Im Vergleich zu früheren Zeiten hat das wissenschaftliche Interesse an der Arzt-Patienten-Kommunikation in den letzten Jahren stark zugenommen. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Viele Ärzte haben nicht besonders viel Zeit für ihre Patienten und die Kommunikation ist begrenzt. Besonders schwierig ist es für unerfahrene Ärzte, die Sichtweise des Patienten zu übernehmen, die Perspektive zu wechseln und ihm genau zuzuhören. „Wir werden ins kalte Wasser geschmissen und plötzlich sind diese Patienten, die ganz normale Menschen sind, zu fremden Wesen aus fremden Galaxien“, schreibt eine Medizinstudentin in einem Forum. Viele Patienten sind mit einer solchen Beziehung unzufrieden. Aus diesem Grund wechseln sie die Ärzte oder wollen gar nicht mehr zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen. Noch problematischer ist heutzutage die interkulturelle Arzt-Patienten-Kommunikation, weil viele Menschen mit Migrationsgrund in Deutschland leben. Viele kommen nach Deutschland, um eine hochqualitative Behandlung zu bekommen, dazu gehören auch russische Familien mit Diagnosen wie Krebs, die mit der Hoffnung nach Deutschland kommen, um das Leben ihres Kindes. Die Begegnung von Ärzten und Patienten aus unterschiedlichen Kulturkreisen gehört heutzutage zum medizinischen Alltag. Aber Letztere geraten in eine andere Welt in der andere Regeln, eine andere Kultur und andere Besonderheiten gelten. Hinzu kommt die Sprachbarriere. Einige Ärzte wissen nicht, wie man ein gutes Gespräch mit solchen Patienten und mit ihren Eltern aufbauen kann. Es treffen also zwei Welten aufeinander. Manchmal entstehen deswegen viele Missverständnisse.
Eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation ist in solchen Fällen wichtig, weil sie den Heilungsprozess beeinflussen kann und die gesamte Arbeit zwischen dem Arzt und dem Patienten verbessern könnte. Es soll sozusagen ein gesamtes Team aus den Personen sein, die an der Arzt-Patienten-Kommunikation beteiligt sind. Dazu gehören gewöhnlich der Arzt, die Eltern, der Kinderpatient und der Dolmetscher.
Die vorliegende Arbeit ist der interkulturellen Kommunikation zwischen Arzt und Patienten am Beispiel russischer Kinder gewidmet und wird überwiegend aus eigener Erfahrung mit Ärzten sowie kleinen Patienten und deren Eltern geschrieben. Dabei werden Patienten vom Kindes- bis zum Jugendalter betrachtet. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Fragestellung
- 2 Arzt-Patienten-Kommunikation
- 2.1 Motive und Ziele des ärztlichen Gespräches
- 2.2 Aufbau von Gesprächen
- 2.3 Die Rolle des Arztes
- 2.4 Techniken der ärztlichen Gesprächsführung
- 2.4.1 Verbale Techniken
- 2.4.2 Nonverbale Techniken
- 2.4.2.1 Mimik
- 2.4.2.2 Gestik
- 2.4.2.3 Räumliche Situation
- 2.4.3 Formen der Gesprächssteuerung
- 2.4.3.1 Umgang mit Pausen
- 2.4.3.2 Spiegeln von Emotionen
- 2.4.3.2.1 Angst
- 2.4.3.2.2 Mitleid
- 2.4.3.2.3 Wut
- 2.4.3.3 Fragetechniken
- 3 Die Besonderheiten in der Kommunikation bei Kindern als Patienten
- 3.1 Arzt-Kind-Beziehung
- 3.2 Sprachlicher und kommunikativer Entwicklungsstand des Kindes
- 3.3 Kommunikation durch das Spiel
- 4 Interkulturelle Aspekte der Arzt-Patienten-Kommunikation am Beispiel russischer Kinderpatienten
- 4.1 Dolmetscher als Träger der emotionalen und mündlichen Information in den interkulturellen Gesprächen
- 4.2 Die größten Kommunikationshindernisse
- 4.2.1 Fehlverhalten in der Kommunikation seitens des Arztes
- 4.2.2 Sprachblockaden
- 4.2.3 Hindernisse bei der Kommunikation mit Kindern
- 5 Die Bedeutung medialer Informationen für den Krebspatienten
- 6 Erfolgreiche Gespräche mit russischen Kinder-Krebs-Patienten
- 6.1 Die Voraussetzung für erfolgreiche Gespräche (ein Interview mit Dr. ..)
