Die Zusammenfassung klärt folgende Fragen:
1. Was ist Wissenschaft?
2. Was ist Politik?
3. Arbeitstechniken
4. Politische Ideengeschichte und Philosophie: Thomas Hobbes (1588 – 1679)
5. Moderne politische Theorie: John Rawls (1921 – 2002)
6. Der Vergleich als Methode
7. Internationale Beziehungen: Klassischer Realismus und Neorealismus
8. Internationale Beziehungen: Konstruktivismus
9. Europäische Union: Der Multilevel-Governance-Ansatz
10. Das politische System Deutschlands: Deutsche Außenpolitik
11. Vergleichende Politikwissenschaft: Der Arabische Frühling
1. Was ist Wissenschaft?
Kritischer Rationalismus
- ist eine von Karl Popper (*1902, †1994)begründete philosophische Denkrichtung
- Wie kann man überprüfen, dass aufgestellte Theorien wahr sind? Laut Popper ist das gar nicht möglich (Theorien sind nur Vermutungswissen) → eine endgültige, objektiv belegte Wahrheit gibt es nicht
- Eine Theorie hat nur so lange bestand, bis das Gegenteil bewiesen ist (Schwanbeispiel)
- Falsifikation (Widerlegung einer Aussage) ist möglich
- Verifikation (Belegung einer Aussage) ist unmöglich
→ Wissenschaft soll also nicht bemüht sein, eine Theorie zu beweisen, sondern sie zu widerlegen (weil nur das möglich ist)
- Kritisch, weil versucht werden soll, eigene Theorien zu widerlegen
- Rational, weil Theorie ganz rationalen, logischen Regeln folgt
Es wird von einer Asymmetrie zwischen der Falsifikation und der Verifikation ausgegangen. Während Thesen und Theorien durch eine einzige, sie widerlegende Beobachtung falsifiziert werden, ist eine endgültige Verifikation, auch bei noch so vielen bestätigenden Beobachtungen unmöglich.
Nach dem vom Positivismus heraus entwickelten philosophisch-erkenntnistheoretischen Programm sind alle vorliegenden Theorien als vorläufig anzusehen und permanenten kritischen Prüfungen zu unterziehen (methodischer Rationalismus), durch die Konfrontation mit Erfahrungstatsachen (Versuch der Falsifikation) oder Alternativtheorien (Pluralismus).
These
(altgriechisch: aufgestellter Satz, Behauptung) bezeichnet eine wissenschaftlich zu beweisende Behauptung oder einen Leitsatz. Eine These ist ein Gedanke oder Satz, dessen Wahrheitsinhalt eines Beweises bedarf. Der Verfasser einer These behauptet die Wahrheit. Ist die These nicht haltbar, muss sie verworfen werden. Andernfalls kann an der These festgehalten werden.
Hypothese
(altgriechisch: Unterstellung, Voraussetzung, Grundlage) ist eine Aussage, deren Gültigkeit man für möglich hält, die aber nicht bewiesen oder verifiziert ist. Es werden die Bedingungen angegeben, unter denen sie gültig sein sollen. In positivistischen wissenschaftstheoretischen Strömungen ist die Hypothese eine Vorstufe einer Theorie, zu der sie durch verifizierende Beobachtungen werden kann.
Hypothesen haben den Status einer Annahme, die üblicherweise nach dem deduktiv-nomologischen Modell (eine formale Struktur der wissenschaftlichen Erklärung eines Kausalzusammenhangs mittels natürlicher Sprache) überprüft werden. Dabei werden beobachtete Daten auf die Hypothese angewendet und damit verglichen, ob die Hypothese mit den tatsächlich beobachteten Ereignissen übereinstimmen. Ist die Übereinstimmung gegeben, wurde die Hypothese bestätigt und die zugrunde liegende Theorie hat sich bewährt. Hypothesen, die keinem Beobachtungssatz widersprechen, gelten nicht als empirisch.
Theorie
Eine Theorie ist ein System von Aussagen, das dazu dient, Ausschnitte der Realität zu beschreiben (deskriptiv), beziehungsweise zu erklären (kausal) und Prognosen über die Zukunft zu erstellen.
