In seiner 1976 erschienenen Arbeit "Wissenschaftstheorie - Handlungstheorie - Fundamentale Theologie: Analysen zu Ansatz und Status theologischer Theoriebildung" beschäftigt sich Helmut Peukert mit der Frage, wie es heute möglich ist, über Theologie zu sprechen. In der wissenschaftstheoretischen Diskussion des 20. Jahrhunderts ist nicht nur die Möglichkeit von Theologie bestritten worden, sondern grundsätzlich auch, dass es überhaupt die sprachlichen Mittel gäbe, um Fragen einer theologischen Dimension stellen zu können. Peukert versucht daher in seinem Werk in Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Diskussion einen Vorschlag für eine Fundamentale Theologie, eine Basistheorie der Theologie, zu entwickeln. Dabei geht er davon aus, dass es eine gewisse Konvergenz zwischen Überlegungen zum Grundsatz der Theologie und Ergebnissen der wissenschaftstheoretischen Forschung gibt. Dieser Konvergenzpunkt liegt seiner Meinung nach in der Theorie Kommunikativen Handelns begründet, weshalb er aus eben dieser einen Vorschlag für Fundamentale Theorie zu entwickeln versucht. In seiner historischen und systematischen Betrachtung der wissenschafts- und handlungstheoretischen Diskussion kommt er zu dem Schluss, dass wissenschaftliche Rationalität zuletzt auf den frei anzuerkennenden normativen Implikationen kommunikativen Handelns basiert. An dieser Stelle ergibt sich für Peukert allerdings ein Problem, das er als Paradoxie der anamnetischen Solidarität bezeichnet. Teil dieser Problematik ist die Frage, wie kommunikatives Handeln ausgedehnt auf die gesamte Menschheit, die jemals lebte und leben wird, angesichts der unschuldigen Opfer der Geschichte realisiert werden kann und zugleich das Glück künftiger Generationen nicht ausgeschlossen bleibt. Die anamnetische Solidarität, die ein Schlüsselbegriff in dieser scheinbaren Aporie darstellt, soll in vorliegender Arbeit erläutert werden: Was ist anamnetische Solidarität? Um diese Frage beantworten zu können, werden neben Habermas' Theorie des Kommunikativen Handels die Geschichtsphilosophischen Thesen Walter Benjamins näher betrachtet werden und ihre Folgen für die Auswirkungen auf die Abgeschlossenheit oder Unabgeschlossenheit geschichtlicher Handlung und den Auswirkungen auf die christlich-jüdische Religion.
Inhalt
Einleitung
1. Einordnung der anamnetischen Solidarität in Peukerts Untersuchung
2. Theorie des Kommunikativen Handelns
2.1 Handlungstypen
2.2 Sprechhandlungen
3. Die ideale Kommunikationsgemeinschaft bei Karl-Otto Apel
4. Die universale Kommunikations- bzw. Solidargemeinschaft Peukerts
5. Was hat Kommunikation mit Geschichte zu tun?
6. Grundlage der Solidarität: Das Anerkennen des Anderen bei Hegel
7. Die (un)abgeschlossenheit der Geschichte Benjamin-Horkheimer
8. Walter Benjamin: Über den Begriff der Geschichte
8.1 Historischer Materialismus
8.2 Das wahre Bild der Vergangenheit
8.3 Angelus Novus - Engel der Geschichte
8.4 Eingedenken als Traumaverarbeitung der Menschheit
9. Das Paradox anamnetischer Solidarität
10. Ermöglichung anamnetischer, universal-solidarischer Existenz
Schluss
Literatur
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