Das Schriftsystem des Georgischen ist das Thema der vorliegenden Arbeit. Zunächst wird Georgisch als Schriftsprache der kartwelischen Sprachen behandelt, im nächsten Schritt soll der Frage nach der Entstehung und Entwicklung des georgischen Alphabets und der georgischen Schrift nachgegangen werden. Anschließend wird die moderne georgische Schrift dargestellt. Zum Schluss folgt eine kurze Zusammenfassung.
Die gegenwärtige georgische Kultur ist ihrem Charakter nach eine der ältesten christlichen Kulturen der Erde mit allen für eine solche Kultur eigentümlichen und spezifischen Merkmalen, an denen die Georgier auch heute noch festhalten. Dies alles kommt vor allem in der georgischen Schrift zum Ausdruck, in der alten sowie in der neuen. Das Schrifttum bildet eine der spezifischen Äußerungen der nationalen Kultur des Volkes (vgl. Dsidsiguri 1973, S.13).
Die Christianisierung Iberiens (von den Georgiern auch ,,Kartlis” genannt) führte zur endgültigen Herausbildung des georgischen nationalen Alphabets. Einige Forscher sind der Ansicht, dass das georgische Alphabet in der vorchristlichen Epoche unter dem Einfluss der semitischen Schrift entstanden ist; andere glauben an eine Herkunft aus der griechischen Schrift und begründen diese Sichtweise mit dem Einfluss der christlichen Kultur (vgl. Lordkipanidze 1994, S. 33).
Die Tatsachen sprechen dafür, dass sowohl für das Georgische als auch für das Armenische ein individuelles Schriftsystem existiert, das den lautlichen Besonderheiten der jeweiligen Sprache gerecht wird. Hierauf basiert ein großer Teil des kulturellen Selbstbewusstseins der Angehörigen beider Nationen. Harald Haarmann nennt das armenische und georgische Alphabet in seiner Universalgeschichte der Schrift eine ,,Ausnahmeerscheinung“ (Haarmann 1994, S. 355) in der Schriftgeschichte. Da die Georgier nicht die Analyseleistung der Griechen vollbracht hätten, die sprachliche Äußerungen in kleinste Einheiten zerlegten und entsprechende schriftliche Zeichen verwendeten, plädiert Haarmann dafür, die Entstehung des georgischen Alphabets nicht als ,,Erfindung“, sondern als ,,Neuschöpfung“ (ebd.) zu bezeichnen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Georgisch als Schriftsprache der kartwelischen Sprachen
- 3 Die Entstehung der georgischen Schrift
- 3.1 Entwicklungsstufen der georgischen Schrift
- 4 Das moderne georgische Schriftsystem
- 4.1 Aussprache/Klangbildung
- 4.2 Wortbildung
- 4.3 Satzbildung
- 4.4 Satzzeichen
- 5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das georgische Schriftsystem. Ziel ist es, Georgisch als Schriftsprache der kartwelischen Sprachen zu betrachten, die Entstehung und Entwicklung des georgischen Alphabets zu beleuchten und das moderne georgische Schriftsystem darzustellen.
- Georgisch als Schriftsprache innerhalb der kartwelischen Sprachen
- Entstehung und Entwicklung des georgischen Alphabets
- Das moderne georgische Schriftsystem (Aussprache, Wort- und Satzbildung, Satzzeichen)
- Der Einfluss der Christianisierung auf die Entwicklung der georgischen Schrift
- Vergleich des georgischen Alphabets mit anderen Schriftsystemen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des georgischen Alphabets ein und hebt dessen Bedeutung für die georgische Kultur und Identität hervor. Sie erwähnt unterschiedliche Theorien zur Entstehung des Alphabets, die von semitischen oder griechischen Einflüssen ausgehen, und betont die Eigenständigkeit des georgischen Schriftsystems im Vergleich zu anderen. Die Arbeit kündigt die Struktur des Textes an, der die kartwelischen Sprachen, die Entstehung und Entwicklung der Schrift sowie das moderne Schriftsystem behandeln wird.