„Theorie” bezeichnet in der Wissenschaft also im Unterschied zur Hypothese eine Aussage oder eine voneinander abhängige Gruppe von Aussagen, die durch empirische Erfahrungen bestätigt wurden (z. B. Relativitätstheorie, Gravitationstheorie, Evolutionstheorie). Eine Behauptung oder ein Leitsatz, der durch wissenschaftliche Beweisführung bewiesen oder widerlegt werden soll, heißt These.
Nach positivistischem Verständnis sind Theorien mit dem Anspruch verknüpft, sie durch Beobachtungen (z. B. mittels Experimenten oder anderer Beobachtungsmethoden) prüfen zu können (Empirie). Diese Beobachtung liefert dann direkt die Wahrheit oder Falschheit der Theorie, d.h. sie verifiziert oder falsifiziert die Theorie.
Kritisch-rationale Ansätze vertreten allerdings die Auffassung, Theorie, Spekulation und Hypothese seien gleichwertig, da theoretische Annahmen grundsätzlich nicht verifiziert werden könnten.
Metatheorie
ist die Bezeichnung für eine Theorie, deren Forschungsgegenstand eine andere Theorie oder eine Menge anderer Theorien ist. (Metatheorie ist also eine Theorie über eine Theorie/Theorien).
Sie kann beschreibende, erklärende, prognostische und empfehlende Aussagen über ihren Untersuchungsgegenstand machen. Dazu untersucht sie die logische Struktur der Theorie(n), dazu Begriffssystem, Grenzen, Entwicklungsmöglichkeiten, Beweisverfahren usw. der Theorie(n), wobei sie sich einer Metasprache bedient.
Positivismus
Philosophie, die ihre Forschung auf das Positive, Tatsächliche, Wirkliche und Zweifellose beschränkt, sich allein auf Erfahrung beruft und jegliche Metaphysik als theoretisch unmöglich und praktisch nutzlos ablehnt.
Als Basis für wissenschaftliche Erkenntnis sind nur Tatsachen zugelassen. Unter Tatsachen versteht man wirklich Gegebenes, das man objektiv erkennen kann. Das Ziel ist die Aufstellung von Theorien, Gesetzen und Hypothesen.
Empirische Wissenschaft
Unter Empirie („Erfahrung, Erfahrungswissen“) wird in der Wissenschaft eine im Labor oder im Feld durchgeführte Sammlung von Informationen verstanden, die auf gezielten, systematisch verlaufenden Untersuchungen beruht. Der Begriff der Empirie wird auch im Zusammenhang mit den Ergebnissen solcher Forschungen, nämlich den empirischen Daten, verwendet. In der Philosophie, insbesondere der Wissenschaftsphilosophie, wird zwischen Empirie und Evidenz unterschieden. Empirische Forschungen können durch verschiedene Methoden praktisch angewendet werden.
Deduktion (lat. Abführen, Fortführen, Ableitung)
- ist in der Philosophie und der Logik eine Schlussfolgerung von gegebenen Prämissen auf die logisch zwingenden Konsequenzen. Aristoteles: „Schluss vom Allgemeinen auf das Besondere“ d.h. der Vererbung von Eigenschaften, die alle Mitglieder einer Gruppe teilen, auf echte Untermengen und einzelne Elemente. Deduktion schließt aus gegebenen Voraussetzungen auf einen speziellen Fall.
- (lat. herbeiführen, veranlassen, einführen)
- Schluss aus beobachteten Phänomenen auf eine allgemeinere Erkenntnis, etwa einen allgemeinen Begriff oder ein Naturgesetz (Gewinnung von allgemeinen Aussagen aus der Betrachtung mehrerer Einzelfälle) „Schluss vom Besondern auf das Allgemeine“. Karl Popper hat zu zeigen versucht, dass Induktion eine Illusion ist, dass in Wirklichkeit immer nur Deduktion zum Einsatz kommt und dass sie auch ausreichend ist.
- Es bezieht sich auf die Frage, ob und wann ein Schluss durch Induktion von Einzelfällen auf ein allgemeingültiges Gesetz zulässig ist.
Denn ein einziger beobachteter schwarzer Schwan reicht aus, um einen solchen Allsatz zu widerlegen.
Es müsste also ausgeschlossen werden, dass es schwarze Schwäne überhaupt geben könnte.Diese wissenschaftliche Theorie, kann aber nur falsifiziert werden, nicht endgültig bestätigt.
