Im Rahmen des Seminars „Sozialpädagogische Anamnese, Sozialpädagogische Diagnose und Sozialpädagogische Hilfeplanung“ soll sich in der vorliegenden Arbeit mit der Thematik der Ressourcen- und Ressourcenorientierung in der Sozialen Arbeit befasst werden. Die Begrifflichkeit Ressource nimmt einen wichtigen Platz im Zuge der Erstellung einer sozialpädagogischen Diagnose ein, da sie unabdingbar für eine vollständige Problem- und Ressourcenanalyse, die ein Teil der Hilfeplanung darstellt, ist. Die soziale Diagnose versucht dabei Formulierungen zur Thesen- und Ideenbildung bei der Problemdarstellung hervor zu bringen und damit gleichzeitig auch die entsprechen Ressourcen, die einem Klienten oder System zur Verfügung stehen könnten. Dabei wird über Informationsgewinnung versucht, Aussagen zu verschiedenen Lebensbereichen des Klienten oder Klientensystems, wie auch bestehenden Problemen und vorhandenen Ressourcen, zu machen. Ziel bei der vorläufigen Erstellung einer sozialpädagogischen Diagnose soll es sein: „Aussagen über soziale und soweit erforderlich zu biologischen, psychischen Eigenschaften von Individuen und zur Interaktions- und Positionsstruktur von sozialen Systemen, zu Problemen und ihrer Begründung und zu klientbezogenen Ressourcen, die der Bearbeitung der genannten Probleme dienen können“ (Geiser, K. 2007, S. 15) erheben zu können. Die Auslotung vorhandener Ressourcen ist somit ein wichtiger Bestandteil des Diagnoseprozesses, der zur Feststellung des Hilfebedarfs oder Erstellung eines Hilfeplans dienlich ist. Zudem hat sich in den letzen Jahren in der Sozialen Arbeit herauskristallisiert und verfestigt, dass das „pädagogische Handeln“ von Sozialarbeitern, in Institutionen und Einrichtungen als ressourcenorientiert und nicht mehr als defizitorientiert bezeichnet wird. Deshalb soll die vorliegende Arbeit den Ressourcenbegriff definieren und vertiefen und dabei die Ausrichtung der Sozialen Arbeit auf Ressourcen näher beleuchten, um dabei die Wichtigkeit dieser, in der Fallarbeit abzubilden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriff „Ressource“
3. Ressourcenorientierung in der Sozialen Arbeit
4. Ressource als Baustein der sozialpädagogischen Diagnose
5. Fazit
6. Literatur
1. Einleitung
Im Rahmen des Seminars „Sozialpädagogische Anamnese, Sozialpädagogische Diagnose und Sozialpädagogische Hilfeplanung“ soll sich in der vorliegenden Arbeit mit der Thematik der Ressourcen- und Ressourcenorientierung in der Sozialen Arbeit befasst werden. Die Begrifflichkeit Ressource nimmt einen wichtigen Platz im Zuge der Erstellung einer sozialpädagogischen Diagnose ein, da sie unabdingbar für eine vollständige Problem- und Ressourcenanalyse, die ein Teil der Hilfeplanung darstellt, ist. Die soziale Diagnose versucht dabei Formulierungen zur Thesen- und Ideenbildung bei der Problemdarstellung hervor zu bringen und damit gleichzeitig auch die entsprechen Ressourcen, die einem Klienten oder System zur Verfügung stehen könnten. Dabei wird über Informationsgewinnung versucht, Aussagen zu verschiedenen Lebensbereichen des Klienten oder Klientensystems, wie auch bestehenden Problemen und vorhandenen Ressourcen, zu machen. Ziel bei der vorläufigen Erstellung einer sozialpädagogischen Diagnose soll es sein: „Aussagen über soziale und soweit erforderlich zu biologischen, psychischen Eigenschaften von Individuen und zur Interaktions- und Positionsstruktur von sozialen Systemen, zu Problemen und ihrer Begründung und zu klientbezogenen Ressourcen, die der Bearbeitung der genannten Probleme dienen können“ (Geiser, K. 2007, S. 15) erheben zu können. Die Auslotung vorhandener Ressourcen ist somit ein wichtiger Bestandteil des Diagnoseprozesses, der zur Feststellung des Hilfebedarfs oder Erstellung eines Hilfeplans dienlich ist. Zudem hat sich in den letzen Jahren in der Sozialen Arbeit herauskristallisiert und verfestigt, dass das „pädagogische Handeln“ von Sozialarbeitern, in Institutionen und Einrichtungen als ressourcenorientiert und nicht mehr als defizitorientiert bezeichnet wird. Deshalb soll die vorliegende Arbeit den Ressourcenbegriff definieren und vertiefen und dabei die Ausrichtung der Sozialen Arbeit auf Ressourcen näher beleuchten, um dabei die Wichtigkeit dieser, in der Fallarbeit abzubilden.
