Interdisziplinarität scheint sich zu der Zauberformel schlechthin entwickelt zu haben. Was jedoch verbirgt sich hinter diesem Begriff, der in so vielen Bereichen pauschal Verwendung zu finden scheint? Einfach gesagt ist darunter ein Vorgehen zu verstehen, welches Methoden unterschiedlicher Fachrichtungen zur Lösung eines Problems nutzt und dabei die Vorteile verschiedener Ansätze gewinnbringend einsetzt.
In der Realität wird diese viel geforderte Verknüpfung bisher nur in manchen Bereichen umgesetzt und gerade die unorthodoxe Kombination von Natur- und Geisteswissenschaften zögerlich akzeptiert.
In der vorliegenden Arbeit soll jedoch ein eben solcher Ansatz gewählt und eine unmöglich scheinende Verknüpfung aus zwei solchen Fächern angestrebt werden: nämlich der Ethnologie und der Informatik.
Verwendung finden dabei vergleichbare Ansätze innerhalb der Ethnologie wie EPOR, SCOT und die Social Construction of Facts and Artefacts, die sich der Relativierung von Technologie und Naturwissenschaften durch eine sozialkonstruktivistische Perspektive verschrieben haben. Durch die Darstellung der relativ neuen Disziplin des Ethnocomputing soll ein erster Ansatz präsentiert werden, wie die Informatik durch die Anwendung innerhalb der Ethnologie entstandener Thesen profitieren kann und umgekehrt.
Inhaltsverzeichnis
- Interdisziplinarität – ein pauschales Schlagwort und/oder ein vielversprechender Ansatz?
- Fachgeschichte: Vergleichbare Herangehensweisen innerhalb der Ethnologie
- EPOR und die Relativierung der Naturwissenschaften
- SCOT und die Ausweitung der sozialkonstruktivistischen Perspektive auf Technik
- Social Construction of Facts and Artefacts als Zusammenführung dieser Theorien
- Ethnocomputing: Ein erstes Erschließen der Informatik als neues Themenfeld
- Entstehung und theoretischer Rahmen
- Zielsetzung und Anwendungsmöglichkeiten.
- Zusammenfassung und weiterführende Überlegungen zu dem Nutzen der Informatik für die Ethnologie
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Verbindung von Ethnologie und Informatik aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive. Sie untersucht, ob und wie diese beiden Disziplinen, die auf den ersten Blick gegensätzlich erscheinen, fruchtbare Erkenntnisse für einander liefern können. Die Arbeit analysiert die Geschichte der Interdisziplinarität in der Ethnologie und stellt verschiedene Ansätze vor, die sich mit der Relativierung von Naturwissenschaften und der sozialkonstruktivistischen Betrachtung von Technik auseinandersetzen. Im Fokus steht dabei das relativ neue Feld des Ethnocomputing, das die Informatik als Gegenstand ethnologischer Forschung betrachtet.
- Interdisziplinarität als vielversprechender Ansatz
- Sozialkonstruktivistische Perspektive auf Naturwissenschaften
- Ethnocomputing als neues Forschungsfeld
- Die Rolle der Informatik in der Ethnologie
- Anwendungsmöglichkeiten und Erkenntnisse aus der Verknüpfung von Ethnologie und Informatik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung und den Stellenwert von Interdisziplinarität in der heutigen Wissenschaft. Es wird deutlich, dass der Begriff zwar häufig verwendet wird, aber in der Praxis oft nur oberflächlich umgesetzt wird. Die Arbeit argumentiert, dass die Verbindung von Geistes- und Naturwissenschaften, insbesondere die Kombination von Ethnologie und Informatik, ein vielversprechender Ansatz für neue Erkenntnisse sein kann.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Fachgeschichte der Ethnologie und untersucht vergleichbare Versuche, eine geisteswissenschaftliche Perspektive auf andere Wissenschaften einzuführen. Es werden zwei wichtige Strömungen vorgestellt: das "Empirical Programme of Relativism" (EPOR) und die "Social Construction of Technology" (SCOT). EPOR stellt die Relativierung der Naturwissenschaften in den Vordergrund und argumentiert, dass wissenschaftliche Erkenntnisse durch soziale Faktoren beeinflusst werden. SCOT hingegen konzentriert sich auf die sozialkonstruktivistische Betrachtung von Technik und zeigt, wie technische Entwicklungen durch soziale Prozesse geprägt werden. Das Kapitel beleuchtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden Ansätze und zeigt, wie sie für die Verknüpfung von Ethnologie und Informatik relevant sind.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Ethnocomputing, einem relativ neuen Forschungsfeld, das die Informatik aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive betrachtet. Es werden die Entstehung und der theoretische Rahmen des Ethnocomputing erläutert, sowie die Zielsetzung und Anwendungsmöglichkeiten dieses Ansatzes. Das Kapitel zeigt auf, wie Ethnocomputing die Informatik als kulturelles Phänomen begreift und die Rolle von Technologie in verschiedenen Gesellschaften untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Interdisziplinarität, Ethnologie, Informatik, Sozialkonstruktivismus, Ethnocomputing, EPOR, SCOT, Wissenschaftsgeschichte, Technik, Kultur, Gesellschaft, Anwendungsmöglichkeiten, Erkenntnisse.
- Quote paper
- Verena Knerich (Author), 2014, Ansatz zur Verknüpfung von Ethnologie und Informatik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281946
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