In einer Zeit, in der die Menschen der Auffassung sind, ihr Schicksal selbst bestimmen zu können, suchen sie nun auch das Glück auf eigene Faust. Aber was ist Glück? Erfahren wir Glück und Zufriedenheit durch materielle Werte, etwa eine Gehaltserhöhung, das neueste Mobiltelefon oder den Urlaub auf der eigenen Yacht – schlichtweg Erfolg, Besitz und Wohlstand? Oder besinnen wir uns auf die immateriellen Werte, wie Liebe, Freude und Freundschaft? Können wir Glück vielleicht nur erfahren, wenn wir uns von all diesen Bedürfnissen lösen? In Deutschland ist die Suche nach dem eigenen Glück zum Trend geworden. Glücksratgeber halten sich seit Jahren in den Bestsellerlisten, jeder strebt und sehnt sich nach dem eigenen Glück, hofft auf einen zufälligen Glücksmoment im eigenen Leben. Dabei wird eines ganz offensichtlich – Glück bedeutet für jeden etwas anderes. Und jeder erlangt sein Glück auf eigene Weise.
Ist es im Sinne dieser modernen Subjektivierung des Glücks überhaupt möglich, Glück durch Politik bewirken zu wollen? Wenn Glück zum Staatsziel erklärt wird, muss dann nicht zunächst feststehen, was Glück bedeutet? Bhutan, eine kleine Nation im Herzen des Himalaya, misst als einzige auf dieser Welt das Bruttosozialglück, um den Fortschritt und die Zufriedenheit ihrer Bürger zu beurteilen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung: Glück und Politik
- Glück in der Antike
- Benthams Utilitarismus und Glück
- Bhutan und das Bruttosozialglück
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Möglichkeit, Glück durch politische Maßnahmen zu erreichen. Sie beleuchtet historische Glücksphilosophien und analysiert das Konzept des Bruttosozialglücks in Bhutan als Gegenmodell zu westlichen Wohlfahrtskonzepten.
- Historische Konzepte von Glück (Antike, Aufklärung)
- Benthams Utilitarismus und seine Relevanz für die Politik
- Das Bruttosozialglück (BSG) als politisches Konzept
- Die Umsetzung des BSG in Bhutan
- Vergleich zwischen westlichen und bhutanesischen Ansätzen zur Erreichung von Glück
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Glück und Politik: Die Einleitung stellt die zentrale Frage nach der Möglichkeit, Glück durch Politik zu erreichen. Sie thematisiert den modernen Individualismus und die Suche nach Glück, hinterfragt die Verbindung zwischen materiellen Werten und Glück und führt in die unterschiedlichen philosophischen Ansätze zur Definition von Glück ein. Der Fokus liegt auf der Problematik, Glück als Staatsziel zu definieren und die unterschiedlichen individuellen Vorstellungen von Glück zu berücksichtigen.
Glück in der Antike: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Auffassungen von Glück in der Antike, beginnend bei Sokrates' Vorstellung von einem tugendhaften Leben als erreichbares Ziel für alle, über Platons Verknüpfung von Glück und Gerechtigkeit bis hin zu Aristoteles' Konzept des ausgewogenen Zusammenspiels von Vernunft, Mut und Trieben. Des Weiteren werden die Ansätze von Diogenes und Pyrrhon mit deren Fokus auf Verzicht sowie das stoische Glück als Harmonie von Mensch und Kosmos dargestellt. Die unterschiedlichen antiken Perspektiven werden kontrastiert und ihre Bedeutung für das heutige Verständnis von Glück erörtert.
Benthams Utilitarismus und Glück: Hier wird der Utilitarismus von Jeremy Bentham vorgestellt, der Lust und Unlust als grundlegende Prinzipien menschlichen Handelns betrachtet. Benthams "Prinzip der Nützlichkeit", das auf der Maximierung des Glücks der größten Zahl basiert, wird detailliert erklärt, inklusive seiner Anwendung auf die Gesetzgebung und die Rolle des Staates. Die Diskussion umfasst auch die Frage der Messbarkeit von Lust und Unlust sowie die Rolle der Demokratie als optimale Regierungsform zur Erreichung des größten Glücks für die größte Zahl der Bürger. Die Grenzen und Herausforderungen von Benthams Ansatz werden ebenfalls beleuchtet.