2. Begriff „Ressource“
Um sich dem Begriff „Ressource“ im Kontext der Sozialen Arbeit zu nähern, gibt es ganz verschiedene Wege. Kurz und simpel formuliert sind Ressourcen alle Fähigkeiten, die durch innere Prozesse eines Einzelnen bzw. Systems entwickelt wurden, um einmal das Überleben zu sichern und zweitens, kreative Lösungen für bestehende Probleme zu finden.
Diese sehr allgemein gehaltene Beschreibung lässt sich ausweiten, in dem man die zwischenmenschliche Komponente mit einfließen lässt, denn sie sind alles, worauf sich ein Mensch psychisch und sozial in seinen Kommunikationen stützen kann, um mit Anforderungen erfolgreich umzugehen. Die Quelle, aus denen der Mensch demnach schöpfen kann, setzt sich aus Fähigkeiten, Stärken, Erfahrungen, die angeboren oder erworben wurden sind, zusammen. Zudem beeinflussen uns konkrete oder besondere Erlebnisse (z.B. Erfolge). Durch das Erleben von Kraft- oder auch Sicherheitsquellen, die uns positiv beeinflussen und stärken können und dem Anwenden von Bewältigungstechniken, wie „dem Vergessen“ oder „dem Kompensieren“ kann der Mensch profitieren. Erst auf Basis dieser eben beschriebenen Ressourcen kann man Kontakte knüpfen, Sicherheit erleben, wachsen und sich weiterentwickeln (Vgl.Internetquelle: Haye B. ASFH Berlin, S.6).
Der Sozialarbeiter kann bzw. muss sich dieses spezifische Selbstverständnis der Soziale Arbeit zu Nutze machen, denn Ressourcen sind das, was man für die Gestaltung eines zufriedenstellenden, guten Lebens braucht, was man braucht, um Probleme zu lösen oder mit Schwierigkeiten zu recht zu kommen (Vgl. Schiepeck G./ Cremers S., 2003, S. 154 f.) Sie sind also somit ein Schlüssel für stabilisierende Interventionen. Die Ressourcenorientierung wird dabei von Thomas Möbius als professionelle Haltung und Praxis deklariert und sieht sie abgeleitet von der lebensweltlich orientierten Sozialarbeit (Vgl. Möbius T. 2010, S.14). Das Konzept der ressourcenorientierten Sozialarbeit weist somit Gemeinsamkeiten mit dem Konzept der Salutogenese und dem Empowerment auf. Das Modell der Salutogenese, welches 1979 das erste Mal als fester Terminus von Antonovsky verwendet wurde, hat im Fokus, was den Menschen gesund macht und gesund hält. Wichtig ist dabei die Abwendung vom komplementären Begriff der Pathogenese, hin zur sogenannten Gesundheitsentstehung und Erhaltung, unter Einbeziehung der Ressourcen in Form des sogenannten Kohärenzgefühls.
