Krieg, Verfolgung, Unterdrückung sind immer noch im Jahr 2014 aktuell – warum? Was treibt den Menschen dazu, andere in die Ecke zu drängen? Was sucht der Mensch eigentlich?
Beim Betrachten des heutigen wohlwollenden und wohltuenden Sozialsystems der Schweiz kaum zu glauben, unter welchen Missständen Sozialpolitik ehemals betrieben wurde. Es fällt mir dazu der folgende Spruch ein: „Beim Fallen lernen wir sicherer gehen.“ Mussten solche Irrwege begangen werden, um das heutige System installieren zu können? Oder ist das heutige System ein Ausdruck der Wiedergutmachung?
Wie dem auch sei, scheinbar machen der Schweiz diese Missstände noch immer zu schaffen. Die neue IV-Revision zeigt, dass die Schweiz nicht viel aus den Fehlern der Epoche zwischen 1890 und 1970 gelernt hat, sondern vieles zu verdrängen versucht hat; dass sie in kleinen Fragmenten einen Wohlfahrtsstaat mit Manipulationen aufbaut und eine wohlwollende Sozialpolitik eher inszeniert als tatsächlich lebt. Dies alles geschieht im Interesse und auf Kosten der Minderheiten und „uninformierter Gruppen“.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Theoretische Position
- Gesellschaftlich-historischer Kontext
- Minderheiten-Stigmatisierung - wichtige Akteure
- Fachliche Interpretation
- Persönliche Meinung
- Quellenangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Geschichte der Eugenik in der Schweiz im Zeitraum von 1890 bis 1970. Sie analysiert die Entstehung und Entwicklung der Rassenhygiene im Kontext der damaligen Sozialpolitik und Psychiatrie, wobei ein besonderer Fokus auf die Rolle von Auguste-Henri Forel und Eugen Bleuler gelegt wird.
- Die Entstehung und Entwicklung der Eugenik in der Schweiz
- Die Rolle der Psychiatrie und Sozialpolitik bei der Verbreitung der Rassenhygiene
- Die Stigmatisierung von Minderheiten und die Anwendung eugenischer Massnahmen
- Die wissenschaftliche und gesellschaftliche Legitimierung der Eugenik
- Die Kontinuität eugenischer Denkweisen in der modernen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
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Die Einleitung stellt die Problematik der Eugenik in der Schweiz vor und beleuchtet die historischen und gesellschaftlichen Hintergründe. Sie zeigt auf, dass die Schweiz trotz ihres heutigen Sozialsystems in der Vergangenheit eugenische Praktiken betrieben hat und dass diese bis heute Spuren hinterlassen haben.
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Das Kapitel „Theoretische Position“ beleuchtet die wissenschaftlichen Grundlagen der Eugenik, die sich auf die darwinistische Evolutionstheorie stützen. Es wird die Theorie von Francis Galton und die Überzeugung von Auguste-Henri Forel und seinen Anhängern dargestellt, dass „tiefstehende“ Menschen kein Anrecht auf Leben mehr hätten. Die Eugenik wurde als Mittel zur Verbesserung der menschlichen Spezies durch Auslese verstanden und führte zur Einführung der Rassenhygiene in der Schweiz.
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Das Kapitel „Gesellschaftlich-historischer Kontext“ untersucht die Entstehung der Eugenik im Kontext der Industrialisierung und der Etablierung der Bevölkerungspolitik als Disziplin zur Steuerung und Kontrolle der menschlichen Erbgesundheit. Es wird gezeigt, dass die Entwicklung und Akzeptanz der Eugenik als Rassenhygiene oder als Erbgesundheitslehre auch mit dem Entstehen des Sozialstaats in der Schweiz legitimiert wurde.
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Das Kapitel „Minderheiten-Stigmatisierung - wichtige Akteure“ stellt die wichtigsten Akteure der Rassenhygiene in der Schweiz vor, insbesondere Auguste-Henri Forel und Eugen Bleuler. Es wird gezeigt, dass diese Personen eine zentrale Rolle bei der Verankerung der Eugenik in der schweizerischen Psychiatrie spielten und dass sie Krankheiten wie Alkoholismus oder Syphilis als vererbbar betrachteten. Die Eugenik wurde als Mittel zur Verhinderung der Degeneration und „Entartung“ der Bevölkerung verstanden.
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Das Kapitel „Fachliche Interpretation“ analysiert die Eugenik als gut gemeinten, aber gescheiterten Versuch, der Gesellschaft Gutes zu tun. Es wird gezeigt, dass die Eugenik ein Ausdruck des gesellschaftlichen Entwicklungsstandes des 18. Jahrhunderts war, in dem die Naturwissenschaften als nahezu einziges Instrument zur Erklärung gesellschaftlicher Probleme etabliert waren. Die Entstehung der Rassenhygiene wird als Antwort auf die von der Industriellen Revolution geprägten Phänomene wie Alkoholismus und deren Folgen verstanden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Eugenik, die Rassenhygiene, die Sozialpolitik, die Psychiatrie, die Stigmatisierung von Minderheiten, die Geschichte der Schweiz, Auguste-Henri Forel, Eugen Bleuler, die darwinistische Evolutionstheorie, die Industrialisierung, die Bevölkerungspolitik, die Degeneration, die Entartung, die wissenschaftliche Legitimierung, die gesellschaftliche Akzeptanz, die Kontinuität eugenischer Denkweisen in der modernen Gesellschaft.
- Citation du texte
- Domingas Schaffner-Neves Cangunga (Auteur), 2007, Struktureller Rassismus in der Demokratie. Eugenik als Normalfall in der Schweiz 1890-1970, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281455