Die Arbeit behandelt politische Partizipationsmöglichkeiten von Menschen mit Migrationshintergrund in der Bundesrepublik Deutschland. Eine politische Partizipation von Menschen aus anderen Kulturen scheint mit einer gelingenden Integration zusammenzuhängen. Zu Beginn der Arbeit werden Integrationspolitiken behandelt. Die Handlungsrichtlinien der
Weltkommission für eine gelingende Integration werden mit der Realität in Deutschland verglichen.
Forschungsergebnisse legen dar, dass diskriminierende Strukturen in deutschen Institutionen, wie zum Beispiel der Schule, aber auch in der Gesellschaft, wie zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Wohnungsversorgung, zu finden sind. Nach dieser Erkenntnis wird das Sozialintegrationsmodell von Jürgen Habermas dargestellt. Im nächsten Schritt wird das Konzept der politischen Integration durch politische Bildung im Rahmen der Sozialintegration von Sabine Achour dargestellt. Mündigkeit – das selbstständige, freie und kritische Denken, Analysieren und Urteilen – stellt sich als ein zentrales Ziel politischer Bildung heraus, was das Beherrschen der Landessprache als eine Voraussetzung mit sich bringt.
Da die politische Subsprache eine genuine Sprache ist, scheint das Beherrschen der Landessprache für das Verstehen dieser Subsprache nicht auszureichen. Durch die Darstellung einiger Instrumente und Methoden der politischen Sprache bezüglich ihrer Wirkungskraft wird die heuristische These aufgestellt, dass das Beherrschen der Erstsprache und das Erlernen der Zweitsprache von der Erstsprache aus sich positiv auf das
Verstehen der politischen Subsprache auswirken könnte, wenn bilinguale BürgerInnen sich der in der Politik benutzten Sprache und ihrer Wirkung bewusst wären
Da zudem zahlreiche Forschungsergebnisse die Bedeutung des Beherrschens der Erstsprache durch positive Auswirkungen beim Zweitsprachlernen und auf die kognitive Entwicklung der SchülerInnen mit Migrationshintergrund erweisen, stellt sich die Bedeutung der Erstsprache für die Entwicklung zweitsprachlicher Kompetenzen zur staatsbürgerlichen Persönlichkeit als enorm wichtig dar. Die pädagogische Konsequenz aus diesen Erkenntnissen ist die Förderung der Erstsprachenkompetenz von SchülerInnen mit Migrationshintergrund.
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- Elif Atmaca Yildirim (Author), 2014, Erstsprache, Zweitsprachenerwerb und Entwicklung zur staatsbürgerlichen Persönlichkeit. Zur Bedeutung von Sprache bei politischer Partizipation und Integration, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283842
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