Indizes sind allgegenwärtig. Sie bewegen Börsen, lassen Entwicklungsgelder fließen oder versiegen, sorgen für wissenschaftliche Diskurse und bestimmen das politische Tagesgeschehen mit. Abkürzungen solcher Indizes wie DAX, HDI oder BIP haben längst ihren Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch und die mediale Berichterstattung gefunden. Diese Messinstrumente wirken dabei zumeist objektiv, zuverlässig und nahezu unfehlbar: Der DAX steht für den Erfolg börsennotierter Unternehmen, der HDI misst den Entwicklungsstand von Staaten und das BIP zeigt die Wirtschaftskraft an. Sieht man jedoch vom Alltagsverständnis jener Indizes ab, eröffnet sich ein deutlich differenzierteres Bild. Der interdisziplinäre wissenschaftliche Umgang mit Indexkonstruktionen zeigt, dass durchaus Kontroversen herrschen, dass diese Auswertungsmöglichkeit von Subjektivität geprägt ist und dass selbst renommierte Indizes Schwächen aufweisen. Es ist damit durchaus angebracht, die Bildung von Indizes kritisch zu hinterfragen. Versteht man unter einem Index die Zusammenfassung mehrerer Messgrößen (Indikatoren), so beginnt dieses Hinterfragen bereits mit der Schwierigkeit, die passenden Indikatoren auszuwählen. […] Es verwundert nicht, dass in der politikwissenschaftlichen Literatur unterschiedliche Antworten auf diese Fragen gegeben wurden, was die Fülle möglicher Wege zur Indexkonstruktion veranschaulicht. Diese Fülle wird noch deutlicher, wenn ein stark interdisziplinärer Begriff den Untersuchungsgegenstand stellt. Im Falle dieser Arbeit ist es primäres Ziel, den Nutzen und die Gefahren der Verwendung von Indexzahlen zu analysieren und dabei den Globalisierungsbegriff beispielhaft heranzuziehen. Im folgenden Kapitel 2 wird dabei zunächst verdeutlicht, weshalb das Zusammenfassen von Indikatoren sinnvoll sein kann und so große Auswirkung in Alltag und Wissenschaft hat. Dem sollen in Kapitel 3 die Schwierigkeiten bei den einzelnen Schritten der Indexbildung entgegengestellt und anhand von Beispielen kontextualisiert werden. Da der Verweis auf Indizes häufig unreflektiert erfolgt, ist dies aus wissenschaftlicher Perspektive besonders relevant. Es wird sich dabei zeigen, dass die nähere Beschäftigung mit Indizes nicht nur in der Politikwissenschaft, sondern auch interdisziplinär dringend notwendig ist. Nach diesem eher theoretisch orientierten Teil der vorliegenden Untersuchung soll in Kapitel 4 der Globalisierungsbegriff näher beleuchtet werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorteile der Indexbildung
- Problematisierung der Indexbildung
- Festlegung der Indexelemente
- Kombination der Indexelemente
- Bildung eines Globalisierungsindex
- Globalisierung – Ein Catch-all-Begriff?
- Vorstellung bisheriger Ansätze
- Abschlussbetrachtung
- Literatur- und Quellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Konstruktion und Verwendung von Indizes in der Politikwissenschaft. Ziel ist es, die Vorteile und Herausforderungen der Indexbildung zu analysieren und anhand des Beispiels des Globalisierungsbegriffs zu verdeutlichen. Dabei wird die Problematik der Indexkonstruktion im Allgemeinen beleuchtet und die spezifischen Herausforderungen bei der Operationalisierung des Globalisierungsbegriffs aufgezeigt.
- Vorteile der Indexbildung
- Probleme der Indexkonstruktion
- Der Globalisierungsbegriff
- Kritik an Globalisierungsindizes
- Die Bedeutung von Indizes in der Politikwissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Indexbildung ein und stellt die Relevanz von Indizes in der Politikwissenschaft und im Alltag heraus. Es werden die verschiedenen Bedeutungen des Begriffs „Index“ erläutert und die Abgrenzung zu Skalen vorgenommen.
Kapitel 2 beleuchtet die Vorteile der Indexbildung. Es wird argumentiert, dass Indizes eine effiziente Möglichkeit bieten, komplexe Sachverhalte zu vereinfachen und zu quantifizieren. Die Vorteile der Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit werden hervorgehoben, sowie die Möglichkeit, Messfehler zu reduzieren und Redundanz zu vermeiden.
Kapitel 3 widmet sich den Problemen der Indexbildung. Es werden die Herausforderungen bei der Festlegung der Indexelemente und der Kombination dieser Elemente diskutiert. Anhand von Beispielen wird die Problematik der Subjektivität und der Auswahl geeigneter Indikatoren verdeutlicht.
Kapitel 4 fokussiert auf den Globalisierungsbegriff. Es wird die Heterogenitätsproblematik des Begriffs beleuchtet und die verschiedenen Sichtweisen auf Globalisierung dargestellt. Zudem werden verschiedene Globalisierungsindizes vorgestellt und kritisch analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Indexbildung, die Operationalisierung von Begriffen, die Messung von komplexen Sachverhalten, die Kritik an Indizes, den Globalisierungsbegriff und die verschiedenen Ansätze zur Messung von Globalisierung. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen der Indexkonstruktion und die Bedeutung von Indizes in der Politikwissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Dennis Giebeler (Autor:in), 2014, Von Globalisierung und sisyphonischen Operationalisierungen: Die Indexkonstruktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284106
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