Der „Iwein“ Hartmanns von Aue gilt als ‚klassischer‘ Artusroman, dessen Text heute dank „vollständigen“ beziehungsweise „fragmentarischen“ Handschriften erhalten ist, die aus dem Zeitraum zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert stammen.Hartmanns Werk, welches sich „sehr eng“ an Chrétien de Troyes` Vorlage orientiert, soll einem mittelhochdeutschen Werk der ‚nachklassischen‘ Artusepik gegenübergestellt werden: dem „Daniel von dem Blühenden Tal“ des Stricker. Ziel der Bachelorarbeit soll es sein, den sich verändernden Handlungsspielraum eines Artusritter herauszustellen und sich dabei auf Textbelege aus Hartmanns von Aue „Iwein“ und Strickers „Daniel von dem Blühenden Tal“ zu stützen. Hierbei soll vor allem auf die ‚neuartige‘ Handlungskompetenz des ‚nachklassischen‘ Protagonisten des Stricker eingegangen werden. Durch die Beschreibung der list-Episoden in „Daniel von dem Blühenden Tal“ einerseits und durch die Darlegung der Massenschlachten und der Riesenvater-Episode andererseits, soll gezeigt werden, dass die Gewalt im Werk des Stricker zwar nach wie vor vorhanden ist, als alleinige Handlungsoption aber nicht mehr ausreicht, um Konflikte zu bewältigen. Es ist die list, welche der Gewalt überlegen ist und als friedlichere und erfolgversprechendere Alternative zum Erreichen eines Sieges angesehen werden kann. Der Handlungsspielraum eines Artusritter wird somit nicht nur verändert, sondern auch erweitert.
Inhalt
I. Hartmann von Aue und der Stricker: die Verbindung zwischen „Iwein“ und „Daniel von dem BlühendenTal“
II. Der sich verändernde Handlungsspielraum des Artusritter
II.1. Strukturelle Unterschiede zwischen „Iwein“ und „Daniel von dem Blühenden Tal“ und eine veränderte Gestaltung des Protagonisten
II.2. Die list als neuartige Handlungsmöglichkeit des Artusritter
III. Die list-Episoden in „Daniel von dem Blühenden Tal“
III.1. Jurân
III.2. Der bûchlôse
III.2.1. Zwischenepisode: Der Verlust des Grafen und Daniels Zeitnot
III.3. Der sieche man
IV. Die Rolle der Gewalt in „Daniel von dem Blühenden Tal“
IV.1. Die Massenschlachten und ihre Bedeutung
IV.2. Aussichtlosigkeit der alleinigen Gewaltanwendung: die Riesenvater-Episode
V. Fazit: Der neue Handlungsspielraum: Ablösung der Gewalt durch die list im ‚nachklassischen‘ Artusroman
VI. Literatur- und Abbildungsverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Vanessa Middendorf (Autor:in), 2014, 'List' und 'Gewalt' im "Daniel von dem Blühenden Tal" und im "Iwein" Hartmanns von Aue, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287163
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