Bhutan und das Bruttosozialglück: Das Kapitel beschreibt Bhutan als Beispiel für einen Staat, der das Bruttosozialglück (BSG) zum zentralen politischen Ziel erklärt hat. Es wird detailliert erläutert, wie das BSG in Bhutan definiert wird, wobei der Schwerpunkt auf spirituellem und emotionalem Wohlbefinden neben materiellen Aspekten liegt. Die Rolle des Buddhismus und das Bestreben nach einem Gleichgewicht zwischen Tradition und Modernisierung werden hervorgehoben, inklusive der Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die Operationalisierung des BSG durch die Definition von Kernbereichen und Indikatoren wird erläutert.
Schlüsselwörter
Glück, Politik, Utilitarismus, Jeremy Bentham, Bruttosozialglück (BSG), Bhutan, Nachhaltigkeit, Antike Philosophie, Wohlfahrtsstaat, Demokratie, spirituelles Wohlbefinden, materielle Werte, Gleichgewicht, Tradition, Modernisierung.
Häufig gestellte Fragen zu: Glück und Politik
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Möglichkeit, Glück durch politische Maßnahmen zu erreichen. Sie beleuchtet historische Glücksphilosophien und analysiert das Konzept des Bruttosozialglücks (BSG) in Bhutan als Gegenmodell zu westlichen Wohlfahrtskonzepten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt historische Konzepte von Glück (Antike, Aufklärung), Benthams Utilitarismus und seine Relevanz für die Politik, das BSG als politisches Konzept, dessen Umsetzung in Bhutan und einen Vergleich zwischen westlichen und bhutanesischen Ansätzen zur Erreichung von Glück.
Welche historischen Konzepte von Glück werden untersucht?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene antike Auffassungen von Glück, von Sokrates' tugendhaftem Leben über Platons Verknüpfung von Glück und Gerechtigkeit bis zu Aristoteles' ausgewogenem Zusammenspiel von Vernunft, Mut und Trieben. Auch die Ansätze von Diogenes, Pyrrhon und die stoische Philosophie werden betrachtet.
Welche Rolle spielt Benthams Utilitarismus?
Der Utilitarismus von Jeremy Bentham, mit Lust und Unlust als grundlegenden Prinzipien, und sein "Prinzip der Nützlichkeit" zur Maximierung des Glücks der größten Zahl, wird detailliert erklärt. Die Messbarkeit von Lust und Unlust, die Rolle der Demokratie und die Grenzen von Benthams Ansatz werden diskutiert.
Was ist das Bruttosozialglück (BSG)?
Das Kapitel beschreibt Bhutan als Beispiel für einen Staat, der das BSG zum zentralen politischen Ziel erklärt hat. Es wird erläutert, wie das BSG in Bhutan definiert wird (Schwerpunkt auf spirituellem und emotionalem Wohlbefinden neben materiellen Aspekten), die Rolle des Buddhismus, das Gleichgewicht zwischen Tradition und Modernisierung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie die Operationalisierung des BSG durch Kernbereiche und Indikatoren.
Wie werden westliche und bhutanesische Ansätze verglichen?
Die Arbeit vergleicht westliche Wohlfahrtskonzepte mit dem bhutanesischen Ansatz des BSG, um unterschiedliche Strategien zur Erreichung von Glück zu beleuchten und zu kontrastieren.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Glück, Politik, Utilitarismus, Jeremy Bentham, Bruttosozialglück (BSG), Bhutan, Nachhaltigkeit, Antike Philosophie, Wohlfahrtsstaat, Demokratie, spirituelles Wohlbefinden, materielle Werte, Gleichgewicht, Tradition und Modernisierung.
Welche Kapitel sind enthalten?
Die Arbeit umfasst eine Einführung, Kapitel zu Glück in der Antike, Benthams Utilitarismus und Bhutan und dem BSG.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Möglichkeit, Glück durch politische Maßnahmen zu erreichen und beleuchtet dabei verschiedene philosophische und politische Ansätze.
- Arbeit zitieren
- Ulrike Leupold (Autor:in), 2014, Bhutan. Mit der Politik zu nachhaltigem Glück, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287708