Lidcombe basiert auf dem verhaltenstherapeutischen Ansatz.
Die therapeutischen Interventionen stützen sich auf das operante Konditionieren.
Während dieses Programmes werden keine Sprechtechniken angewendet oder eingeübt.
Somit handelt es sich hier eher um einen Fluency-Shaping-Ansatz. Damit ein Kind nach diesem Ansatz therapiert werden kann, sollte es mindestens 3 Jahre alt sein
und seit 6 Monaten stottern. Bei großem Leidensdruck des Kindes oder der Eltern liegt eventuell eine familiäre Komponente vor oder es besteht ein hoher Schweregrad des Stotterns.
Hier kann auch früher mit der Behandlung begonnen werden.
Lidcombe und KIDS (Kinder dürfen stottern) sind Therapieverfahren zur Behandlung von Stottern im Kindesalter. Ihre Ziele bestehen darin, das Stottern weitgehend oder vollkommen zu eliminieren.
Inhaltverzeichnis
1. Abgrenzung funktioneller Unflüssigkeiten von symptomatischen Unflüssigkeiten
2. Indikationen für sprachtherapeutische Interventionen
3. Therapiebausteine
4. Therapieverfahren
4.1 Lidcombe- Verfahren
4.2 KIDS- Verfahren
5. Quellen
1. Abgrenzung funktioneller (physiologischer) Unflüssigkeiten von symptomatischen Unflüssigkeiten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Indikationen für sprachtherapeutische Interventionen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3. Therapiebausteine
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4. Therapieverfahren
Lidcombe und KIDS (Kinder dürfen stottern) sind Therapieverfahren zur Behandlung von Stottern im Kindesalter. Ihre Ziele bestehen darin, das Stottern weitgehend oder vollkommen zu eliminieren.
4.1. Lidcombe
Lidcombe basiert auf dem verhaltenstherapeutischen Ansatz.
Die therapeutischen Interventionen stützen sich auf das operante Konditionieren.
Während dieses Programms werden keine Sprechtechniken angewendet oder eingeübt.
Somit handelt es sich hier eher um einen Fluency-Shaping-Ansatz.
Damit ein Kind nach diesem Ansatz therapiert werden kann, sollte es mindestens 3 Jahre alt sein und seit 6 Monaten stottern.
Bei großem Leidensdruck des Kindes oder der Eltern liegt eventuell eine familiäre Komponente vor oder es besteht ein hoher Schweregrad des Stotterns.
Hier kann auch früher mit der Behandlung begonnen werden.
Phasen
Das Programm besteht aus 2 Phasen.
Phase 1:
Reduktion der Symptomatik durch verbale Rückmeldungen, Aufforderungen zur Selbstbewertung in Bezug auf den Redefluss
Beispiele:
- Lob einer stotterfreien Äußerung: „Das war prima gesprochen.“
- Bestätigung einer eindeutig stotterfreien Äußerung: „Das kam ganz leicht heraus.“
- seltene Rückmeldungen bei eindeutig gestotterten Äußerungen:
„Da habe ich einen Hüpfer gehört. Kannst du das nochmal sagen?“
Zuerst werden strukturierte, nach und nach jedoch unstrukturierte Situationen genutzt, um die
Sprechflüssigkeit in den Alltag zu transferieren.
Typische Therapiestunde in Phase 1:
1. Messung der Sprechflüssigkeit (Prozentsatz gestotterter Silben)
2. Gespräch über den Wochenverlauf
3. Demonstration einer typischen Übungssituation durch die Bezugspersonen
4. Demonstration möglicher Veränderungen durch den Therapeuten
5. Übungsdurchführung der Bezugsperson und Rückmeldungen durch den Therapeuten
6. Ausblick auf die nächste Woche
Phase 2:
- Festigung der Ergebnisse aus Phase 1, um Rückfälle zu vermeiden
- Abstände zwischen Therapieeinheiten werden größer
- Dauer der Einheiten wird auf 30 Min reduziert
- auch hier werden Prozentsatz gestotterter Silben und Schweregrad unmittelbar vor Therapie
Ermittelt
Die Therapie kann beendet werden, wenn:
– sich der Schweregrad (1-2) auch nach 16 Wochen Therapiepause hält
– während der Spontansprachanalyse weniger als 1% gestottert wird
– es weniger als 1,5 Stottermomente pro Minute Sprechzeit gibt
4.2. KIDS (Kinder dürfen Stottern)
Das Verfahren setzt sich zusammen aus einem Therapiekonzept für kleine Kinder (2-6-jährige), dem so genannten Mini-KIDS und einem Therapiekonzept für Schulkinder (6-16jährige).
Die Eltern können, müssen aber nicht während der Therapie anwesend sein.
Das Verfahren verfolgt im Vgl. zu Lidcombe außer der Remission noch weitere Ziele:
– gelassener Umgang mit dem Stottern für das Kind und die Eltern
– Abbau von Begleitsymptomen
– Etablierung einen kontrollierten Stotterns, falls keine Remission erfolgt
– Entlastung der Familie allgemein
KIDS basiert auf dem Modelllernen: Kleine Kinder erlernen durch die Vorbildfunktion der Therapeuten/Eltern das Pseudostottern, während ältere Kinder dieses in strukturierten Übungen erlernen.
Therapiephasen
1. Information und Vertrag
2. Desensibilisierung
3. Identifikation (in einigen Fällen → bei kleinen Kindern nicht mgl.)
4. Modifikation
5. Generalisierung
6. Ende der Therapie/Nachsorge bei Bedarf
– Information und Vertrag: Eltern und Kind werden über Therapieansatz aufgeklärt, Zielsetzungen werden besprochen, auf Wichtigkeit der Mitarbeit wird hingewiesen → bei älteren Kindern ggf. Dreiecksvertrag bezgl. Ziele und Mitarbeit abschließen
– Desensibilisierung (2-4 Jahre)
– Pseudostottern wird eingeführt und mithilfe des Modellings trainiert
– Ältere Kinder: versch. Arten des Pseudostotterns werden kennen gelernt
– Einführung der Begriffe Schlangen-, Puh- und Froschwort (für Dehnung, Block und Wiederholung)
– Identifikation (ausschließlich bei älteren Kindern)
– echtes Stottern und Pseudostottern unterscheiden lernen
– identifizieren, bei welchem Wort und wo im Wort gestottert wurde
– auch Stärke der Symptome wird beurteilt (weich, locker, leicht, angespannt, fest)
– Generalisierung:
– Eltern und Kind werden angeleitet, Pseudostottern und Symptomlösetechniken an möglichst vielen echten Symptomen in immer mehr Situationen zu zeigen
– wenn Übertrag gelungen ist, erhalten Eltern Anleitung zur Selbsthilfe und Informationen über Kriterien zur Wiedervorstellung
[...]
- Quote paper
- Susan Modes (Author), 2013, Stottern. Abgrenzung, Symptome und Therapieverfahren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/292822
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