Kausalität (Beziehung zwischen Ursache und Wirkung)
→ eine Kausalhypothese muss drei Voraussetzungen erfüllen:
1. zwischen X und Y besteht ein statistischer Zusammenhang
2. die Ursache X geht der Wirkung Y zeitlich voraus
3. Zusammenhang zw. X und Y besteht auch nach Eliminierung von Drittvariablen
Beispiel: „Der Tritt auf das Gaspedal verursacht, dass das Auto beschleunigt“
Korrelation (Wechselbeziehung)
ist ein quantitatives Maß zur Beschreibung linearer Zusammenhänge (eine Größe hängt von der anderen Größe ab)
→ Enge des Zusammenhangs wird durch den Korrelationskoeffizienten charakterisiert
Positive Korrelation (je mehr, desto mehr) ist: „Je mehr Futter, desto dickere Kühe.“
Negative Korrelation (je mehr, desto weniger) ist: „Je mehr zurückgelegte Strecke mit dem Auto, desto weniger Treibstoff ist im Tank übrig.“
↔ ist jedoch kein Ursache-Wirkung Prinzip. Bsp.: „Je mehr Eis verkauft wird, umso mehr Sonnenbrände gibt es auch.“ Das ist zwar richtig, aber Eisessen erzeugt keinen Sonnenbrand
→ die Messgrößen hängen über eine dritte Größe als Ursache kausal zusammen.
Objektivität
Ist die Unabhängigkeit der Beurteilung oder Beschreibung einer Sache vom Beobachter beziehungsweise vom Subjekt.
Objektivität erfordert eine scharfe Trennung von Objekt und Subjekt. Damit geht der Begriff Objektivität aber auch davon aus, dass es eine Erkenntnis von einem Objekt gibt, dass unabhängig von dem beobachtenden Subjekt ist. Für viele (post)moderne Wissenschaftler ist Objektivität daher eigentlich zumindest erkenntnistheoretisch nicht möglich. Eine vom Beobachter unabhängige, allein das Objekt betreffende (und damit objektive) Erkenntnis kann es ihrer Meinung nach nicht geben.
Popper verteidigt den Begriff der Objektivität. Er kritisierte zwar die klassische Sichtweise zum Begriff der Objektivität, nach der Wissen und Erkenntnis durch Begründungsmethoden seine Objektivität erhalte und die Objektivität für die Richtigkeit und Zuverlässigkeit des Wissens garantieren könne. Er weist darauf hin, dass Objektivität zumindest im Sinne von intersubjektiver Überprüfbarkeit möglich ist. Später erweiterte er seine Sicht und sprach sich für Objektivität im ontologischen Sinn aus, denn auch wenn eine Annahme nicht begründet werden kann, kann sie dennoch wahr sein und mit der Wirklichkeit übereinstimmen, und wenn sie tatsächlich wahr ist, dann kann sie nicht nur intersubjektiv überprüft werden, sondern auch ihre Konsequenzen sind objektiv zutreffend. Beispiel: Man kann die zutreffende Annahme, dass die Sonne extrem heiß und daher für Lebewesen tödlich ist nicht nur überprüfen, sondern wer in die Sonne fliege, der erleide auch objektiv den Tod.
Intersubjektivität
geht davon aus, dass ein (komplexerer) Sachverhalt für mehrere Betrachter gleichermaßen erkennbar und nachvollziehbar ist: man ist sich beispielsweise darüber einig, wie man etwas wahrnimmt, wie man es einordnet oder was es bedeutet (z. B. „Autos sind eine nützliche Erfindung“).
Der Begriff ist von Subjektivität abgrenzbar: „Subjektiv“ nennt man, was nur den einzelnen Individuen zugänglich ist und wofür auch keine Allgemeinheit beansprucht wird. Typische Beispiele: „Der Spinat schmeckt mir nicht“, „Ich würde gerne einmal nach Island fahren“.
Wird aber auch von Objektivität unterschieden: Objektive Fakten sind direkt beweisbar, und zwar unabhängig von Bedingungen, die etwa in einzelnen Betrachtern oder deren Kontext liegen. Typische Beispiele sind mathematische und logische Wahrheiten.
