Die vorliegende Arbeit ist im Fach der Allgemeinen Pädagogik im Rahmen der
Weiterbildung zur „Lehrkraft für Pflegeberufe“ erstellt worden. Ziel der Arbeit ist es, beide
Aspekte der Weiterbildung, die Pädagogik und die Krankenpflege, miteinander zu
verbinden; daher erschien das Thema der Erwachsenenbildung innerhalb der
Krankenpflege sinnvoll.
Begonnen wird mit einem allgemeinen geschichtlichen Abriss der
Erwachsenenbildung innerhalb Deutschlands und dem allgemeinen Verständnis von
Erwachsenenbildung in der Zeit vom 18. Jahrhundert bis heute.
In Kapitel 3 schließt sich die nähere Betrachtung der Begrifflichkeiten
Erwachsenenbildung sowie Fort- und Weiterbildung an, die im geschichtlichen Teil
eingeführt worden sind. Neben den allgemeinen Definitionen werden die Begriffe
anschließend speziell für die Krankenpflege erklärt und ihre Ziele formuliert.
Kapitel 4 widmet sich den Zielen der Erwachsenenbildung, den Kompetenzen mit
besonderem Blick auf die Schlüsselqualifikationen. Während der Literaturrecherche und
Materialsichtung zur Seminararbeit haben sich bestimmte Fragestellungen
herauskristallisiert, die es verlangten, gesondert behandelt zu werden. Daher finden sich in
diesem Kapitel Unterkapitel zur Klärung des Bildungs- und Qualifikationsbegriffes sowie
zur Abgrenzung von Kompetenz gegenüber der Qualifikation. Des weiteren wird das
Verständnis von Schlüsselqualifikationen im Bereich der Krankenpflege wieder separat
aufgezeigt. Eine noch detaillierte Betrachtungsweise der einzelnen Kompetenzen, die die
Schlüsselqualifikationen bilden, schließt sich erneut als Unterkapitel an. Der Abschluss der
Arbeit, das Kapitel der Emotionalen Kompetenz, soll sowohl einen Kritikpunkt als auch
vielleicht eine mögliche Zukunftsperspektive erkennen lassen.
Im Schlussteil wird eine Stellungnahme über den inhaltlichen Teil meinerseits
erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Die Geschichte der Erwachsenenbildung
2.1 Das 18. und 19. Jahrhundert
2.2 Das beginnende 20. Jahrhundert und die Weimarer Zeit
2.3 Der Nationalsozialismus
2.4 Nachkriegszeit und ausklingendes 20. Jahrhundert
3 Erwachsenenbildung als Fort- und Weiterbildung
3.1 Fort- und Weiterbildung in der Allgemeinen Pädagogik
3.2 Fort- und Weiterbildung in der Krankenpflege
4 Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen
4.1 Bilden versus Qualifizieren
4.2 Kompetenz versus Qualifikation
4.3 Schlüsselqualifikationen in der Krankenpflege
4.3.1 Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz, Personale Kompetenz und Handlungskompetenz
4.3.2 Stiefkind: Emotionale Kompetenz
5 Schluss
Bibliographie
1 Einleitung
Die vorliegende Arbeit ist im Fach der Allgemeinen Pädagogik im Rahmen der Weiterbildung zur „Lehrkraft für Pflegeberufe“ erstellt worden. Ziel der Arbeit ist es, beide Aspekte der Weiterbildung, die Pädagogik und die Krankenpflege, miteinander zu verbinden; daher erschien das Thema der Erwachsenenbildung innerhalb der Krankenpflege sinnvoll.
Begonnen wird mit einem allgemeinen geschichtlichen Abriss der Erwachsenenbildung innerhalb Deutschlands und dem allgemeinen Verständnis von Erwachsenenbildung in der Zeit vom 18. Jahrhundert bis heute.
In Kapitel 3 schließt sich die nähere Betrachtung der Begrifflichkeiten Erwachsenenbildung sowie Fort- und Weiterbildung an, die im geschichtlichen Teil eingeführt worden sind. Neben den allgemeinen Definitionen werden die Begriffe anschließend speziell für die Krankenpflege erklärt und ihre Ziele formuliert.
