Der zu untersuchende Text stammt vom griechischen Schriftsteller Plutarchos von Chaironeia (ca. 45 – ca. 120 n.Chr. ), der in seinen Parallelbiographien die Lebensläufe römischer und griechischer Persönlichkeiten gegenüberstellte. Die Textstelle ist Plutarchs Biographie des Crassus entnommen und stellt die Geschehnisse von der Errichtung des ersten Triumvirats im Jahr 60 bis zum zweiten Konsulat von Crassus und Pompeius im Jahr 55 dar.
Die Quelle soll untersucht werden unter der Fragestellung: „Waren die Maßnahmen von Caesar, Crassus und Pompeius anläßlich der Konsulatswahlen für das Jahr 55 geeignet, erforderlich und angemessen, um die Krise der römischen Republik zu beseitigen?"
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung und Fragestellung
II. Inhalt der Quelle
III. Historischer Kontext: Die Krise der römischen Republik
1) Die Krise der römischen Republik
2) Bildung und Tätigkeit des Dreibunds
IV. Bewertung
1) Die Bildung des Triumvirats
2) Die Maßnahmen anlässlich der Konsulatswahl
V. Ergebnis
VI. Quellenverzeichnis
VII. Literaturverzeichnis
I. Einleitung und Fragestellung
Der zu untersuchende Text stammt vom griechischen Schriftsteller Plutarchos von Chaironeia (ca. 45 – ca. 120 n.Chr.1 ), der in seinen Parallelbiographien die Lebensläufe römischer und griechischer Persönlichkeiten gegenüberstellte. Die Textstelle ist Plutarchs Biographie des Crassus entnommen und stellt die Geschehnisse von der Errichtung des ersten Triumvirats im Jahr 60 bis zum zweiten Konsulat von Crassus und Pompeius im Jahr 55 dar.
Die Quelle soll untersucht werden unter der Fragestellung: „Waren die Maßnahmen von Caesar, Crassus und Pompeius anläßlich der Konsulatswahlen für das Jahr 55 geeignet, erforderlich und angemessen, um die Krise der römischen Republik zu beseitigen?“
II. Inhalt der Quelle
Plutarch beschreibt, daß Julius Caesar im Jahr 60 die Bewerbung um das Konsulat anstrebte und sich hierzu der Unterstützung von Crassus und Pompeius versicherte. Caesar gelang es, diese beiden Antipoden miteinander auszusöhnen und ihre Unterstützung für sein Konsulat im Jahr 59 zu erhalten. Dies erreichte er, indem er Crassus und Pompeius von der Notwendigkeit eines Gegengewichts gegen andere einflußreiche Familien überzeugte. Caesar erhielt nach seinem erfolgreichen Konsulat den Oberbefehl im Gallien-Feldzug der römischen Armee. Während seiner Abwesenheit kam es zu Rivalitäten zwischen Crassus und Pompeius, die mit Hilfe Caesars bei der Erneuerung des Dreibunds in Luca 56 beigelegt werden konnten. Caesar versprach, eine erneute Kandidatur von Crassus und Pompeius als Konsuln für das Jahr 55 zu unterstützen, die bereits im Jahr 70 Konsuln gewesen waren.
Im zweiten Teil des Texts geht Plutarch auf die näheren Umstände dieser Kandidatur ein: Nachdem zunächst beide Kandidaten ihre Ambitionen auf das Amt wegen des zu erwartenden Widerstands des Senats eher vorsichtig dementiert hatten, traten einige Mitbewerber auf den Plan. Als Crassus und Pompeius ihre Kandidatur öffentlich bekannt gaben, verblieb als einziger Gegenkandidat Domitius2, der von dem einflußreichen Cato3 unterstützt wurde. Pompeius hielt am Wahltag den Domitius mit körperlicher Gewalt von der Teilnahme an der Wahl ab, so daß Crassus und Pompeius zu Konsuln gewählt wurden. Auch nach der Wahl kam es zu von Crassus und Pompeius initiierten Ausschreitungen gegen Cato und dessen Parteigänger. Auf Betreiben der neuen Konsuln erhielt Caesar auf fünf Jahre den Oberbefehl in Gallien. Crassus und Pompeius ließen sich die Provinzen Syrien bzw. Spanien zuweisen.
III. Historischer Kontext: Die Krise der römischen Republik
1) Die Krise der römischen Republik
Nachdem Sulla im Jahr 79 seine Herrschaft niedergelegt hatte, ergab sich ein Machtvakuum, das von den vorsullanischen Parteien nicht gefüllt werden konnte. Der ehemals mächtige Ritterstand war durch die sullanischen Proskriptionen ausgedünnt worden4. Der aristokratisch orientierte Senat konnte zwar zunächst auf stabile politische und verfassungsrechtliche Verhältnisse bauen5, wurde aber bald wieder von der popularen Seite bedrängt. Durch das Klientel- oder Bindungswesen6 kam es bereits seit Jahrhunderten zu einem Anwachs politischer Macht von Einzelpersonen, die das Gleichgewicht der Kräfte im römischen Staat immer mehr gefährdete. Beispielhaft zu nennen sind der unter Sulla durch Immobilienspekulationen reich gewordene7 Crassus, die durch ihre militärischen Erfolge bei den Soldaten und der Bevölkerung beliebten Feldherren Marius und Pompeius, aber auch Gaius Gracchus, der aufgrund seiner agitatorischen Fähigkeiten8 und eines populären Programms politische Macht erlangte.
[...]
1 Im Folgenden stehen Jahresangaben, soweit nicht anders angegeben, als „vor Christus“.
2 L.D. Ahenobarbus Domitius, X48, römischer Politiker und Feldherr, Konsul 54 , Gegner zunächst des Triumvirats, später von Caesar, zugehörig zur Seite der Optimaten.
3 M. Porcius Cato, 95-46, Schwager des Domitius, römischer Politiker, überzeugter Republikaner als Vertreter der Senatsaristokratie, Gegenspieler vor allem Caesars.
4 Bleicken, Jochen: Geschichte der römischen Republik, Oldenbourg Grundriß der Geschichte Band 2, 5. Auflage München 1999, S.72, im folgenden: Bleicken, Republik
5 Bleicken, Republik, S.72
6 Meier, Christian, Res publica amissa, Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der späten römischen Republik, 3. Auflage, Wiesbaden 1997, S.36, im folgenden: Meier, Res publica
7 Plut. Crass. 2
8 Gelzer, Matthias: Caesar, der Politiker und Staatsmann, 6., bearbeitete und erweiterte Auflage, Wiesbaden 1960, S. 12, im folgenden: Gelzer, Caesar
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- Rechtsanwalt Claus Renzelmann (Autor), 2004, Das erste Triumvirat und die Krise der Römischen Republik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281659
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