Zum auratisch Wunderbaren des Lohengrin gehört insbesondere der zweimalige Auftritt eines Schwans. In der Kunst ist der weiße Schwan ein romantisches Bild von Reinheit, und wenn er singt, steht dies für dessen Todesstunde. Aber der Schwan ist auch ganz allgemein ein Topos des Zaubers.
„Wem solche Zaubertiere frommen, dess’ Reinheit achte ich für Wahn“ , merkt Friedrich von Telramund in Wagners Romantischer Oper grundsätzlich durchaus korrekt über den Fremden an. Dieses Zaubertier „frommt“ jenem namenlosen Helden, der „von einem wilden Schwan“ nach Brabant gezogen wurde.
Und nachdem der fremde Mann im Schlussakt endlich seine Identität enthüllt hat, wird der Gesellschaft von einer Mitwisserin verraten, wer jener Schwan ist, der ihn ans Land gezogen hatte, nämlich niemand Anderes als der tot geglaubte Herzog von Brabant.
Gottfried von Brabant wird in der Vorgeschichte der Opernhandlung in einen Schwan verwandelt. Im Märchen ist notwendige Voraussetzung für die Verzauberung das – wenn auch kleine – Vergehen eines vordem Unschuldigen, so etwa Rotkäppchens Abweichen vom rechten Pfade. Ohne das eigene Fehlverhalten kann kein Anderer Gewalt über das Individuum erlangen, und ohne eigenes Zutun kann es weder gefressen noch verwandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Zum auratisch Wunderbaren des Lohengrin gehört insbesondere der zweimalige Auftritt eines Schwans
- ,,Wem solche Zaubertiere frommen, dess' Reinheit achte ich für Wahn"¹, merkt Friedrich von Telramund in Wagners Romantischer Oper grundsätzlich durchaus korrekt über den Fremden an
- Gottfried von Brabant wird in der Vorgeschichte der Opernhandlung in einen Schwan verwandelt
- ,,Totem und Tabu"
- Nach dem Tod ihrer Eltern haben die Geschwister Gottfried und Elsa eine jugendliche Zweckgemeinschaft außerhalb der Gesellschaft gebildet
- Der stumme und der singende Gottfried
- Anlässlich des Erstdrucks in der Allgemeinen Musikzeitung des Jahres 1893, erläuterte der Herausgeber A. Naubert Wagners Vorgehen als eine praktisch-dramaturgische Rücksicht
- Auch in frühen Bayreuth-Jahren, etwa 1936, als in der Neuinszenierung der zweite Teil der Grals-Erzählung erstmals auf dem Festspielhügel zu erleben war, ist „Herzog Gottfried" auf dem Besetzungszettel der Solisten als Rolle genannt, gleichwohl ohne Namensnennung des Darstellers
- Die Komposition von Gottfrieds Gesang
- Schützer oder Führer?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Rolle des Schwans und des darin verwandelten Herzogs Gottfried in Richard Wagners Oper „Lohengrin“. Dabei werden die psychologischen und dramaturgischen Aspekte der Verwandlung, die Bedeutung des Inzest-Motivs und die Frage nach der Identität des Helden beleuchtet. Der Text untersucht auch die Entwicklung der Rolle des Gottfried in verschiedenen Inszenierungen und die Bedeutung seiner Gesangspartie.
- Die Verwandlung des Herzogs Gottfried in einen Schwan
- Das Motiv des Inzests in Wagners Werk
- Die Rolle des Gottfried in verschiedenen Inszenierungen
- Die Bedeutung von Gottfrieds Gesang
- Die Frage nach der Identität des Helden
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Beschreibung des Schwans als Symbol für Reinheit und Zauber in Wagners „Lohengrin“. Der Schwan ist ein Topos des Zaubers, der dem namenlosen Helden hilft, nach Brabant zu gelangen. Der Text beleuchtet die Verwandlung des Herzogs Gottfried in einen Schwan und die Bedeutung des Inzest-Motivs in Wagners Werk. Es wird argumentiert, dass die Verwandlung als Reifungsprozess zu verstehen ist und dass das Inzest-Motiv ein zentrales Thema in Wagners Schaffen ist.
Der Text untersucht auch die Rolle des Gottfried in verschiedenen Inszenierungen und die Bedeutung seiner Gesangspartie. Es wird gezeigt, dass Gottfried in frühen Inszenierungen als junger Mann dargestellt wurde, während spätere Regisseure ihn als Knaben oder Embryo zeigten. Der Text analysiert die Komposition von Gottfrieds Gesang und die Gründe für seine Streichung aus der Partitur. Es wird auch die Bedeutung von Gottfrieds Gesang in der heutigen Zeit diskutiert.
Der Text endet mit einer Diskussion über die Frage, ob Gottfried als Schützer oder Führer zu verstehen ist. Es wird gezeigt, dass die Rolle des Gottfried in verschiedenen Inszenierungen unterschiedlich interpretiert wurde. Der Text beleuchtet die Bedeutung von Gottfrieds Rolle in der Tragik von Wagners Oper und die politische Dimension der Prophezeiung, die Lohengrin dem König von Brabant gibt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Richard Wagner, Lohengrin, Schwan, Gottfried von Brabant, Inzest, Verwandlung, Identität, Inszenierung, Gesang, Schützer, Führer, Tragik, Prophezeiung.
- Citation du texte
- Prof. Dr. Peter P. Pachl (Auteur), 2015, Wie alt ist der Herzog von Brabant? Der Gesang des Schwanes Gottfried in Richard Wagners Lohengrin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287748
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