Kapitel 4 widmet sich den Zielen der Erwachsenenbildung, den Kompetenzen mit besonderem Blick auf die Schlüsselqualifikationen. Während der Literaturrecherche und Materialsichtung zur Seminararbeit haben sich bestimmte Fragestellungen herauskristallisiert, die es verlangten, gesondert behandelt zu werden. Daher finden sich in diesem Kapitel Unterkapitel zur Klärung des Bildungs- und Qualifikationsbegriffes sowie zur Abgrenzung von Kompetenz gegenüber der Qualifikation. Des weiteren wird das Verständnis von Schlüsselqualifikationen im Bereich der Krankenpflege wieder separat aufgezeigt. Eine noch detaillierte Betrachtungsweise der einzelnen Kompetenzen, die die Schlüsselqualifikationen bilden, schließt sich erneut als Unterkapitel an. Der Abschluss der Arbeit, das Kapitel der Emotionalen Kompetenz, soll sowohl einen Kritikpunkt als auch vielleicht eine mögliche Zukunftsperspektive erkennen lassen.
Im Schlussteil wird eine Stellungnahme über den inhaltlichen Teil meinerseits erfolgen.
2 Die Geschichte der Erwachsenenbildung
Die geschichtliche Fassung der Erwachsenenbildung stellt zum Teil eine Herausforderung dar, denn es ist nicht wirklich abzugrenzen, ob man von der „Geschichte der Erwachsenenbildung“ oder der „Erwachsenenbildung in der Geschichte“ (Wittpoth 2003, S. 23) reden muss. Tatsächlich steht die Erwachsenenbildung in Zusammenhang und Wechselwirkung „mit Politik, Kultur, Wirtschaft, Alltagsleben und Zeitgeschehen und hat als solche keine autonome Entwicklung" (Friedenthal-Haase 2001, S. 15). Die enge Verbundenheit und gegenseitige Beeinflussung wiederum führt zu einer meist an politischen Wendepunkten angelehnten Darstellung der Entwicklungsgeschichte der Erwachsenenbildung.
2.1 Das 18. und 19. Jahrhundert
Generell wird der Beginn der Erwachsenenbildung mit dem 18. Jahrhundert datiert. Kaiser jedoch verweist darauf, dass es „die Bildung Erwachsener schon seit der Antike gibt“ (2001, S. 191) und lediglich die „institutionalisierte[...] Erwachsenenbildung“ (ebd. S. 192) im 18. Jahrhundert ihren Anfang nahm.
Bevor die Erwachsenenbildung zu ihrem Namen als solchen kam, ist im 18. und 19. Jahrhundert von Volksbildung die Rede. Diese war eine altersunspezifische, also Kinder, Jugendliche und Erwachsene umfassende Bildung, die angelegt war als
„[...] zeitlich begrenzte, gelegentliche und vorübergehende Maßnahme [...] zur beruflich-praktischen Anpassungsfortbildung oder zur christlich-religiösen Moralisierung.“ (Seitter 2001, S. 133)
Ziel war es, die Mitglieder vornehmlich niederer sozialer Schichten zu befähigen, in ihrem Milieu und ihrem Stand entsprechend angemessen zu agieren. Die Volksbildung definierte den Erwachsenen nach seinem Sozialstatus, nicht nach seinem biologischen Alter. Er galt weiterhin als „fertiger Mensch, dessen Lernkapazitäten begrenzt waren“ (Seitter 2000, S. 134).
Die Oberschicht der damaligen Zeit hatte hingegen durchaus die Möglichkeit und die finanziellen Mittel, sich in sogenannten Lesegesellschaften zusammenzufinden. Die Aufklärungsliteratur nahm zu. Vereine und Volksbibliotheken wurden gegründet und die Menschen nutzten die Möglichkeit, sich über Gelesenes auszutauschen und zu diskutieren. Sie folgten damit dem Leitspruch der Aufklärung: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Kant zitiert nach Klafki 1996, S. 19).
2.2 Das beginnende 20. Jahrhundert und die Weimarer Zeit
Der Begriff der Volksbildung wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts durch den Begriff der Erwachsenenbildung ersetzt, was konform ging mit dem sich verändernden Erwachsenenbild. Ein Erwachsener wurde nun als
„[...] eine Person mit einer eigenen Geschichte und Erfahrungswelt, die es zu respektieren galt und die zum Ausgangspunkt der didaktischen Bestrebungen gemacht werden sollte“ (Seitter 2000, S. 135)
gesehen. Es fand somit gleichzeitig eine Abgrenzung zum Jugendlichen und Schüler statt, der weiterhin der Leitung und Erziehung bedurfte. Der Erwachsene jedoch „sollte nicht mehr erzogen, sondern in seiner Bestimmtheit anerkannt und bestärkt werden“ (ebd., S. 135). Eben diese Abgrenzung ließ die neue Begrifflichkeit der Erwachsenenbildung zu, denn sie umriss einen bestimmten Zeitraum im Leben des Menschen, das Erwachsenenalter oder Nicht-mehr-Schüler-sein und wurde somit altersspezifisch.
