Grundlagen und Funktionsweise der Thesaurierungsbegünstigung

Texte Universitaire , 2008 , 47 Pages , Note: 1,0

Gestion d'entreprise - Droit économique

Zur Bestimmung der erforderlichen Änderungen des Unternehmensteuerrechts wurde im Koalitionsvertrag neben der Verbesserung der „Europatauglichkeit“ und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen auch die „annähernde Rechtsform- und Finanzierungsneutralität“ als Zielsetzung formuliert. Umgesetzt wurden diese Vorhaben im Unternehmensteuerreformgesetz für Personenunternehmen durch die Einführung der Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG („Begünstigung der nicht entnommenen Gewinne“).

Der vom Gesetzgeber beabsichtigte Zweck der Thesaurierungsbegünstigung ist – laut Gesetzesbegründung – Einzelunternehmer und Mitunternehmer mit ihren Gewinneinkünften (Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb und selbständiger Arbeit) in „vergleichbarer Weise“ wie Kapitalgesellschaften zu belasten. Insbesondere sollen ertragstarke und im internationalen Wettbewerb stehende Personenunternehmen ähnlich günstige Thesaurierungsbedingungen vorfinden wie Kapitalgesellschaften. Die Vorschrift soll die Thesaurierung (Nichtentnahme) von Gewinnen begünstigen und dadurch die Eigenkapitalbasis stärken. Auf Antrag des Steuerpflichtigen werden nicht entnommene Gewinne statt mit dem (höheren) progressiven Einkommensteuersatz, mit einem ermäßigten Steuersatz von 28,25 Prozent (zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer) belastet; bei späterer Entnahme hat eine Nachversteuerung zu erfolgen. Der Vorteil bei Inanspruchnahme besteht in einem Steuerstundungseffekt und einem dadurch generierten Zinsgewinn, dessen Höhe von der Dauer der Thesaurierung abhängig ist.

Da die Vorschrift betriebs- und personenbezogen ausgestaltet ist, wird nur den Steuerpflichtigen eine Vergünstigung gewährt, die auf eine private Verwendung der erwirtschafteten Gewinne verzichten und diese stattdessen weiterhin ihren Unternehmen zur Verfügung stellen. „Nach Auffassung des Gesetzgebers“ stellt die begünstigte Besteuerung thesaurierter Gewinne und die spätere Nachversteuerung eine Belastungsparallelität zur Kapitalgesellschaft her und führt dadurch zu einer steuerlichen Gleichbehandlung der Rechtsformen sowie einer sukzessiven Verbesserung der Eigenkapitalausstattung und damit einhergehenden verbesserten Investitionsmöglichkeiten von Personenunternehmen.

Inhaltsverzeichnis

• Abkürzungsverzeichnis
• Zielsetzung der Vorschrift
• Konzept: Begünstigung nicht entnommener Gewinne
  • Neue Begriffsdefinitionen
    • Nicht entnommener Gewinn
    • Begünstigungsbetrag
    • Nachversteuerungspflichtiger Betrag
    • Nachversteuerungsbetrag
  • Antragsberechtigung und verfahrensrechtliche Regelungen
  • Begünstigung
    • Begünstigter Gewinn und Tarif
    • Gründe für eine „unvollständige" Thesaurierung
  • Nachversteuerung
    • Nachversteuerungsbetrag und Tarif
    • Sonstige Nachversteuerungsfälle
    • Verwendungsreihenfolge
    • Ausnahmen von der Nachversteuerung
  • Situation im Verlustfall
• Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)
• Anlagenverzeichnis

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Thesaurierungsbegünstigung, einer steuerlichen Regelung, die Unternehmen die Möglichkeit bietet, Gewinne im Unternehmen zu belassen und so die Finanzierung von Investitionen zu erleichtern. Ziel der Arbeit ist es, die Grundlagen und Funktionsweise der Thesaurierungsbegünstigung zu erläutern und die relevanten rechtlichen Regelungen zu analysieren. Dabei werden die verschiedenen Aspekte der Begünstigung, wie die Antragsberechtigung, die Berechnung des Begünstigungsbetrags und die Nachversteuerung, im Detail betrachtet.

• Definition und Konzept der Thesaurierungsbegünstigung
• Antragsberechtigung und verfahrensrechtliche Regelungen
• Berechnung des Begünstigungsbetrags und die Nachversteuerung
• Ausnahmen von der Nachversteuerung
• Situation im Verlustfall

Zusammenfassung der Kapitel

Das erste Kapitel befasst sich mit der Zielsetzung der Thesaurierungsbegünstigung. Es wird erläutert, warum diese Regelung eingeführt wurde und welche Ziele sie verfolgt. Das zweite Kapitel analysiert das Konzept der Begünstigung nicht entnommener Gewinne. Es werden die relevanten Begriffsdefinitionen, wie der nicht entnommene Gewinn, der Begünstigungsbetrag und der Nachversteuerungsbetrag, erläutert. Außerdem werden die Antragsberechtigung und die verfahrensrechtlichen Regelungen im Detail betrachtet. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Begünstigung selbst. Es werden die verschiedenen Aspekte der Begünstigung, wie der begünstigte Gewinn und der Tarif, sowie die Gründe für eine „unvollständige" Thesaurierung, erläutert. Das vierte Kapitel analysiert die Nachversteuerung. Es werden der Nachversteuerungsbetrag und der Tarif, die sonstigen Nachversteuerungsfälle, die Verwendungsreihenfolge und die Ausnahmen von der Nachversteuerung im Detail betrachtet. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Situation im Verlustfall. Es wird erläutert, wie die Thesaurierungsbegünstigung im Verlustfall zu behandeln ist.

Schlüsselwörter

Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Thesaurierungsbegünstigung, nicht entnommene Gewinne, Begünstigungsbetrag, Nachversteuerung, Antragsberechtigung, verfahrensrechtliche Regelungen, Verlustfall, Steuerrecht, Unternehmensfinanzierung, Investitionen.

• Université: Baden-Wuerttemberg Cooperative State University (DHBW)
• Note: 1,0
• Auteur: Tobias Sick (Auteur)
• Année de publication: 2008
• Pages: 47
• N° de catalogue: V289368
• ISBN (ebook): 9783656896142
• ISBN (Livre): 9783656905400
• Langue: allemand
• mots-clé: grundlagen, funktionsweise, thesaurierungsbegünstigung