Betrachtet man nach Norbert Herriger das Empowerment Konzept gibt es dort fünf zentrale Elemente. Bei dem „Selbsthilfemodell“ wird die ehemalige Defizitorientierung durch die Ressourcenorientierung ersetzt. Weiter soll der Kreislauf erlernter Hilflosigkeit durchbrochen und damit die Idee der „Hilfe zur Selbsthilfe“ realisiert werden. Entmündigung und
„Opferrolle“ sollen durch ein reflektierenden und eigenständig handelndes Subjekt ersetzt werden. Überbehütung und Bevormundung des Klienten sollen unterbunden werden, um Entwicklungspotentiale frei zu setzen und den Klienten in seinen Handlungsoptionen zu aktivieren. Zudem soll dem Klienten auf Augenhöhe begegnet werden und mit ihm zugleich kooperativ am Hilfeprozess zusammen gearbeitet werden. „Ziel von Empowerment ist demnach, grundsätzlich vorhandene Fähigkeiten der Menschen zu kräftigen und Ressourcen aufzubauen, zu stärken und freizusetzen, die für ein selbstbestimmtes Ausgestalten eigener individueller Lebenswege und Lebensräume förderlich sind" (Sohns A., 2009, S.82). Nach dem Exkurs über sozialwissenschaftliche Theorien und deren Umsetzung soll nun, die sich daraus resultierende ressourcenorientierte Praxis näher betrachtet werden.
3. Ressourcenorientierung in der Sozialen Arbeit
Dass der Mensch die Fähigkeit hat eigene Bewältigungs- sprich Copingstrategien zu entwickeln um dabei Handlungsanforderungen des täglichen Lebens begegnen zu können, ist Ausgangslage der Ressourcenorientierung. Die in der Sozialen Arbeit weit verbreitete Ressourcenarbeit ist zugleich professionelle Haltung wie auch professionelle Praxis. Das Erkennen von Ressourcen und das strukturierte Einsetzen dieser, gehört zum professionellen Arbeiten und findet heute Platz in jedem Hilfeprozess. Die Orientierung an Ressourcen beschreibt eine: „komplexe professionelle Perspektiveneinnahme und eine methodisch strukturierende Vorgehensweise“ (Möbius T. 2010, S.15). Der Prozess ist so komplex, da verschiedene Personen mit einbezogen werden und kooperativ miteinander in Kontakt treten müssen. Zudem werden die Personen innerhalb des Netzwerkes in verschiedene Handlungsfelder eingeführt werden, wobei es die Aufgabe des Sozialprofessionellen ist, diese ablaufenden Prozesse zu steuern. Neben der institutionellen Hilfe sollen eigene, individuelle und soziale Ressourcen zur Lebens- und Problembewältigung aktiviert werden. Bei der somit initiierten Unterstützungsleistung soll sich über Ressourcenorientierung auf einen kooperativen und koordinierten Prozess der Hilfeplanung mit dem Adressaten geeinigt werden. Somit kann das ressourcenorientierte Verfahren als Empowermentstrategie bezeichnet werden. Wie bereits im zweiten Abschnitt erörtert, verfolgen Empowerment und die ressourcenorientierte Sozialarbeit das Ziel: „Menschen zu befähigen, Unterstützungsleistungen selbstständig zu nutzen und so wenig wie möglich in ihre Lebenswelt einzugreifen“ (Neuffer M. 2002, S.19). Zu Beginn des Ressourcenarbeitsprozesses sollen gemeinsam mit dem Adressaten, Ziele und die dafür erforderlichen Schritte abgeklärt werden. In dieser recht kurzen Klärungsphase werden bereits vorhandene, sowie zu aktivierende Ressourcen aufgedeckt.
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- Arbeit zitieren
- Mandy Franke (Autor:in), 2013, Ressourcen in der Sozialen Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282815
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