„Wie ist es zu schaffen, gewöhnliche Menschen – weil wir letztlich nie genug Talente haben werden – zu befähigen, außergewöhnliche Leis-tungen zu erbringen?“ (Malik 2006, 36)
Mit der folgenden Arbeit verfolge ich das Ziel, ein Trainingskonzept für Gründer zu entwickeln, dass die Beurteilung individueller Gründerpotenziale ermöglicht. Hintergrund ist die in der Bundesrepublik Deutschland durch Fördermittel finanzierte Gründungsunterstützung für Menschen auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Immer mehr Menschen sehen in der eigenen Selbstständigkeit die größte Chance der Selbstverwirklichung oder den einzigen Weg, ihrer Arbeitslosigkeit zu entkommen.
Traditionelle Anforderungsprofile für Gründer verlangen von Selbst-ständigen Alleskönner zu sein. In unserer heutigen arbeitsteiligen Welt heißt Selbstständigkeit nicht mehr, ständig alles selbst zu tun.
Bereits während meines Studiums gründete ich mit Hilfe des ebenfalls durch Fördermittel finanzierten Lotsendienstes an der Universität Potsdam mein eigenes Unternehmen. Seit Juni 2008 arbeite ich als Trainerin und Coach im Kontext von Gründungen und möchte mit diesem Konzept das Angebot meiner selbstständigen Tätigkeit erweitern. Die Idee für diese Arbeit entwickelte sich aus der Verknüpfung des erworbenen Wissens in meinem betriebswirtschaftlichen Schwerpunkt Gründungs- und Innovationsmanagement und während meiner systemischen Zusatzqualifizierung zum Business Coach. Auch meine eigenen Erfahrungen auf dem Weg in die Selbstständigkeit sowie die Erfahrungen der Begleitung erster Klienten motivierten mich für dieses Thema.
Zur Ableitung der Forschungsfrage werden im zweiten Kapitel zunächst grundlegende Begrifflichkeiten erklärt und die politische und gesellschaftliche Relevanz von Gründungen betrachtet. Es wird erläutert, dass Unternehmertum erlernbar ist und warum eine systemische Perspektive bei dieser Thematik angewendet wird. Damit wird die Entwicklung eines Konzepts für ein Development Center als Weiterentwicklung des Assessment Centers gestützt.
Das dritte Kapitel behandelt die Erfolgsfaktoren von Gründungen. Dabei orientiere ich mich an modernen Anforderungen an Gründer. Es findet eine Auseinandersetzung mit der Gestaltung des Ideenkonzepts, der Gründerpersönlichkeit sowie der Wirtschaftlichkeit einer geplanten Selbstständigkeit statt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Ableitung der Forschungsfrage
- 2.1 Begriffsklärungen
- (1) Entrepreneurship, Entrepreneur
- (2) Existenzgründung und Selbstständigkeit
- 2.2 Gesellschaftliche und politische Relevanz des Forschungsthemas
- 2.3 Zur Relevanz einer systemischen Perspektive
- 2.3.1 Menschen in sozialen Systemen
- 2.3.2 Unternehmertum lernen
- 2.4 Development Center: Entwicklung statt Auswahl
- 2.4.1 Coaching als Disziplin der Systemtheorie
- 3 Erfolgsfaktoren und Anforderungen an Gründungen
- 3.1 Von den Erfolgsfaktoren zum Anforderungsprofil
- 3.2 Das Ideenkonzept
- 3.2.1 Kundennutzen
- 3.2.2 Zielgruppendefinition
- 3.2.3 Implikationen für das Konzept
- 3.3 Die Gründerperson
- 3.3.1 Ressourcenorientierung und Ressourcennutzung
- (1) Ressourcenbedarf ermitteln
- (2) Ressourcen aufzeigen und gezielt einsetzen
- 3.3.2 Die Gründerperson in sozialen Systemen
- (1) Reflexionsbereich: Person und Aufgabe
- (2) Reflexionsbereich: Person und Kontexte
- (3) Reflexionsbereich: Aufgabe, Ziele und Kontexte
- 3.3.3 Handlungsprägende Gründer-Eigenschaften
- 3.3.4 Persönlichkeitsentwicklung
- 3.3.5 Implikationen für das Konzept
- 3.4 Die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens
- 3.4.1 Entwicklung der Rentabilitätsvorschau
- 3.4.2 Implikationen für das Konzept
- 3.5 Möglichkeiten und Grenzen bei der Beurteilung individueller Gründerpotenziale
- 4 Das Konzept für das Development Center
- 4.1 Tag 1: Das Ideenkonzept
- 4.1.1 Ziele des Tages und Nutzen für die Teilnehmer
- 4.1.2 Input und Methoden
- 4.2 Tag 2: Die Gründerperson
- 4.2.1 Ziele des Tages und Nutzen für die Teilnehmer
- 4.2.2 Input und Methoden
- 4.3 Tag 3: Die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens
- 4.3.1 Ziele des Tages und Nutzen für die Teilnehmer
- 4.3.2 Input und Methoden
- 4.4 Tag 4: Abschluss
- 4.4.1 Ziele des Tages und Nutzen für die Teilnehmer
- 4.4.2 Input und Methoden
- 4.5 Empfehlungen für Veranstalter
- 5 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht eignungsdiagnostische Verfahren aus systemischer Perspektive zur Beurteilung individueller Gründerpotenziale. Ziel ist die Entwicklung eines Development Center-Konzepts für Gründer, das die relevanten Erfolgsfaktoren berücksichtigt und systemische Aspekte integriert.