Ein Hauptmerkmal des beginnenden 20. Jahrhunderts ist der Anfang der Institutionalisierung. Die bereits Ende des vorangegangenen Jahrhunderts gegründeten Vereine für die Verbreitung von Volksbildung vereinigten sich 1916 erstmals in der Volksbildungsorganisation. Ab 1910 entstand eine Vorgängerform der heutigen Volkshochschulen und 1920 kam eine Arbeitsgemeinschaft zustande, die im Wesentlichen mit dem neuen Erwachsenenbild sympathisierte. Ihre Bildungsarbeit beruhte auf „Eigenständigkeit, Autonomie und Freiwilligkeit der Teilnehmer und [sollte] sie dazu befähigen, ihren Bildungsgang durch [...] Reflexion selbst zu bestimmen“ (Seitter 2000, S. 135f). Diese Neue Richtung löste das alte Verständnis von reiner Wissensvermittlung an die Massen ab.
2.3 Der Nationalsozialismus
Das Bild und Verständnis dieser Art von Erwachsenenbildung schwand mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 völlig. Das neue Regime sah in der bestehenden Form der Erwachsenenbildung die Gefahr des Widerstands und daher eine existentielle Bedrohung. Gleichzeitig erkannte man aber auch die Chance, „nationalsozialistisches Gedankengut mit Rassenbiologie, Antisemitismus, Führertum [und] Gefolgschaft“ (Vogel 2003, S. 240) schnell und effektiv im ganzen Volk zu verbreiten. Lehrende, die der Neuen Richtung anhingen, wurden verfolgt und gingen ins Exil. Die Erwachsenenbildung wurde völlig von den Nationalsozialisten vereinnahmt und kontrolliert.
„Somit kam der Erwachsenenbildung als Transporteur nationalsozialistischer Ideologie, aber auch darüber hinausgehend als Organisator kriegsrelevanter Qualifizierungsmaßnahmen eine erhebliche systemstabilisierende Funktion zu." (Vogel 2003, S. 241)
2.4 Nachkriegszeit und ausklingendes 20. Jahrhundert
Mit dem Ende des 2. Weltkriegs 1945 lag die Zukunft Deutschlands in den Händen der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der Sowjetunion. Dementsprechend gestaltete sich das gesamte Bildungssystem und damit auch die Erwachsenenbildung nach den Vorstellungen der Alliierten. Wo zunächst Einigkeit herrschte, entwickelten sich die Vorstellungen zwischen den westlichen Besatzungsmächten und der Sowjetunion bald auseinander, was in Folge zu einer Ausformung zweier unterschiedlicher Bildungssysteme führte.[1]
In der Bundesrepublik fand hauptsächlich das „Re-education“-Konzept sowie das Konzept der „Educational Reconstruction“ Anwendung.
„Während das Re-education- Prinzip sich nahezu ausschließlich an den politischen, pädagogischen und kulturellen Wertvorstellungen der Siegermächte im Hinblick auf die neu aufzubauende Demokratie in Deutschland konzentrierte, versuchte das Konzept der „Educational Reconstruction“ auch an Elemente der deutschen Bildungstradition anzuknüpfen.“ (Olbrich 2001, S. 312f)
Das Bildungssystem allgemein wurde zum Mittel der Entnazifizierung und der Umerziehung zur Demokratie (vgl. ebd., S. 314).
Für den Neuaufbau des Bildungs- und Erziehungssystems fehlten allerdings kompetente und qualifizierte Personen, da im Rahmen der Entnazifizierung die Hälfte aller Lehrkräfte aus dem System entfernt worden waren. Aufgrund dessen, aber auch, weil das Interesse an berufsbezogenen Fächern und dem Nachholen von Schulabschlüssen auf Seiten der Kriegsheimkehrer stieg (vgl. ebd., S. 310), erlebten die Volkshochschulen einen neuen Aufschwung. Sie wurden dabei von den Besatzungsmächten stark unterstützt. Auch kirchliche Akademien und Initiativen von Gewerkschaften fanden ihre Nischen. Sämtliche Neugründungen von Institutionen unterlagen alliierter Kontrolle, die so die Verbreitung und Lehre von „universalgültige[n] Prinzipien wie Gerechtigkeit, Achtung der Menschenwürde, Toleranz und Völkerverständigung“ (Olbrich 2001, S. 312) sicherstellen wollten.
[...]
[1] Zur Entwicklung der Erwachsenenbildung in der DDR siehe Olbrich 2001, Kapitel VI.
- Citation du texte
- Miriam Bretthauer (Auteur), 2004, Erwachsenenbildung und Schlüsselqualifikationen am Beispiel der Krankenpflege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29162
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