2 Georgisch als Schriftsprache der kartwelischen Sprachen: Dieses Kapitel klassifiziert die georgische Sprache als die größte der kartwelischen (auch iberisch oder südkaukasisch genannt) Sprachen. Es beschreibt die kartwelischen Sprachen als autochthone Sprachgruppe des Kaukasus ohne Verwandtschaft zu benachbarten Sprachfamilien. Das Kapitel diskutiert die einzelnen kartwelischen Sprachen (Georgisch, Swanisch, Megrelisch, Lasisch), deren Sprecherzahlen und geographische Verbreitung. Es geht auf Lehnwörter aus Persisch, Türkisch und Russisch ein und analysiert die Abgrenzung und Entwicklung der einzelnen kartwelischen Sprachen mithilfe der lexikostatischen Methode, die einen Ursprung um 2000 v. Chr. für das Proto-Kartwelisch annimmt.
Schlüsselwörter
Georgisches Alphabet, Kartwelische Sprachen, Südkaukasische Sprachen, Schriftentwicklung, Christianisierung Iberiens, Aussprache, Wortbildung, Satzbildung, Sprachgeschichte, Kulturgeschichte Georgiens.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum georgischen Schriftsystem
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über das georgische Schriftsystem. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Georgisch als Schriftsprache der kartwelischen Sprachen, der Entstehung und Entwicklung des georgischen Alphabets sowie des modernen georgischen Schriftsystems inklusive Aussprache, Wort- und Satzbildung und Satzzeichen.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Die wichtigsten Themen sind: Georgisch als Schriftsprache innerhalb der kartwelischen Sprachen; Entstehung und Entwicklung des georgischen Alphabets (inkl. Einfluss der Christianisierung); Das moderne georgische Schriftsystem (Aussprache, Wortbildung, Satzbildung, Satzzeichen); Vergleich mit anderen Schriftsystemen; Die kartwelischen Sprachen (Klassifizierung, Verbreitung, Lehnwörter, lexikostatische Analyse).
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung. Es folgt ein Kapitel über Georgisch als Schriftsprache der kartwelischen Sprachen, ein Kapitel über die Entstehung und Entwicklung des georgischen Alphabets, und ein Kapitel über das moderne georgische Schriftsystem. Der Text schließt mit einer Zusammenfassung und einer Liste von Schlüsselbegriffen.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Ziel des Textes ist es, das georgische Schriftsystem umfassend zu untersuchen. Dies beinhaltet die Betrachtung von Georgisch im Kontext der kartwelischen Sprachen, die Erforschung der Entstehung und Entwicklung des Alphabets und die Darstellung des modernen Schriftsystems.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Schlüsselwörter sind: Georgisches Alphabet, Kartwelische Sprachen, Südkaukasische Sprachen, Schriftentwicklung, Christianisierung Iberiens, Aussprache, Wortbildung, Satzbildung, Sprachgeschichte, Kulturgeschichte Georgiens.
Welche Sprachen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt hauptsächlich Georgisch und die anderen kartwelischen Sprachen (Swanisch, Megrelisch, Lasisch), sowie den Einfluss von Sprachen wie Persisch, Türkisch und Russisch durch Lehnwörter.
Welche Methode wird zur Analyse der kartwelischen Sprachen angewendet?
Zur Analyse der Abgrenzung und Entwicklung der kartwelischen Sprachen wird die lexikostatische Methode angewendet, die einen Ursprung um 2000 v. Chr. für das Proto-Kartwelisch annimmt.
Wie wird die Entstehung des georgischen Alphabets beschrieben?
Der Text erwähnt unterschiedliche Theorien zur Entstehung des Alphabets, die von semitischen oder griechischen Einflüssen ausgehen, und betont die Eigenständigkeit des georgischen Schriftsystems. Der Einfluss der Christianisierung auf die Entwicklung der Schrift wird ebenfalls thematisiert.
- Arbeit zitieren
- Nato Khomasuridze (Autor:in), 2013, Das Georgische als Schriftsprache. Entstehung und das moderne Schriftsystem, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284748