In den letzten Jahren haben sich die Wettbewerbsbedingungen für Industrie und Handel verschärft. Die wirtschaftliche Situation in vielen Branchen ist durch Marktsättigung, steigenden Konkurrenzdruck und daraus resultierenden Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet. Gleichzeitig werden die Verbraucher immer aufgeklärter und in zunehmendem Maße anspruchsvoller. Höhere Qualität und besserer Service zum niedrigeren Preis lautet die Devise der neuen Konsumentengeneration. Diese Situation bedingt die Erreichung höherer Effizienz, größerer Flexibilität sowie kürzerer Lieferzeiten und Steigerung der Kundenorientierung von Unternehmensseite um auch in Zukunft erfolgreich am Markt bestehen zu können.
Die Möglichkeiten, im Alleingang diese Kriterien zu erreichen, sind für Industrie und Handel unterdessen jedoch geringer geworden. Aus diesem Grund entwickelten Hersteller und Händler die Überlegung durch partnerschaftliche Zusammenarbeit die Wettwerbbedingungen gemeinschaftlich zu verbessern und dabei die Bedürfnisse der Konsumenten noch stärker in den Vordergrund zu stellen.
Aus diesen Überlegungen entstand Anfang der neunziger Jahre der kooperative Managementansatz Efficient Consumer Response (ECR).
In nachfolgender Arbeit soll die Logistikseite des ECR-Konzepts vorgestellt und erläutert werden. Im Focus der Betrachtung stehen die kooperativen Basisstrategien Supply Chain Management und Efficient Replenishment die bei korrekter Umsetzung und Anwendung zur ganzheitlichen Optimierung der Logistikkette, mit Vorteilen für Industrie, Handel und Konsument, beitragen können und somit für Unternehmen eine adäquate Reaktion auf die veränderte Wettbewerbsituation und die gestiegenen Anforderungen des Marktes ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Problemstellung und Ziel der Arbeit
1.2 Aufbau der Arbeit
2. Grundlagen
2.1 Begriff der Logistikkette
2.2 Managementkonzept- Efficient Consumer Response
2.3 ECR Basisstrategien
3. Supply Chain Management als Teil der logistikorientierten Basisstrategie des ECR
3.1 Erklärungsansatz und Definition
3.2 Bedeutungsinhalt von SCM
3.2.1 Die Logistikkette ohne SCM
3.2.2 Ineffizienzen einer nicht mit SCM optimierten Logistikkette
3.2.3 Die optimierte Logistikkette – Ziel von SCM
3.3 Erfolgsfaktoren für SCM
3.3.1 Kooperation als Vorraussetzung für SCM
3.3.2 Organisatorische Vorraussetzungen für SCM
3.3.3 Informationstechnische Voraussetzungen für SCM
3.4 Zusammenfassung
4. Efficient Replenishment als Grundstrategie des SCM
4.1 Efficient Replenishment
4.2 effiziente operative Logistik
4.2.1 Cross Docking (CD)
4.2.2 Roll-Cage Sequencing (RCS)
4.3 effiziente Lagernachschubversorgung
4.3.1 Computer Assisted Ordering (CAO)
4.3.2 Vendor Managed Inventory (VMI)
4.4 Efficient Administration (EA)
5. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
1.1 Problemstellung und Ziel der Arbeit
In den letzten Jahren haben sich die Wettbewerbsbedingungen für Industrie und Handel verschärft. Die wirtschaftliche Situation in vielen Branchen ist durch Marktsättigung, steigenden Konkurrenzdruck und daraus resultierenden Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet. Gleichzeitig werden die Verbraucher immer aufgeklärter und in zunehmendem Maße anspruchsvoller. Höhere Qualität und besserer Service zum niedrigeren Preis lautet die Devise der neuen Konsumentengeneration. Diese Situation bedingt die Erreichung höherer Effizienz, größerer Flexibilität sowie kürzerer Lieferzeiten und Steigerung der Kundenorientierung von Unternehmensseite um auch in Zukunft erfolgreich am Markt bestehen zu können.
Die Möglichkeiten, im Alleingang diese Kriterien zu erreichen, sind für Industrie und Handel unterdessen jedoch geringer geworden. Aus diesem Grund entwickelten Hersteller und Händler die Überlegung durch partnerschaftliche Zusammenarbeit die Wettwerbbedingungen gemeinschaftlich zu verbessern und dabei die Bedürfnisse der Konsumenten noch stärker in den Vordergrund zu stellen.[1]
Aus diesen Überlegungen entstand Anfang der neunziger Jahre der kooperative Managementansatz Efficient Consumer Response (ECR).
In nachfolgender Arbeit soll die Logistikseite des ECR-Konzepts vorgestellt und erläutert werden. Im Focus der Betrachtung stehen die kooperativen Basisstrategien Supply Chain Management und Efficient Replenishment die bei korrekter Umsetzung und Anwendung zur ganzheitlichen Optimierung der Logistikkette, mit Vorteilen für Industrie, Handel und Konsument, beitragen können und somit für Unternehmen eine adäquate Reaktion auf die veränderte Wettbewerbsituation und die gestiegenen Anforderungen des Marktes ermöglichen.
