Die vorliegende Hausarbeit befaßt sich mit dem deutschen König und Kaiser Ludwig IV., genannt „der Bayer“. Seine Lebenszeit 1282 – 1347 wird ereignisgeschichtlich bearbeitet. Besonders betrachtet werden die Doppelwahl von 1314 und die Umstände, die zu dieser führten. Dabei wird auf verschiedene Thesen der Forschung eingegangen. Im weiteren Verlauf Ludwigs Regierungszeit steht besonders der Konflikt zwischen Kaiser und Papst im Vordergrund. Der Streit um die Stellung des Papstes bei der Wahl zum deutschen König und zum Kaisertum führte schließlich zum Zusammenschluß der Kurfürsten im Kurverein zu Rhense und der Deklaration des Gesetzes „Licet iuris“.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung.
2. Der Weg zum Königstitel
2.1. Von Ludwigs Geburt bis zur Schlacht von Gammelsdorf
2.2. Die Doppelwahl von 1314
2.3. Schlacht von Mühldorf.
3. Kaiserkrönung und Konflikt mit Avignon
3.1. Beginn des Streits mit der Kurie
3.2. Die Heerfahrt nach Italien.
3.3. Der Kurverein zu Rhense
3.4. Das „Licet iuris“
3.5. Wiedererstarken der Gegner und Tod Ludwigs
4. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die vorliegende Hausarbeit befaßt sich mit dem deutschen König und Kaiser
Ludwig IV., genannt „der Bayer“. Seine Lebenszeit 1282 – 1347 wird ereignisgeschichtlich bearbeitet. Besonders betrachtet werden die Doppelwahl von 1314 und die Umstände, die zu dieser führten. Dabei wird auf verschiedene Thesen der Forschung eingegangen. Im weiteren Verlauf Ludwigs Regierungszeit steht besonders der Konflikt zwischen Kaiser und Papst im Vordergrund. Der Streit um die Stellung des Papstes bei der Wahl zum deutschen König und zum Kaisertum führte schließlich zum Zusammenschluß der Kurfürsten im Kurverein zu Rhense und der Deklaration des Gesetzes „Licet iuris“.
2. Der Weg zum Königstitel
2.1. Von Ludwigs Geburt bis zur Schlacht von Gammelsdorf
Ludwig wurde 1282 in München geboren. Seine Eltern waren Ludwig II., Herzog von Oberbayern und Mechthild von Habsburg. Das Geschlecht der Wittelsbacher war von Friedrich Barbarossa mit dem Herzogtum Bayern beliehen worden, das Territorium war zwischen Ludwig II. und seinem Bruder Heinrich XIII. in die Herzogtümer Ober- und Niederbayern geteilt worden. Nach dem Tode des Vaters übernahm zunächst Ludwigs älterer Bruder Rudolf die Herrschaft in Oberbayern, während er von der Mutter zur Erziehung an den Hof ihres Bruders Albrecht von Österreich nach Wien geschickt wurde. Wie schon von seinem Vater geplant, heiratete Rudolf die Tochter Adolfs von Nassau, wodurch er sich gegen den Widerstand seiner Mutter dem habsburgerfeindlichen Lager anschloß.[1]
Erst ab 1302 hielt sich Ludwig wieder in Bayern auf und Gewann durch die Vormundschaft über die Kinder seinen verstorbenen Cousins Stephan I. Einfluß in Niederbayern. Mit seinem Bruder stand er in ständigem Streit, es herrschte „Kleinkrieg im bayerischen Land“[2] und 1310 erfolgte die Teilung des väterlichen Erbes. Ein Teil der niederbayerischen Landherren und die Witwen der verstorbenen Herzöge wanden sich dem Hause Habsburg zu, das ein Mitspracherecht in Niederbayern forderte.[3] Unter dem Eindruck dieser Bedrohung kam es zu einer Einigung zwischen den bayerischen Brüdern und im Hausvertrag vom 21. Juli 1313 wurde beschlossen, wieder gemeinsam zu regieren, wobei die pfälzische Kurstimme Rudolf auf Lebenszeit zugesprochen wurde.
Nach gescheiterten Verhandlungsversuchen standen sich Bayern und Österreicher schließlich in der Schlacht von Gammelsdorf am 9. November 1313 gegenüber, die Ludwig trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit[4] für sich entscheiden konnte.
2.2. Die Doppelwahl von 1314
Dies geschah vor dem Hintergrund des plötzlichen Tods von König Heinrich VII. in Italien und der darauf folgenden Suche nach einem neuen Regenten. Die aussichtsreichsten Kandidaten waren Friedrich von Österreich und Johann von Böhmen, da der politische Rang der Häuser Habsburg und Luxemburg in den vergangenen Jahrzehnten „dank der Königswürde eines ihrer Mitglieder so gewachsen war, daß sie einen Anspruch auf den Thron nicht nur zu haben glaubten, sondern angesichts der tatsächlichen Kräfteverhältnisse auch hatten.“[5] Es zeichnete sich aber ab, daß es wohl zu keiner Einigung zwischen den Kurfürsten kommen werde und wegen der Gefahr einer Doppelwahl unterstützte die luxemburgische Partei Ludwigs Kandidatur.
Es gibt die These, daß die Kurfürsten wegen des Sieges in Gammelsdorf auf Ludwig aufmerksam wurden.[6] Dies erscheint aber unwahrscheinlich, da die Kurfürsten an einem starken, kriegstüchtigen König kein Interesse hatten. Die Partei der Luxemburger befürchteten, unter habsburgischer Herrschaft den böhmischen Königstitel zu verlieren, außerdem war ihr ursprünglicher Kandidat Johann noch minderjährig. Schon früher war es zu einem Bündnis zwischen den bayerischen Herzögen und dem Erzbischof von Mainz, einem Luxemburger, gekommen, die nun für Ludwig auf die Kurstimme seines Bruders hofften und in ihm zudem einen für Habsburg akzeptablen Kandidaten sahen, weil er sich nach Gammelsdorf schnell wieder mit Friedrich versöhnt hatte. Beide waren ja zusammen am Wiener Hof aufgewachsen.[7] Zusätzlich läßt sich noch sagen, daß das Haus Wittelsbach durchaus eine aufstrebende Macht war, dessen Politik auf den Thronerwerb abzielte. Es hatte bereits 1273 und 1308 Kandidaten für die Königswahl gestellt.[8]
[...]
[1] Vgl. Benker, Ludwig, S. 20f.
[2] Ebd., S. 66.
[3] Vgl. Thomas, Ludwig, S. 40.
[4] Vgl. Benker, Ludwig, S. 70-74.
[5] Bookmann, Stauferzeit, S. 214.
[6] Vgl. Kraus, Handbuch, S. 135f. und Schmid, Ludwig, Sp. 2179.
[7] Vgl. Thomas, Ludwig, S. 44-53, der die Schlacht von Gammelsdorf eher als ein Scharmützel, als eine Fehde zwischen Nachbarn ansieht.
[8] Vgl. Homann, Kurkolleg, S. 29-36.
- Citar trabajo
- Daniel Daimer (Autor), 2001, Ludwig IV. (1282-1347) und das "Licet iuris", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29280
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