
Zweimal pro Woche konnten dann jeweils 30 Minuten gestaltet werden mit wenig zufriedenstellenden Ergebnissen. Allerdings wurden dabei oftmals Übungsaufträge und -elemente, selbst wenn sie noch so einfach waren, von den beteiligten Patienten nicht korrekt verstanden und umgesetzt. Als Folge ihrer Erkrankung erhoben sie sich nicht selten und verließen einfach die Gymnastikgruppe.
Aus diesem Grund reifte unterdessen der Entschluss, die neu gewonnenen Erkenntnisse aus dem Bachelorstudium zu nutzen, um zunächst einmal eine solide Literaturrecherche zum Thema „Physiotherapeutische Maßnahmen bei an Demenz leidenden Menschen“ zu erstellen.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
1 Abkürzungsverzeichnis
2 Einleitung
2.1 Problemstellung
2.2 Hypothese
2.3 Definition von Demenz
2.4 Epidemiologie
2.5 Demografische Entwicklung
3 Methodik
3.1 Studiendesign
3.2 Untersuchungsgang
4 Hauptteil / Studienvorstellung und Bewertung
4.1 „Die Wirkung von gruppenbasierten Übungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit und Stimmung in Seniorenresidenzen in Bezug auf die Übergangspflege und Selbstpflege.“ (Brown et al. 2009)
4.2 „Herz-Kreislauf-Fitness, kortikale Plastizität und Alterung.“ (Colcombe et al. 2004)
4.3 „Aerobic-Training erhöht das Hirnvolumen bei älteren Menschen.“ (Colcombe et al. 2006)
4.4 „Verbesserung der kognitiven Funktionen durch psychisches Training und / oder individualisiertes Aerobic-Training bei gesunden älteren Probanden.“ (Fabre et al. 2002)
4.5 „Veränderungen der kognitiven Funktionen innerhalb einer randomisierten Studie durch körperliche Aktivität: Ergebnisse von Lebensstil-Interventionen und Unabhängigkeit für ältere Menschen als Pilotstudie.“ (Williamson et al. 2009)
4.6 „Der Effekt von körperlicher Aktivität auf die kognitiven Funktion bei älteren Erwachsenen mit einem Risiko für die Alzheimer-Krankheit: Eine randomisierte Studie.“ (Lautenschlager et al. 2008)
4.7 „Walking oder Vitamin B für die Kognition bei älteren Erwachsenen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung? Eine randomisierte kontrollierte Studie.“ (van Uffelen, J G Z et al. 2008)
4.8 „Die Auswirkungen eines Walking- / Sprechprogrammes auf die Kommunikation, Gehfähigkeit und den funktionellen Status bei Bewohnern eines Seniorenheimes mit Alzheimer Erkrankung.“ (Cott et al. 2002)
4.9 „Streckenlauf: Eine randomisierte Studie zu den Auswirkungen eines kurzzeitigen Laufprogrammes auf die Kognition bei Demenz.“ (Eggermont, L H P et al. 2009)
4.10 „Mobilität und Demenz: Ist physiotherapeutische Behandlung während der Kurzzeitpflege wirksam?“ (Pomeroy et al. 1999)
4.11 PEDro-Bewertung: Physiotherapie bei Menschen ohne und mit kognitiven Einschränkungen
5 Hauptteil / Training bei Demenz
5.1 Training der „Core stability“ / Rumpfstabilität mit besonderer Berücksichtigung der Beinmuskulatur
5.1.1 Sprunggelenkstraining mit Unterstützung (Festhalten)
5.1.2 Hüftbeugetraining mit Unterstützung (Festhalten)
5.1.3 Transferverbesserung Sitz-Stand und zurück mit Taktgebung
5.2 Training der Kraftausdauer von achsengerechten Bewegungen mit Hilfe von Fußmanschetten
6 Diskussion der Ergebnisse
7 Literaturverzeichnis
8 Danksagung
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