Rund 3,5 Milliarden Jahre hat die Welt dem Leben Zeit gegeben, um sich von einfachsten molekularen Strukturen und primitiveren Kleinstlebewesen zu einer unglaublichen Vielzahl von Lebewesen zu entwickeln, welche heute die Erde bevölkern. Wir leben nun in einer Zeit, die von rasantem Fortschritt in allen möglichen Bereichen gekennzeichnet ist, der Mensch hat angefangen das All zu erobern und doch kann man keine einige Aussage darüber treffen, wie hoch die Artenzahl auf unserem Planeten ist. Schätzungen liegen zwischen 10 bis 100 Millionen Arten (E.O. Wilson, 1992; Klaus, Schmill, Schmid, Edwards, 2001) von denen aktuell rund 1,75 Millionen beschrieben sind (Stand 2004: UNEP (United Nations Environment Programme). Dieser extrem weiträumige Unterschied geht aus Hochrechnungen hervor, die bereits in den 80er Jahren von mehreren Tropenbiologen gemacht wurden, darunter Terry Erwin, welcher im Kronendach einer einzigen Baumart 163 spezialisierte Käferarten entdeckte und daraufhin eine Umrechnung auf die ungefähr 50.000 vorkommenden tropischen Baumarten anstellte. ( E.O. Wilson, 1992; Klaus, Schmill, Schmid, Edwards, 2001; Engelhardt, 1997) Die genaue Artzahl zu benennen scheint nicht möglich zu sein und es ist trotz Schätzungen und Hochrechnungen wohl so, dass „ wir die wahre Anzahl der Arten auf der Erde bemerkenswerter Weise nicht einmal auf eine Zehnerpotenz genau kennen.“ (Wilson, 1992)
Doch wie unvorstellbar hoch die Zahlen der noch nicht beschriebenen Arten auch sein mag, umso ernüchternder sind andere Zahlen: „ Nach Angaben der UNEP (United Nations Environment Programme) sterben zurzeit täglich durchschnittlich 135 Tier- und Pflanzenarten aus. Allein in Europa sind nach einem Bericht der EU-Kommission 42% der Vogelarten und 52% der Süßwasserfische bedroht. Viele Arten sterben aus, bevor sie überhaupt entdeckt wurden.“ (Mertz 2006, S.96)
„An der Wende ins dritte Jahrtausend beansprucht die gesamte Menschheit ungefähr die Hälfte der weltweiten Primärproduktion aller Pflanzen. Dieser gigantische Ressourcenverbrauch durch nur eine einzige Art geht auf Kosten der „restlichen“ rund 10 –
100 Mio. Arten. Langfristig steht aber auch die Entwicklung der Menschheit und ihrer kulturellen und wirtschaftlichen Errungenschaften selbst auf dem Spiel.“ (Klaus, Schmill, Schmid, Edwards, 2001, S.3)
Inhaltsverzeichnis
- Biodiversität – ein Überblick
- Begriff „Biodiversität“
- Biodiversität - Vielfalt der Arten
- Biodiversität - Vielfalt der Gene
- Vielfalt der Ökosysteme / Lebensräume
- Biodiversität in der Schule - Bewusstsein schaffen...
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über das Thema Biodiversität, beleuchtet die Bedeutung der Artenvielfalt und die Bedrohungen, denen sie ausgesetzt ist. Er behandelt die verschiedenen Facetten der Biodiversität, von der Artenvielfalt über die genetische Vielfalt bis hin zur Vielfalt der Ökosysteme.
- Definition und Bedeutung von Biodiversität
- Artenvielfalt und ihre Verteilung
- Bedrohungen für die Biodiversität
- Rolle des Menschen im Biodiversitätsverlust
- Schutz und nachhaltige Nutzung der Biodiversität
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt einen Überblick über die Biodiversität und die Bedeutung der Artenvielfalt. Es werden die verschiedenen Facetten der Biodiversität erläutert, wie die Artenvielfalt, die genetische Vielfalt und die Vielfalt der Ökosysteme. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedrohungen, denen die Biodiversität ausgesetzt ist, wie der Verlust von Lebensräumen, die Umweltverschmutzung und der Klimawandel.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Begriff „Biodiversität“ und seiner Bedeutung für den Menschen. Es wird die Entstehung des Begriffs und die Ziele der Biodiversitätskonvention von Rio de Janeiro (1992) erläutert. Das Kapitel beleuchtet auch die wirtschaftliche Bedeutung der Biodiversität und die Rolle der genetischen Vielfalt für die Evolution.
Das dritte Kapitel behandelt die Artenvielfalt und ihre Verteilung. Es werden die sogenannten „hot spots“ der Biodiversität vorgestellt, Lebensräume mit einem hohen Artanteil. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedeutung der Insekten und Kleinstorganismen für die Biodiversität.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Biodiversität, Artenvielfalt, genetische Vielfalt, Ökosysteme, Lebensräume, Bedrohungen, Artensterben, Biodiversitätskonvention, Schutz, nachhaltige Nutzung, Umweltverschmutzung, Klimawandel, „hot spots“, Insekten, Kleinstorganismen.
- Citation du texte
- Stephan Drescher (Auteur), 2007, Biodiversität. Ein Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284112
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