Forschungsprozess
1. Formulierung einer Fragestellung
2. Entwicklung eines theoretischen Arguments
3. Ableitung von Hypothesen
4. Konzeptdefinition
5. Bestimmung der Untersuchungsform
6. Fallauswahl
7. Operationalisierung
8. Datenerhebung und -erfassung
9. Analyse
10. Publikation
- Unabhängige Variable (UV) = erklärende Variable (exogen)
erfasst die Sachverhalte, von denen angenommen wird, dass sie das Auftreten oder die Ausprägung der AV beeinflussen
- Abhängige Variable (AV) = erklärte Variable (endogen)
erfasst, was verstanden bzw. erklärt werden soll, d.h. worauf sich die Forschungsfrage richtet
- Intervenierende Variable (IV) = eingreifende Variable erfasst die Sachverhalte, von denen vermutet wird, dass ihr Vorhandensein oder ihre Ausprägung den Zusammenhang zwischen der UV und der AV beeinflusst
Wiss. Hypothesen unterstellen eine kausale Beziehung zwischen Variablen.
z.B.: „Je niedriger das Heiratsalter, desto höher die Scheidungsrate“.
Unabhängige Variable (UV): Bedingung, „Ursache“ (z.B. Heiratsalter)
Abhängige Variable (AV): Folgen/Effekte, „Wirkung“ (z.B. Scheidungsrate)
Intervenierende Variable (IV): beeinflusst die Wirkung der UV auf die AV (z.B. Zahl der Kinder, Persönlichkeitsmerkmale…)
Begriffserläuterungen
- Logisch konsistent: Aussagen ohne inneren Widerspruch
- Empirisch bestätigt: durch Forschung belegt
- Inferenz: Verallgemeinerung der Erkenntnisse; Anwendbarkeit auf mehrere Phänomene
- Theorie: System von miteinander verbundenen Aussagen; umfasst Definitionen und Grundannahmen, aus welchen ein System von Hypothesen und Gesetzen abgeleitet werden kann
- Hypothese: Vermutung über Wirkungszusammenhänge zwischen Konzepten; theoretisch her leitbar und empirisch überprüfbar
- Paradigma: Theorie/ Theorienfamilie, die nicht in Frage gestellt wird
- Notwendige Bedingung: Ein Baum steht da. Es könnte sein, dass dort auch ein Wald ist.
- Hinreichende Bedingung: Dort ist ein Wald, also müssen dort auch Bäume sein
- Variablen: Sammelbegriff für alle Merkmalsausprägungen eines Konzepts
- Exogene Variablen: Unabhängige Variable, Ursache für Veränderung der endogenen Variable
- Endogene Variable: Abhängige Variable, Ausprägung verändert sich durch die Variation der exogenen Variable
- Kausale Hypothese: empirisch überprüfbarer Wirkungszusammenhang; konzentriert sich auf Ursache-Wirkungs-Verhältnis
- Deterministische Hypothesen: Wenn X, dann immer Y
- Probabilistische Hypothesen: Wenn X, dann mit p Wahrscheinlichkeit Y
- Erklärung: deduktiv-nomologische Erklärung; besteht aus Explanandum und Explanans
- Horizontaler Vergleich: gibt Informationen über Gestalt/ Performanz eines Merkmalträgers à spezifisches Profil
- Vertikaler Vergleich: Ermittlung der Verteilung für eine Variable (diachroner Vergleich) à z.B. Einkommensverteilung für alle befragten Personen
- Querschnittsvergleich: Vergleich von Daten zum Zeitpunkt t (synchroner Vergleich)
- Komparativ-statischer Vergleich: Vergleich von Merkmalsausprägungen der Variablen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten à Bsp. ökon. Situation von 1968 mit der von 1998 vergleichen
2. Was ist Politik?
Dimensionen der Politik
Polity
- politischer Handlungsrahmen
- Verfassung/grundlegende Organisationsformen und Normen eines Staates
- Einstellung der Gesellschaft, Kultur
- Verhältnis der Staatsorgane untereinander
- Bsp: Grundgesetz, Geschichte (3. Reich)
Politics
- „Regierungskunst“
- Politische Arbeit/ Aktivitäten/ Prozess: Kampf um Entscheidungsbefugnis, Erstellen der inhaltlichen Programme, Führungspersonal
- Bsp: Wahlkampf, Parlamentsdebatten, Kompromissfindung
- Ergebnis der politics: Inhalt, Ziele
- Gesellschaftliche Werte und Interessen
- Bsp: Sozialpolitik, Umweltpolitik
- Immer alle 3 Dimensionen vorhanden.
