Annette von Droste-Hülshoffs Novelle "Die Judenbuche" erschien im Jahre 1842. Im Zentrum dieser Erzählung steht Friedrich Mergels Lebensgeschichte. Der Protagonist wächst in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts in einem abgelegenen Dorf im "gebirgichten Westphalen" auf. Aus diesem Grund steht Friedrichs Entwicklung vom scheuen, zurückgezogenen Kind zum prahlerischen und kriminellen Erwachsenen im Mittelpunkt der Novelle. Friedrich erschlägt den Juden Aaron und begeht 28 Jahre nach der Tat aus Reue Selbstmord. Deshalb erscheint es nahe liegend, dass in der Forschung vor allem die Auswirkungen von Herkunft, Elternhaus, dörflichem Umfeld und der umgebenden Gesellschaft auf Friedrichs Werdegang untersucht worden sind.
Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich, dass den Frauenfiguren in der „Judenbuche“ nur wenig Beachtung geschenkt worden ist. Dennoch trägt vor allem die Haltung der Mutter, Margret Mergel, im Wesentlichen zur Gesetzlosigkeit ihres Sohnes bei. Denn sie vermittelt ihm die Vorurteile des Dorfes. Jedoch ist die geringfügige Beschäftigung mit den Frauenfiguren in der Forschung auch primär darauf zurückzuführen, dass selbst Margret nur eine Nebenrolle einnimmt und die anderen in der Novelle auftretenden Frauenfiguren meist nur in einer Passage erwähnt werden.
Dennoch ist die Rolle der Frauen in der „Judenbuche“ nicht zu unterschätzen. Beispielsweise betrachtet Heselhaus diese Novelle als „(…) Sozialstudie, in der die Situation der Frauen in den Dörfern in ziemlicher Deutlichkeit aufgezeigt wird“. Im Rahmen dieser Arbeit wird die Untersuchung der Frauenfiguren, vor allem Margret Mergel, im Vordergrund stehen. In diesem Zusammenhang spielt auch das Frauenbild in Drostes Zeit eine bedeutende Rolle und es wird zu klären sein, inwiefern die Autorin eine Sozialkritik äußert.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Das Frauenbild in Drostes Zeit
- Gesellschaftliche Rahmenbedingungen in der „Judenbuche"
- Frauenfiguren in der „Judenbuche"
- Margret Mergel
- Die Rolle der anderen Frauenfiguren
- Mergels erste Frau und die Braut
- Die Jüdin und Frau von S...
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Frauenbild in Annette von Droste-Hülshoffs Novelle „Die Judenbuche“. Ziel ist es, die Rolle der Frauenfiguren in der Novelle zu analysieren und deren Bedeutung im Kontext der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des 18. Jahrhunderts zu beleuchten. Dabei wird insbesondere auf die Figur der Margret Mergel eingegangen, die als zentrale weibliche Figur in der Novelle eine entscheidende Rolle für die Entwicklung des Protagonisten Friedrich Mergel spielt.
- Das Frauenbild in Drostes Zeit und seine Widersprüche
- Die Rolle der Frauen in der „Judenbuche“ als Spiegelbild der damaligen Gesellschaft
- Die Bedeutung der Figur der Margret Mergel für die Handlung und die Entwicklung des Protagonisten
- Die Auswirkungen der gesellschaftlichen Normen und Erwartungen auf die Frauenfiguren in der Novelle
- Drostes mögliche Sozialkritik am Frauenbild ihrer Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in die Thematik der Arbeit ein und beleuchtet die Forschungsgeschichte zum Frauenbild in der „Judenbuche“. Es wird deutlich, dass die Frauenfiguren in der Novelle bisher nur wenig Beachtung gefunden haben, obwohl sie eine wichtige Rolle für die Handlung und die Entwicklung des Protagonisten spielen.
Das Kapitel „Das Frauenbild in Drostes Zeit“ analysiert die verschiedenen Frauenbilder, die im frühen 19. Jahrhundert in Deutschland vorherrschten. Es werden die Rolle der Landedelfrau und der höfischen Dame sowie die Erwartungen und Zwänge, denen Frauen in dieser Zeit ausgesetzt waren, beleuchtet. Dabei wird auch auf die Bedeutung des aufstrebenden Bürgertums für die Entwicklung des Frauenbildes eingegangen.
Das Kapitel „Gesellschaftliche Rahmenbedingungen in der „Judenbuche““ beleuchtet die gesellschaftlichen Normen und Erwartungen, die im 18. Jahrhundert im ländlichen Westfalen vorherrschten. Es wird gezeigt, wie diese Normen die Lebenswelt der Frauen prägten und welche Auswirkungen sie auf deren Rolle in der Familie und in der Gesellschaft hatten.
Das Kapitel „Frauenfiguren in der „Judenbuche““ analysiert die verschiedenen Frauenfiguren in der Novelle. Es wird insbesondere auf die Figur der Margret Mergel eingegangen, die als Mutter des Protagonisten Friedrich Mergel eine zentrale Rolle für dessen Entwicklung spielt. Außerdem werden die anderen Frauenfiguren in der Novelle, wie beispielsweise Mergels erste Frau und die Braut, sowie die Jüdin und Frau von S., vorgestellt und ihre Bedeutung für die Handlung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Frauenbild in der „Judenbuche“, Annette von Droste-Hülshoff, die Figur der Margret Mergel, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des 18. Jahrhunderts, die Rolle der Frauen in der Familie und in der Gesellschaft, die Auswirkungen der gesellschaftlichen Normen und Erwartungen auf die Frauenfiguren in der Novelle sowie Drostes mögliche Sozialkritik am Frauenbild ihrer Zeit.
- Citation du texte
- Dr. Sirinya Pakditawan (Auteur), 2006, Frauenfiguren in Annette von Droste-Hülshoffs "Die Judenbuche", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284066
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