"Im Alltag des Geschichtsunterricht dominieren die Textquellen", stellte der Geschichtsdidaktiker Michael Sauer noch 2001 fest und fasste damit eine allgemeine Tendenz der Lehrmittelauswahl zusammen, die auch heute im Unterricht noch aktuell ist und die sich immer noch größtenteils auf schriftliche Quellen beschränkt. Zwar werden auch Bilder durchaus im Unterricht verwendet, dies geschieht oftmals aber vielfach nur wegen der repräsentativen Funktion und der darin erhaltenen Verlebendigung. Eine didaktisch begründete Beschäftigung mit Bildern als eigenständige Quelle und Mittel zur medialen Kompetenzerweiterung der Schüler bleibt aber im Geschichtsunterricht vielfach aus. Um ein umfassendes Geschichtsbild vermitteln zu können, ist aber laut Meinung der Didaktiker auch die Bildanalyse von großer Bedeutung, die sich nicht auf eine Bildbetrachtung im Sinne eines motivierenden Medienwechsels beschränken sollte, sondern ebenso wie die vorwiegend genutzten schriftlichen Quellen Teil des alltäglichen Unterrichts sein muss. Dabei sollen nicht nur die in nahezu jedem Geschichtsbuch auftauchenden Herrscherportraits, sondern im besonderen Maße auch die alltäglichen, als Mentalitätsbilder bezeichneten Fotografien einen immer größer werdenden Platz einnehmen.
Im Folgenden werde ich mich nun mit dem Nutzen der Arbeit mit Bildern im Geschichtsunterricht, aber auch mit möglichen auftauchenden Problemen beschäftigen, wobei die Einschränkung des Bildbegriffs eine wichtige Rolle spielt. Anschließend werde ich mich mit den unterschiedlichen Bildarten und insbesondere mit den Alltagsbildern und deren Einsatz im Unterricht beschäftigen. Des Weiteren werde ich das im Unterricht üblicherweise dreistufige Modell aus Beschreibung, Analyse und Interpretation wiedergeben und im Hinblick auf die Arbeit mit Mentalitätsbildern beschreiben, bevor ich abschließend zu einer kurzen Einschätzung der Verwendungsmöglichkeiten solcher Alltagsbilder komme.
Inhaltsverzeichnis
- Der Einsatz von Bildquellen im Geschichtsunterricht am Beispiel der Mentalitätsbilder
- Bildquellen im Geschichtsunterricht - ein Überblick
- Die Bedeutung von Bildquellen im Geschichtsunterricht
- Bildanalyse im Geschichtsunterricht
- Mentalitätsbilder im Geschichtsunterricht
- Die didaktische Arbeit mit Mentalitätsbildern
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Bedeutung von Bildquellen im Geschichtsunterricht, insbesondere mit der Verwendung von Mentalitätsbildern. Er analysiert die didaktischen Möglichkeiten und Herausforderungen, die mit der Arbeit mit Bildern im Unterricht verbunden sind, und beleuchtet die Rolle von Bildern als eigenständige Quelle und Mittel zur medialen Kompetenzerweiterung der Schüler.
- Die Bedeutung von Bildquellen im Geschichtsunterricht
- Die didaktischen Möglichkeiten und Herausforderungen der Bildanalyse
- Die Rolle von Mentalitätsbildern als eigenständige Quelle
- Die Förderung der Medienkompetenz der Schüler
- Die Bedeutung von Bildquellen für ein umfassenderes Geschichtsbild
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer kritischen Analyse der traditionellen Verwendung von Bildquellen im Geschichtsunterricht. Es wird festgestellt, dass Bilder oft nur als illustrative Elemente eingesetzt werden und ihre didaktischen und geschichtswissenschaftlichen Möglichkeiten nicht ausgeschöpft werden. Der Autor argumentiert, dass Bilder als eigenständige Quellen betrachtet werden sollten und dass die Schüler in der Lage sein müssen, sie kritisch zu analysieren.
Im weiteren Verlauf des Textes werden verschiedene Bildarten und insbesondere Mentalitätsbilder vorgestellt. Der Autor beschreibt die spezifischen Möglichkeiten und Herausforderungen, die mit der Arbeit mit diesen Bildern im Unterricht verbunden sind. Er betont die Bedeutung der Bildanalyse, die über eine bloße Beschreibung hinausgeht und die Interpretation der Bilder im Kontext ihrer Entstehung und Rezeption umfasst.
Der Text beleuchtet auch die Rolle von Bildquellen in der Förderung der Medienkompetenz der Schüler. Es wird argumentiert, dass die Schüler in der Lage sein müssen, visuelle Medien zu verstehen und zu analysieren, um ein umfassendes Geschichtsbild zu entwickeln.
Schließlich werden die didaktischen Möglichkeiten der Arbeit mit Mentalitätsbildern im Unterricht aufgezeigt. Der Autor beschreibt verschiedene Methoden und Ansätze, die eingesetzt werden können, um die Schüler für die Analyse und Interpretation von Bildern zu sensibilisieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Einsatz von Bildquellen im Geschichtsunterricht, die Bedeutung von Mentalitätsbildern, die didaktische Arbeit mit Bildern, die Förderung der Medienkompetenz der Schüler und die Bedeutung von Bildquellen für ein umfassenderes Geschichtsbild. Der Text beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten, die mit der Verwendung von Bildern im Unterricht verbunden sind, und argumentiert für eine systematische Beschäftigung mit Bildern als eigenständige Quelle.
- Quote paper
- Philip Neuß (Author), 2010, Der Einsatz von Bildquellen im Geschichtsunterricht am Beispiel der Mentalitätsbilder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288648