Der Roman Effi Briest von Theodor Fontane, erstmalig erschienen 1894, gilt als ein Literaturklassiker, dessen Faszination über die Literaturwissenschaft hinaus strahlt: Bereits fünf Mal wurde das Werk filmisch umgesetzt, dabei zeigt die letzte Verfilmung EFFI BRIEST (Hermine Huntgeburth, BRD 2009) die fortwährende Aktualität des Klassikers.
Interessanterweise wurde diese Literaturneuverfilmung mit einer sehr konträren Adaptionsstrategie zu dem vorherigen filmischen Werk FONTANE EFFI BRIEST (Rainer Werner
Fassbinder, BRD 1972/1974) inszeniert. Während FEB im Sinne Brechts verfremdet dargestellt ist, soll in EB durch filmische Mittel, die Empathie erzeugen, eine Identifikation des Rezipienten mit der Protagonistin Effi erzeugt werden. Motiviert von diesen elementar differierenden Textinterpretationen der beiden Verfilmungen, soll in dieser Ausarbeitung die Frage nach der filmischen Methode dieser Interpretationsstrategien beantwortet werden: Wie können Filme als ein divergentes Medium Literatur interpretieren? Welche filmspezifischen
Mittel sind entscheidend für die Interpretationskonzepte der ausgewählten Verfilmungen EB und FEB? Sind diese Konzepte bereits in dem Roman vorhanden? Folglich steht im Fokus dieser Arbeit die Methode der Textinterpretation der gewählten
Verfilmungen.Als Grundlage für die transmediale und werkimmanente Analyse soll zunächst der Begriff der Literaturverfilmung erläutert werden, der in dieser Ausarbeitung
ohne normative Wertung als eine mediale Veränderung verstanden wird (Kap. 2.1).
Da die Narratologie als das wichtigste Vergleichsmoment der Transformation von Textsystemen gilt (Jahrhaus 2003:751), soll im ersten Analyseteil untersucht werden, wie sich die Erzählinstanz im Roman EB verhält. Dafür wird diese nach den Kategorien von Genette, bzw. nach dem Perspektivbegriff von Schmid betrachtet. Darauf basierend werden die audiovisuellen Erzählstrategien in den expositorischen Sequenzen untersucht, die diese genannten Konzepte der Textinterpretation gestalten (Kap. 4, 5). Um einen angemessenen Arbeitsumfang zu gewährleisten, fokussieren die Analysen pars pro toto die ersten zwei Kapitel des Romans und die ersten vier (FEB) bzw. drei (EB) Sequenzen der Filme. Für ein optimales Vergleichsmoment ist für alle drei Werke auf inhaltlicher Ebene die gleiche Textstelle6 als Ende gewählt: das „Effi, komm!“-Motiv, dem in der Sekundärliteratur eine große Bedeutung zugeschrieben wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Literaturverfilmung: Definition und Problematik
- Narratologische Kategorien für die Literaturanalyse (nach Genette und Schmid)
- Das filmnarratologische Analysemodell (nach Kuhn)
- Analyse des Romans Effi Briest (Theodor Fontane)
- Die Zeit in Effi Briest (nach Genette)
- Die Stimme in Effi Briest (nach Genette)
- Die Perspektive in Effi Briest (nach Schmid)
- Analyse der expositorischen Filmsequenzen in FONTANE EFFI BRIEST
- Analyse der visuellen Erzählinstanz in FONTANE EFFI BRIEST
- Kamera
- Mise-en-Scène
- Szenenübergänge
- Analyse der sprachlichen Erzählinstanz in FONTANE EFFI BRIEST
- Das Zusammenspiel der Erzählinstanzen
- Vergleich mit dem Roman Effi Briest
- Fassbinders Erzähltechnik in FONTANE EFFI BRIEST als Textinterpretation
- Analyse der visuellen Erzählinstanz in FONTANE EFFI BRIEST
- Analyse der expositorischen Filmsequenzen in EFFI BRIEST
- Analyse der Bildebene in EFFI BRIEST
- Kamera
- Montage
- Analyse der Tonebene (Musik)
- Das Motiv der Körperlichkeit
- Vergleich mit dem Roman Effi Briest
- Huntgeburths Erzähltechnik als Textinterpretation
- Analyse der Bildebene in EFFI BRIEST
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Analyse von zwei Verfilmungen des Romans „Effi Briest“ von Theodor Fontane, „FONTANE EFFI BRIEST“ (Rainer Werner Fassbinder, 1972/1974) und „EFFI BRIEST“ (Hermine Huntgeburth, 2009). Die Arbeit untersucht die filmischen Methoden, mit denen die beiden Filme den Roman interpretieren und welche film-spezifischen Mittel für die jeweiligen Interpretationskonzepte entscheidend sind. Dabei wird die Frage gestellt, ob diese Konzepte bereits im Roman angelegt sind.
- Die Analyse der filmischen Textinterpretation
- Die Untersuchung der narratologischen Kategorien in Roman und Film
- Der Vergleich der Erzählstrategien in den beiden Verfilmungen
- Die Rolle der expositorischen Sequenzen in der Textinterpretation
- Die Bedeutung der visuellen und sprachlichen Erzählinstanzen im Film
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Literaturverfilmung ein und stellt die beiden Verfilmungen von „Effi Briest“ vor. Sie erläutert die Fragestellung der Arbeit und die Methode der Analyse. Kapitel 2 behandelt die theoretischen Grundlagen der Literaturverfilmung und der narratologischen Analyse. Es werden die Definition und Problematik der Literaturverfilmung sowie die narratologischen Kategorien von Genette und Schmid vorgestellt. Kapitel 3 analysiert den Roman „Effi Briest“ anhand der narratologischen Kategorien von Genette und Schmid. Es werden die Zeitstruktur, die Stimme und die Perspektive des Romans untersucht. Kapitel 4 analysiert die expositorischen Sequenzen in „FONTANE EFFI BRIEST“ anhand des filmnarratologischen Analysemodells von Markus Kuhn. Es werden die visuelle und sprachliche Erzählinstanz sowie das Zusammenspiel der Erzählinstanzen untersucht. Kapitel 5 analysiert die expositorischen Sequenzen in „EFFI BRIEST“ anhand des filmnarratologischen Analysemodells von Markus Kuhn. Es werden die visuelle und sprachliche Erzählinstanz sowie das Zusammenspiel der Erzählinstanzen untersucht. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und wirft weiterführende Forschungsfragen auf.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Literaturverfilmung, die Textinterpretation, den Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane, die beiden Verfilmungen „FONTANE EFFI BRIEST“ (Rainer Werner Fassbinder, 1972/1974) und „EFFI BRIEST“ (Hermine Huntgeburth, 2009), die narratologischen Kategorien von Genette und Schmid, das filmnarratologische Analysemodell von Markus Kuhn, die visuelle und sprachliche Erzählinstanz, die expositorischen Sequenzen und die filmischen Mittel der Textinterpretation.
- Citar trabajo
- Anónimo,, 2012, Literaturverfilmung als Textinterpretation. Romananfang und expositorische Filmsequenzen im Vergleich an Fontanes "Effi Briest", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286259
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.