Bereits 1983 in seinem Buch "Frames of Mind"2 (siehe Quellenangaben) veröffentlichte Howard Gardner seine Theorie der Multiplen Intelligenzen (MI). Ursprünglich als Gegenbewegung zu den so verbreiteten klassischen psychometrischen Intelligenztests ausgelegt, hat seine Theorie den Status einer anerkannten Neuentwicklung erlangt. Viele seiner Anhänger, wie Kritiker, haben sich mit seiner Theorie und den darin vorgestellten Kriterien für Intelligenzen auseinandergesetzt und neue Aspekte integriert bzw. aufgedeckt. Aber warum überhaupt Intelligenz? Gardner hat mit Absicht diesen eigentlich sehr vorbelasteten Begriff gewählt um einerseits Aufmerksamkeit für seine Ideen zu bekommen, andererseits um sich durch diese Begriffswahl eindeutig gegen die psychometrischen Ansätze abzugrenzen. Somit ist seine Theorie nicht als Erweiterung oder Ergänzung sondern als Ersatz gedacht. Jedoch nimmt er immer davon Abstand seine Theorie abzuschließen bzw. als fertig und für alle Zeit richtig zu bezeichnen. Vielmehr möchte er es nach wie vor lieber als Ideensammlung verstanden wissen, die andere dazu bringen soll das menschliche Leistungsvermögen als etwas ganzheitliches zu begreifen, das nicht auf Mathematik beschränkt bleibt.
Seinem Hang zur Diskussionsfreudigkeit kommt er nun in seinem neuesten Buch zur MI nach, indem er einige neue Anregungen und eigene Überlegungen, die er seit der Veröffentlichung der MI getroffen hat, in seine Theorie einarbeitet. Ich werde mich insbesondere auf seine Argumentation zur möglichen Erweiterung der ursprünglichen sieben Intelligenzen beziehen. Howard Gardner hat sich 1996 entschieden eine neue Intelligenz zu den ursprünglichen sieben hinzuzufügen, die Naturalist Intelligence. Was hat ihn dazu geführt? Gardner muß im Rahmen seiner Beweggründe einräumen, dass er die ersten sieben Intelligenzen hauptsächlich deswegen gewählt hat, da sie am besten in seinen selbst aufgestellten Kriterienkatalog paßten (siehe S47)1. Tatsächlich hat er bereits von Anfang an über eine Vielzahl weiterer Intelligenzen nachgedacht, es aber für besser erachtet seine fundamentale Idee nicht durch eine Überzahl zu verschleiern und damit ihren Erfolg zu gefährden. Gardner sieht die Notwendigkeit vorsichtig mit Erweiterungen zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Naturalist Intelligence
- Die acht Kriterien
- Kritikpunkte
- Spiritual Intelligence I Existential Intelligence
- Die Acht Kriterien
- Kritikpunkte
- Schlußbemerkung
- Quellenanqaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Howard Gardners Theorie der Multiplen Intelligenzen und beleuchtet insbesondere die Erweiterung um die Naturalist Intelligence sowie die potentielle Hinzufügung einer Existential Intelligence. Ziel ist es, Gardners Argumentation zu untersuchen, die Kriterien für die neuen Intelligenzen zu analysieren und kritische Punkte aufzuzeigen.
- Die Erweiterung der ursprünglichen sieben Intelligenzen durch die Naturalist Intelligence
- Die acht Kriterien zur Klassifizierung von Intelligenzen
- Die Kritik an der Naturalist Intelligence
- Die Diskussion um die Existential Intelligence
- Die Anwendung der acht Kriterien auf die Existential Intelligence
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort gibt einen Überblick über die Theorie der Multiplen Intelligenzen und stellt Gardners Motivation für die Erweiterung der ursprünglichen sieben Intelligenzen dar. Im ersten Kapitel wird die Naturalist Intelligence vorgestellt, die Gardners Ansicht nach die acht Kriterien für eine Intelligenz erfüllt. Die acht Kriterien, die Gardner zur Klassifizierung von Intelligenzen verwendet, werden anhand der Naturalist Intelligence erläutert. Im zweiten Kapitel wird die Spiritual Intelligence (bzw. Existential Intelligence) diskutiert, die Gardner als potentielle neunte Intelligenz betrachtet. Auch hier werden die acht Kriterien anhand der Spiritual Intelligence analysiert. Die Schlußbemerkung bewertet Gardners Argumentation und stellt kritische Punkte zur Erweiterung der Theorie der Multiplen Intelligenzen heraus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Theorie der Multiplen Intelligenzen, die Naturalist Intelligence, die Existential Intelligence, die acht Kriterien von Howard Gardner, die Kritik an der Erweiterung der Theorie, die evolutionäre Plausibilität von Intelligenzen, die Mustererkennung, die Kernhandlungen von Intelligenzen, das Symbolsystem, die Entwicklungspsychologie, die psychometrischen Tests und die Diskussion um die wissenschaftliche Fundierung der Theorie.
- Citation du texte
- Felix Kapohl (Auteur), 2001, Die Theorie der Multiplen Intelligenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2928
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