- Systemische Betrachtung von Gründerpotenzialen
- Entwicklung eines Anforderungsprofils für erfolgreiche Gründungen
- Konzeption eines Development Centers zur Förderung von Gründerkompetenzen
- Integration systemischer Methoden in die Gründerdiagnostik
- Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Gründungen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und skizziert den Forschungsansatz. Sie beschreibt die Relevanz der systemischen Perspektive für die Beurteilung von Gründerpotenzialen und die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes.
2 Ableitung der Forschungsfrage: Dieses Kapitel klärt zentrale Begriffe wie Entrepreneurship, Existenzgründung und Selbstständigkeit. Es beleuchtet die gesellschaftliche und politische Relevanz des Forschungsthemas und begründet die Wahl der systemischen Perspektive. Die Bedeutung von Development Centern als Entwicklungsmaßnahme wird hervorgehoben.
3 Erfolgsfaktoren und Anforderungen an Gründungen: Dieses Kapitel analysiert die Erfolgsfaktoren und daraus abgeleiteten Anforderungen an Gründungen. Es betrachtet das Ideenkonzept, die Gründerperson mit ihren Ressourcen und sozialen Einbettungen, sowie die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Die Kapitelteile beleuchten die Bedeutung von Ressourcenorientierung, Persönlichkeitsentwicklung und einer ganzheitlichen Betrachtung der Gründerpersönlichkeit im Kontext ihres sozialen Umfelds. Die Herausforderungen bei der Beurteilung von Gründerpotenzialen werden diskutiert.
4 Das Konzept für das Development Center: Das Herzstück der Arbeit beschreibt das entwickelte Konzept für ein mehrtägiges Development Center. Es gliedert sich in vier Tage, die sich jeweils mit dem Ideenkonzept, der Gründerperson, der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens und abschließenden Reflexionen befassen. Für jeden Tag werden Ziele, Methoden und der zu erwartende Nutzen für die Teilnehmer detailliert dargelegt. Das Kapitel umfasst konkrete Vorschläge zur Gestaltung des Development Centers und bietet Empfehlungen für Veranstalter.
Schlüsselwörter
Eignungsdiagnostik, Systemische Perspektive, Gründerpotenziale, Development Center, Entrepreneurship, Existenzgründung, Erfolgsfaktoren, Ressourcenorientierung, Persönlichkeitsentwicklung, Wirtschaftlichkeit, Anforderungsprofil, Konzeptentwicklung.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Systemische Perspektive auf Gründerpotenziale
Was ist der Hauptfokus dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht eignungsdiagnostische Verfahren aus systemischer Perspektive, um individuelle Gründerpotenziale zu beurteilen. Ihr Ziel ist die Entwicklung eines Development Center-Konzepts für Gründer, das relevante Erfolgsfaktoren und systemische Aspekte integriert.
Welche zentralen Begriffe werden in der Arbeit geklärt?
Die Arbeit klärt zentrale Begriffe wie Entrepreneurship, Existenzgründung und Selbstständigkeit und beleuchtet deren Bedeutung im Kontext der Gründerpotenzialanalyse.
Welche gesellschaftliche und politische Relevanz hat das Forschungsthema?
Die Arbeit argumentiert für die gesellschaftliche und politische Relevanz des Themas, indem sie die Bedeutung der Förderung von Gründungen und die Entwicklung von Gründerkompetenzen hervorhebt.
Warum wird eine systemische Perspektive eingenommen?
Die systemische Perspektive wird gewählt, um Gründerpotenziale ganzheitlich zu betrachten und den Einfluss des sozialen Umfelds auf den Gründungserfolg zu berücksichtigen.
Welche Erfolgsfaktoren für Gründungen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Erfolgsfaktoren wie das Ideenkonzept (inkl. Kundennutzen und Zielgruppendefinition), die Gründerperson (Ressourcenorientierung, Persönlichkeitsentwicklung, soziale Einbettung), und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.
Wie wird die Gründerperson im Kontext der Arbeit betrachtet?
Die Gründerperson wird systemisch betrachtet, indem ihre Ressourcen, ihre Persönlichkeit, ihre sozialen Systeme und deren Einfluss auf den Gründungsprozess untersucht werden.
Was ist das Kernstück der Arbeit?
Das Kernstück ist die Entwicklung und detaillierte Beschreibung eines mehrtägigen Development Center-Konzepts zur Förderung von Gründerkompetenzen. Das Konzept umfasst vier Tage mit spezifischen Zielen, Methoden und Nutzen für die Teilnehmer.
Wie ist das Development Center-Konzept strukturiert?
Das Development Center-Konzept gliedert sich in vier Tage: Tag 1 (Ideenkonzept), Tag 2 (Gründerperson), Tag 3 (Wirtschaftlichkeit) und Tag 4 (Abschluss und Reflexion). Jeder Tag beinhaltet spezifische Ziele, Methoden und einen detaillierten Nutzen für die Teilnehmer.
Welche Empfehlungen werden für Veranstalter des Development Centers gegeben?
Die Arbeit enthält konkrete Empfehlungen für die Gestaltung und Durchführung des Development Centers für potenzielle Veranstalter.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Eignungsdiagnostik, Systemische Perspektive, Gründerpotenziale, Development Center, Entrepreneurship, Existenzgründung, Erfolgsfaktoren, Ressourcenorientierung, Persönlichkeitsentwicklung, Wirtschaftlichkeit, Anforderungsprofil, Konzeptentwicklung.
- Citation du texte
- Dajana Langhof (Auteur), 2009, Design für ein Development Center, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288362