Ausnahmen: Bürgerkrieg (Polity außer Kraft gesetzt), Diktatur (Politics eingeschränkt), Plazebo-Politik (Policy vorgetäuscht)
Begriffe der politischen Realität
Der normativ-ontologische Politikbegriff (Platon, Aristoteles)
- Orientierung an Gütern und Werten
- politische Ordnung als Voraussetzung des „guten Lebens“
- Definierung dessen, „was sein soll“
Der realistische Politikbegriff (Machiavelli, Hobbes, Weber)
- Fokus liegt auf Mittel des politischen Handelns (Macht, Herrschaft)
- Alles politische Handeln ist auf Machtgewinn aus
Das Freund-Feind-Kriterium (Schmitt)
- Subtyp des realistischen Politikbegriffs
- Kampf um Macht = Krieg aller gegen alle
- Definition des „Freunds“ durch gemeinsamen „Feind“/ Abgrenzung nach außen
Der marxistische Politikbegriff (Marx, Horkheimer, Engels)
- Politik steht in engem Zusammenhang mit den sozioökonomischen Verhältnissen einer Gesellschaft und kann nur unter deren Berücksichtigung analysiert werden
- Kampf der Klassen und ihrer Parteien um die Durchsetzung ihrer (vorrangig sozialökonomisch bedingten) Interessen
- Materialistisch orientiert, marxistisch
Der empirisch-analytische Politikbegriff (Easton, Almond)
- Erarbeitung logisch richtiger Aussagen anhand der empirischen Analyse
- absolute Wertfreiheit/Objektivität
→ Die Veränderungen in Staat, Gesellschaft und Politik nahmen immer auch Einfluss auf die Politikwissenschaft, ihre Inhalte, ihren Fokus und ihre Definition.
Die politikwissenschaftlichen Schulen/ „Paradigmen“
normativ-ontologisch (z.B. Freiburg, München)
- Politische Wirklichkeit erkennen, philosophische Analyse
- Handlungsanweisungen ableiten
- Argumentative Rechtfertigung der Demokratie
empirisch-analytisch (z.B. Heidelberg, Mannheim)
- Logische Überprüfung politischer Thesen
- Aufstellen von empirisch wahren Aussagen, Tatsachenforschung, Werturteilsfreiheit wichtig
- Zuarbeitung zu rational sinnvoller (nicht ideologischen) Politik
kritisch-dialektisch/kritische Theorie (z.B. Frankfurt)
- „kritische Theorie“ (Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse)
- Noch tiefgründigere Untersuchung von Wirkungszusammenhängen (Einfluss der Familie, der Persönlichkeit usw.)
- Marxistisches Gedankengut
- politische Realität zu humanistischen Idealen hin verändern
→ Die Drei-Schulen-Lehre ist etwas überholt, da es teilweise keine klaren
Unterscheidungen zwischen den Schulen gibt und eine Kombination aller
(empirisch und normativ) die beste Lösung wäre. Außerdem sind die marxistischen Ideale überholt (kritische Theorie).
Fazit
- Politik = gesellschaftliche Aktivitäten, die sich um einen gesellschaftlichen Konsens (Politics) bemühen, um inhaltliche Handlungsprogramme (Policy) zu verwirklichen. Dabei muss eine bereits existierende politische und gesellschaftliche Ordnung berücksichtigt werden (Polity).
- Politik = Konflikt rivalisierender Gruppen
- Politik = Regelung des gesellschaftlichen Aspekts öffentlichen Lebens (Begriff hier enger ziehen, nur Aspekte mit tatsächlicher gesellschaftlicher Relevanz, sonst Verwässerung)
→ Politik ist vielschichtig und lässt sich nicht in einer prägnanten Definition einfangen. Nur die Berücksichtigung aller Ansätze führt zu einem umfassenden Verständnis dessen, was Politik ausmacht. Der Pluralismus der Dimensionen macht eine sorgfältige Auswahl des „richtigen“ Ansatzes nötig: Je nach Untersuchungsgegenstand sollte, analog zur Methode, der passende Ansatz ausgewählt werden. (Vergleichbar mit Mensch: Manchmal reicht es aus, das Geschlecht zu kennen, manchmal die Nationalität, aber meistens sind mehrere Eigenschaften wichtig und je nachdem welche, muss man einen anderen Ansatz wählen)
[...]
- Citar trabajo
- Christoph Alexander Helmut Hauer (Autor), 2013, Einführung in die politische Wissenschaft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287556
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