1.2 Aufbau der Arbeit
Diese Seminararbeit ist in 4 Kapitel untergliedert. Die Einleitung stellt zunächst die Problemstellung und das Ziel der Arbeit vor. Das zweite Kapitel soll den Begriff der Logistikkette erläutern und einen allgemeinen Überblick über das ECR- Managementkonzept geben. Weiterhin werden im dritten Kapitel das Supply Chain Management und dessen Erfolgsfaktoren vorgestellt. Anschließend befasst sich Kapitel 4 eingehend mit Efficient Replenishment im Kontext des Supply Chain Management und dessen Umsetzung. Den Abschluss der Arbeit bildet das Fazit.
2. Grundlagen
2.1 Begriff der Logistikkette
Der Begriff der Logistikkette wird in der Literatur nicht einheitlich verwendet. Es finden sich ebenso synonyme Bezeichnungen wie, logistische Kette, Wertschöpfungskette[2], Lieferkette, Supply Chain , oder Versorgungskette[3].
Dies ist dadurch zu begründen, das die Logistikkette eine enge Beziehung zu oben genannten Begriffen aufweißt. Während die Logistik sich früher nur auf das Lager- und Transportwesen beschränkte, wird sie heute als Querschnittsfunktion zwischen den betrieblichen Wertschöpfungsstufen Beschaffung, Produktion, Lagerung und Absatz gesehen und ist daher eng mit der Wertschöpfungskette verzahnt.[4]
Das bedeutet, das die Logistikaktivitäten einen enormen Anteil an der Wertschöpfung im Unternehmen haben.
Wenn in nachfolgender Arbeit oben genannte Begrifflichkeiten verwendet werden, ist in der Regel „die Gesamtheit aller Geschäftsaktivitäten, die erforderlich sind, um der Nachfrage an Produkten oder Dienstleistungen nachzukommen und zwar vom ursprünglichen Bedarf an Rohmaterial und Daten bis zur Übergabe an den Endverbraucher“[5] gemeint.
Unternehmen mit optimierten Lieferketten haben die Möglichkeit diese gezielt als Wettbewerbsinstrument einzusetzen. Sie sind in der Lage schneller zu liefern als ihre Konkurrenz, erreichen Liefertermine besser und können auf niedrigere Logistik- und Bestandskosten blicken. Dies macht deutlich, das eine optimierte Logistikkette in starkem Zusammenhang zur Wettbewerbsfähigkeit steht und somit Ziel jedes Unternehmens sein sollte.[6]
Einen Lösungsansatz zur Erreichung dieser optimierten Logistikkette soll nachfolgend beschriebenes ECR- Managementkonzept im allgemeinen und die logistikgeprägten Basisstrategien Supply Chain Management sowie Efficient Replenishment im speziellen darstellen.
2.2 Managementkonzept- Efficient Consumer Response
Das Verhältnis zwischen Handel und Industrie war lange Zeit durch Konditionenkämpfe und Misstrauen geprägt. Da dieser Zustand weitere Optimierungen in der Wertschöpfungskette nicht mehr zu lies, sowie immense Ineffizienzen verursachte wurde 1993 in den USA das Konzept Efficient Consumer Response (ECR) entwickelt.[7]
Nach Rossig, stellt ECR ein betriebswirtschaftliches Gesamtkonzept dar, das verspricht, den Waren- und Informationsfluss über die gesamte Wertschöpfungskette vom Hersteller über den Handel bis zum Konsumenten zu optimieren. Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Handel, unter Einsatz von moderner Informations- und Kommunikationstechnologie sollen durch ECR gleichzeitig die Kunden zufriedener gestellt werden und die Kosten bei allen Beteiligten gesenkt werden.[8]
Ziel des ECR- Konzepts ist es auch Hersteller, Handel und Konsumenten an
dem durch die Optimierung der Schnittstellen geschaffenen Mehrwert teilhaben zu lassen und somit eine win-win-win Situation für alle Beteiligten zu schaffen.[9]
Heydt definiert ECR wie folgt: „ Eine gesamtunternehmensbezogene Vision, Strategie und Bündelung ausgefeilter Techniken, die im Rahmen einer partnerschaftlichen und auf Vertrauen basierenden Kooperation, zwischen Hersteller und Handel darauf abzielen, Ineffizienzen entlang der Wertschöpfungskette unter Berücksichtigung der Verbraucherbedürfnisse und der maximalen Kundenzufriedenheit zu beseitigen, um allen Beteiligten jeweils einen Nutzen zu stiften, der im Alleingang nicht zu erreichen gewesen wäre.[10]
Die zentrale Komponente von ECR lautet also „Kooperation statt Konfrontation“ um die Schnittstellen zwischen Handel und Hersteller zu optimieren.
