Die Frage nach der übersetzungsstrategischen Vorgehensweise beginnt unmittelbar mit der Entscheidung, einen literarischen Text aus Sprache und Kultur A für eine Leserschaft aus Sprache und Kultur B zugänglich zu machen. Dementsprechend ist die Wahl einer Strategie, die der Übersetzung generell übergeordnet ist, zwar keine neue, aber weiterhin keine einfache Entscheidung. Die beiden Pole, zwischen denen sich ein (Literatur-) Übersetzer grundlegend entscheiden muss, bildet auf der einen Seite die Einbürgerung, auf der anderen Seite die Verfremdung des zielsprachlichen Textes. Es handelt sich hierbei um Strategien, deren Grundkonzepte bereits seit Jahrhunderten von Dichtern und Denkern kritisch hinterfragt sowie seit der Herausbildung der Translatologie von Übersetzungswissenschaftlern umfassend diskutiert werden. Heutzutage können retrospektiv Tendenzen erkannt werden, wie sich die Vorgehensweise bei der Übersetzung literarischer Texte in die deutsche Sprache epochenweise entwickelte. Eine Einigung über die universale „Angemessenheit“ einer der beiden Extrempole konnte jedoch bislang nicht erzielt werden. Auch die generelle Frage nach dem Sinn und Zweck literarischer Übersetzungen hält keine allgemeingültige Antwort bereit, da jedes Werk ein ästhetisches Unikat darstellt, welches durch diverse Konditionen wie Entstehungszeit, Herausgeber und intendierte Leserschaft grundlegend geprägt ist. Besonders schwierig gestaltet sich die Übersetzung von Texten, deren kulturspezifischer Inhalt eine große Distanz zum Kulturkreis des Ziellesers aufweist. Bei Chinua Achebes Things Fall Apart (1958) handelt es sich um einen englischsprachigen Roman, der inhaltlich auf dem Schicksal des nigerianischen Stammes der Igbo (Ende 19. Jahrhundert) basiert. Da der Autor internationales Ansehen genießt und das Buch heutzutage als Klassiker der Weltliteratur gilt, scheint die Tatsache, dass es bereits drei Mal in die deutsche Sprache übersetzt wurde, nicht besonders außergewöhnlich. Bei näherer Betrachtung lassen sich jedoch hinsichtlich der strategischen Vorgehensweisen der drei Übersetzer erhebliche Unterschiede feststellen, die die Rezeption und Interpretation des deutschsprachigen Lesers enorm beeinflussen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Vorgehensweise der drei deutschen Übersetzer mittels einer vergleichenden Analyse der angewandten Übersetzungsverfahren zu untersuchen, um die Zieltexte im Anschluss in einen größeren übersetzungsstrategischen Gesamtkontext einbinden zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Autor und sein Werk
- Chinua Achebe - Schriftsteller und Übersetzer
- Things Fall Apart - Inhalt und Rezeption
- Theoretische Grundlagen
- Literarische (Neu-)Übersetzung
- Übersetzungsverfahren
- Übersetzungsstrategien
- Analyse
- Methodik
- Para- und Intertexte
- Paratexte
- Intertextuelle Referenzen
- Textstruktur und -gestaltung
- Lexik
- Nomina und Nominalphrasen
- Leitmotive
- Einzelerscheinungen
- Verben
- Adjektive und adverbiale Bestimmungen
- Pronomina
- Nomina und Nominalphrasen
- Phraseologismen
- Vergleiche und Metaphern
- Redewendungen
- Sprichwörter
- Igbo-Lexeme
- Ideophone
- Fingierte Oralität
- Spezifische Einzelbetrachtungen
- Schlussbetrachtung
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Übersetzung des Romans „Things Fall Apart“ von Chinua Achebe ins Deutsche. Sie analysiert die drei deutschen Übersetzungen des Werkes und untersucht die angewandten Übersetzungsverfahren, um die Zieltexte in einen größeren übersetzungsstrategischen Kontext einzubinden. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen der Übersetzung eines literarischen Textes mit kulturspezifischem Inhalt und die Relevanz der Einbürgerungs- und Verfremdungsstrategie für die Rezeption des Zieltextes.
- Analyse der drei deutschen Übersetzungen von „Things Fall Apart“
- Vergleichende Untersuchung der angewandten Übersetzungsverfahren
- Einordnung der Zieltexte in einen übersetzungsstrategischen Gesamtkontext
- Relevanz der Einbürgerungs- und Verfremdungsstrategie für die Rezeption des Zieltextes
- Herausforderungen der Übersetzung eines literarischen Textes mit kulturspezifischem Inhalt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Übersetzung ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Wie beeinflussen die angewandten Übersetzungsverfahren die Rezeption des Zieltextes? Die Arbeit konzentriert sich auf die drei deutschen Übersetzungen von „Things Fall Apart“ und untersucht die strategischen Vorgehensweisen der Übersetzer.
Das zweite Kapitel stellt den Autor Chinua Achebe und sein Werk „Things Fall Apart“ vor. Es beleuchtet Achebes Bedeutung für die Literaturwelt und seine Arbeit als Schriftsteller und Übersetzer. Darüber hinaus wird der Inhalt und die Rezeption des Romans „Things Fall Apart“ in der englischen Literaturwelt vorgestellt.
Das dritte Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der Übersetzungswissenschaft. Es werden verschiedene translationswissenschaftliche Arbeitsweisen vorgestellt, die für die vergleichende Analyse relevant sind. Hierzu gehören die Auseinandersetzung mit dem Phänomen der literarischen (Neu-)Übersetzung sowie die ausführliche Erläuterung von Übersetzungsverfahren und -strategien.
Das vierte Kapitel beinhaltet den praktischen Teil der Arbeit. Die Analyse konzentriert sich auf die Textstruktur und Gestaltungsmittel sowie auf Inter- und Paratexte. Anschließend werden ausgewählte lexikalische Elemente, Phraseologismen und Igbo-Lexeme untersucht. Abschließend wird der Umgang mit dem Phänomen der fingierten Oralität im Zieltext analysiert und übersetzerspezifische Einzelbetrachtungen durchgeführt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Übersetzung von literarischen Texten, insbesondere von „Things Fall Apart“ von Chinua Achebe, die Einbürgerungs- und Verfremdungsstrategie, die Analyse von Übersetzungsverfahren, die Rezeption des Zieltextes, die Herausforderungen der Übersetzung eines kulturspezifischen Textes, die Bedeutung der interkulturellen Kommunikation und die Rolle der Literatur in der globalisierten Welt.
- Citation du texte
- Lorena Onken (Auteur), 2013, Zwischen Einbürgerung und Verfremdung. "Things Fall Apart" von Chinua Achebe in deutschen Übersetzungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281941
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