„[...] Kampfsportarten wie zum Beispiel Judo oder Karate [haben] inzwischen selbst bei Jungen im Grundschulalter vergleichsweise große Beliebtheit gewonnen“ (Robert Koch-Institut, 2014, 21).
Die Langzeitstudie des Robert-Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zeigt, dass Kampfsport aktuell nach Fußball und Schwimmen zu den häufigsten Sportarten aktiver Jungen im Alter bis 17 Jahren zählt.
Trotz und vermutlich auch wegen der ansteigenden Beliebtheit ist Kampfsport in der Pädagogik und Jugendarbeit nach wie vor ein umstrittenes Thema, gerade wenn es um den Bereich der Gewaltprävention geht. Sowohl auf Seiten der Gegner, als auch auf Seiten der Befürworter gewaltpräventiver Maßnahmen durch Kampfsport, finden sich nachvollziehbare Thesen und Argumente. So lassen sich auf der Basis einer umfangreichen Literaturanalyse zwei grundsätzlich konträre Theorien formulieren:
Die eine Theorie besagt, dass eine Ausübung von Kampfsport tendenziell zu einer Steigerung der Aggressivität und Gewaltbereitschaft führt. Die Verfechter einer solchen Annahme gehen davon aus, dass Jugendliche Kampfsportler zu „Kampfmaschinen“ ausgebildet werden, die den Drang haben, die im Training erlernten Techniken auch im Alltag auszuprobieren und unbegründet anzuwenden.
Wer regelmäßig und über einen längeren Zeitraum immer wieder lernt und übt, anderen mit gefährlichen Schlägen und Tritten Gewalt anzutun (selbst im Falle reiner Selbstverteidigung), kann schwerlich behaupten, sein Handwerk [...] diene der sozialen Erziehung zu friedlichen, gewaltfreien Menschen! (Wolters, 2013, S. 3)
Diese Theorie knüpft sich intensiv an die Paradoxie, die auf den ersten Blick entsteht, wenn Kampfsport, der selbst Gewalt beinhaltet, als gewaltpräventive Maßnahme eingesetzt werden soll.
Die zweite, in der Literatur weit verbreitete Annahme arbeitet mit einer entgegengesetzten Argumentation. Die Befürworter der Gewaltprävention durch Kampfsport betonen, dass eine Kanalisierung des Gewaltverhaltens stattfindet und dass die Kampfsporttreibenden lernen, ihre Aggressionen zu kontrollieren. Diese Theorie geht davon aus, dass sich Eigenschaften eines Kampfsporttrainings wie Struktur, Ordnung, die Fairness und feste Einhaltung der Regeln positiv auf den Alltag der Jugendlichen übertragen können. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Gewaltprävention (Definition)
- Differenzierung von Kampfsport und Kampfkunst
- Allgemeine Merkmale des Kämpfens
- Spezifische Eigenschaften und Ziele ausgewählter Kampfsportarten
- Kampfsport als Gewaltprävention im Bereich der sozialen Arbeit und Pädagogik
- Kampfsport und Gewaltprävention – ein Paradoxon?
- Studien zum Thema Kampfsport und Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen
- Warum gerade Kampfsport als Mittel der Prävention?
- Pädagogischer und sozialer Nutzen
- Physiologischer Nutzen
- Ausgewählte Gewaltpräventionsangebote mit Kampfsportinhalten
- Durchboxen im Leben - Das Trainingscamp von Lothar Kannenberg
- Wo rohe Kräfte sinnvoll walten – Ringen, Rangeln und Raufen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Kampfsport als gewaltpräventive Maßnahme bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden kann. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Argumente für und gegen den Einsatz von Kampfsport in der Gewaltprävention und untersucht die Wirksamkeit von entsprechenden Programmen.
- Definition und Abgrenzung von Gewaltprävention
- Differenzierung zwischen Kampfsport und Kampfkunst
- Analyse der spezifischen Eigenschaften und Ziele ausgewählter Kampfsportarten
- Bewertung des pädagogischen und sozialen Nutzens von Kampfsport
- Untersuchung der Wirksamkeit von Gewaltpräventionsangeboten mit Kampfsportinhalten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Kampfsport und Gewaltprävention ein und stellt die Relevanz der Thematik dar. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf Kampfsport und seine potenziellen Auswirkungen auf die Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit dar.
Der Hauptteil der Arbeit beginnt mit einer Definition des Begriffs "Gewaltprävention" und erläutert die verschiedenen Formen der Prävention. Anschließend wird die Differenzierung zwischen Kampfsport und Kampfkunst vorgenommen und die allgemeinen Merkmale des Kämpfens beleuchtet. Im weiteren Verlauf werden die spezifischen Eigenschaften und Ziele ausgewählter Kampfsportarten vorgestellt. Der Fokus liegt dabei auf den pädagogischen und sozialen Aspekten des Kampfsportes und seiner potenziellen Rolle in der Gewaltprävention.
Der Hauptteil der Arbeit analysiert die Wirksamkeit von Kampfsport als gewaltpräventive Maßnahme. Es werden Studien zum Thema Kampfsport und Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen vorgestellt und die Argumente für und gegen den Einsatz von Kampfsport in der Gewaltprävention diskutiert. Der Hauptteil beleuchtet auch die Herausforderungen und Chancen der Integration von Kampfsport in die soziale Arbeit und Pädagogik.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kampfsport, Gewaltprävention, Kinder, Jugendliche, Pädagogik, Soziale Arbeit, Aggression, Gewaltbereitschaft, Selbstverteidigung, Fairness, Disziplin, Struktur, Ordnung, Studien, Wirksamkeit, Präventionsangebote.
- Arbeit zitieren
- Moritz Bibow (Autor:in), 2014, Kampfsport und Gewaltbereitschaft. Inwiefern eignet sich Kampfsport als gewaltpräventive Maßnahme bei Kindern und Jugendlichen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288206
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