- 6.2 Die wichtigsten Gesprächssteuerungsmittel des Dolmetschers
- 7 Gesprächsanalyse von vier Kommunikationssituationen mit russischsprachigen Patienten und deren Eltern
- 7.1 Setting 1
- 7.1.1 Die Rolle des Arztes in der Arzt-Patienten Kommunikation
- 7.1.2 Die Rolle der Dolmetscherin in der Arzt-Patienten Kommunikation
- 7.1.3 Die Rolle der Mutter in der Arzt-Patienten Kommunikation
- 7.1.4 Allgemeine Aspekte der Kommunikation
- 7.2 Setting 2
- 7.2.1 Die Rolle des Arztes in der Arzt-Patienten Kommunikation
- 7.2.2 Die Rolle der Dolmetscherin in der Arzt-Patienten-Kommunikation
- 7.2.3 Die Rolle der Eltern in der Arzt-Patienten-Kommunikation
- 7.2.4 Die Rolle des Patienten in der Arzt-Patienten-Kommunikation
- 7.2.5 Allgemeine Aspekte der Arzt-Patienten-Kommunikation
- 7.3 Setting 3
- 7.3.1 Die Rolle der Ärztin in der Arzt-Patienten Kommunikation
- 7.3.2 Die Rolle der Patientin in der Arzt-Patienten Kommunikation
- 7.3.3 Die Rolle der Dolmetscherin und der Mutter in der Arzt-Patienten Kommunikation
- 7.3.4 Allgemeine Aspekte der Arzt-Patienten Kommunikation
- 7.4 Setting 4
- 7.4.1 Die Rolle des Arztes in der Arzt-Patienten Kommunikation
- 7.4.2 Die Rolle der Dolmetscherin in der Arzt-Patienten-Kommunikation
- 7.4.3 Die Rolle der Mutter in der Arzt-Patienten-Kommunikation
- 7.4.4 Allgemeine Aspekte der Arzt-Patienten Kommunikation
- 7.1 Setting 1
- 8 Schlussfolgerung
- Literaturverzeichnis
- Danksagung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der interkulturellen Kommunikation zwischen Arzt und Patienten am Beispiel russischer Kinderpatienten. Ziel ist es, die Herausforderungen und Besonderheiten der Kommunikation in diesem Kontext zu analysieren und Lösungsansätze aufzuzeigen. Die Arbeit basiert auf eigenen Erfahrungen der Autorin mit Ärzten, kleinen Patienten und deren Eltern.
- Die Bedeutung der Arzt-Patienten-Kommunikation für den Heilungsprozess
- Die Herausforderungen der interkulturellen Kommunikation im medizinischen Kontext
- Die Rolle des Dolmetschers als Vermittler zwischen Arzt und Patient
- Die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation und der kulturellen Unterschiede
- Die Analyse von Kommunikationssituationen mit russischsprachigen Patienten und deren Eltern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und beleuchtet die wachsende Bedeutung der Arzt-Patienten-Kommunikation im Kontext der zunehmenden interkulturellen Begegnungen im Gesundheitswesen. Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Grundlagen der Arzt-Patienten-Kommunikation, wobei die Motive und Ziele des ärztlichen Gespräches, der Aufbau von Gesprächen und die Rolle des Arztes im Mittelpunkt stehen. Kapitel 3 widmet sich den Besonderheiten der Kommunikation mit Kindern als Patienten, wobei die Arzt-Kind-Beziehung, der sprachliche und kommunikative Entwicklungsstand des Kindes sowie die Bedeutung des Spiels als Kommunikationsmittel beleuchtet werden. Kapitel 4 analysiert die interkulturellen Aspekte der Arzt-Patienten-Kommunikation am Beispiel russischer Kinderpatienten. Dabei werden die Rolle des Dolmetschers, die größten Kommunikationshindernisse und die Bedeutung medialer Informationen für den Krebspatienten untersucht. Kapitel 6 befasst sich mit erfolgreichen Gesprächen mit russischen Kinder-Krebs-Patienten und beleuchtet die Voraussetzungen für eine gelingende Kommunikation sowie die wichtigsten Gesprächssteuerungsmittel des Dolmetschers. Kapitel 7 analysiert vier Kommunikationssituationen mit russischsprachigen Patienten und deren Eltern, wobei die Rollen der verschiedenen Akteure und die allgemeinen Aspekte der Kommunikation im Fokus stehen. Die Schlussfolgerung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Arzt-Patienten-Kommunikation, interkulturelle Kommunikation, russische Kinderpatienten, Dolmetscher, Kommunikationsprobleme, Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede, Krebspatienten, Gesprächsanalyse, Heilungsprozess.
- Citation du texte
- Julia Skrypnikova (Auteur), 2012, Interkulturelle Aspekte der Arzt-Patienten-Kommunikation am Beispiel russischer Kinderpatienten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288573
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