Die immense Bedeutung dieser Zusammenarbeit wird offensichtlich, wenn man bedenkt, das ungefähr ein drittel der Wertschöpfung an diesen Schnittstellen entsteht und nur durch gemeinsame Anstrengungen optimiert werden kann. Der Hohe Nutzen und die Durchführbarkeit von ECR wurden bereits
mehrfach belegt. Nahezu alle Handelsunternehmen und ein Großteil
der Konsumgüterindustrie setzen ECR bereits ein oder planen dessen
Einführung. HHhhhhhH
[11]
2.3 ECR Basisstrategien
Die folgende Abbildung zeigt die vier Basisstrategien des ECR- Konzepts und ihre Zuordnung zu den beiden Hauptkomponenten Supply Chain Management und Category Management.[12]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: ECR-Basisstrategien
Quelle: eigene Darstellung, in Anlehnung an Rossig (2001), S. 36.
Auf der marketingorientierten Seite von ECR hat das Category Management mit seinen Basisstrategien Efficient Assortment, Efficient Promotion und Efficient Product Introduction die Aufgabe, Sortimente, Werbeaktionen und Produktneueinführungen so zu steuern, dass die Kundenzufriedenheit maximiert wird. Ziel hier ist es, eine Umsatz- und Ertragssteigerung zu erreichen. Diese Seite soll aber im weiteren nicht näher betrachtet werden, da der Focus dieser Arbeit auf der Optimierung der Logistikkette liegt und daher die Supply Side von ECR genauer untersucht werden soll. Diese verfolgt das Ziel der Kostenreduzierung entlang der Wertschöpfungskette durch Supply Chain Management. Basisstrategie hierfür ist Efficient Replenishment (effiziente Warenversorgung). Durch das effiziente Management der Versorgungskette sollen die Logistik-, Informations-, und Prozesskosten gesenkt sowie eine Optimierung des gesamten Waren- und Informationsflusses erreicht werden.[13]
Die ECR- Komponente Supply Chain Management sowie dessen Basisstrategie Efficient Replenishment sollen in den nächsten Kapiteln ausführlich beschrieben werden.
3. Supply Chain Management als Teil der logistikorientierten Basisstrategie des ECR
3.1 Erklärungsansatz und Definition
Die Logistikkette muss sich in der heutigen Zeit wachsenden Herausforderungen, wie schnellere Ablieferung, individuellere Kundenwünsche, präzise Lieferzusagen und termingerechte Lieferungen stellen. Weiterhin muss eine moderne Logistikkette schnell auf Nachfrageschwankungen, wechselndes Kundenverhalten und Marktveränderungen reagieren können. Um wettbewerbsfähig bleiben zu können, müssen sich Unternehmen diesen Herausforderungen innerhalb der logistischen Kette stellen.[14]
Lösungsansätze hierzu können im ECR- Kooperationsfeld Logistik unter dem Oberbegriff Supply Chain Management zusammengefasst werden (im folgenden SCM).[15]
In der Literatur findet sich eine Vielzahl an verschiedenen Definitionen und Erklärungsansätzen zum Begriff des SCM.[16]
Walter bezeichnet SCM als „Die Konfiguration der Lieferkette sowie die Planung, Steuerung und Kontrolle der Güter-, Informations- und Geldströme innerhalb eines Netzwerkes von Unternehmen, die in Wertschöpfungsketten an der Entwicklung, Produktion und Verwertung von Sachgütern unter Einbindung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien zielorientiert und vertrauensbasiert kooperieren“[17].
[...]
[1] Vgl. Rossig (2001), S. 31.
[2] Vgl. Wildemann (2001), S. 7.
[3] Vgl. Jirik (1999), S. 547.
[4] Vgl. Corsten (2001), S. 81.
[5] Vgl. LOGISTIK inside | Impressum (Stand 14.04.2004)
[6] Vgl. Geimer/Becker (2001), S. 19.
[7] Vgl. Homburg/Engelbrecht/Krohmer (1999), S. 1.
[8] Vgl. Rossig (2001), S. 30.
[9] Vgl. Hinterhuber/Friedrich (1999a), S. 3
[10] Vgl. von der Heydt (1998), S. 53.
[11] Vgl. Homburg/Engelbrecht/Krohmer (1999), S. 1.
[12] Vgl. Rossig (2001), S. 36
[13] Vgl. Rossig (2001), S. 36
[14] Vgl. http://www.business-wissen.de/de/baustein/bs289/ (Stand 14.04.2004)
[15] Vgl. Tucher/Wiezorek (1998), S. 96.
[16] Vgl. Belz/Kramer/Schlögel (1994), S. 10.
[17] Vgl. Walther (2001), S. 12.
- Arbeit zitieren
- Nico Piontek (Autor:in), 2004, Optimierung der Logistikkette vom Produzenten bis zur Regalpflege, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29007
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