„Hat Sie ein Zahnarzt schon mal in Stress versetzt und Ihnen vielleicht wehgetan? Wie haben Sie reagiert? Haben Sie vielleicht die Fingernägel in die Handballen gepresst, so dass es wehtut, dass Sie rote Stellen auf der Haut hatten? Und haben Sie das vielleicht als hilfreich empfunden, um mit der Anspannung, der Angst und dem Schmerz umzugehen? Ist es also eine Verhaltensauffälligkeit, wenn sich jemand selbst Schmerzen zufügt? Oder ist auch das etwas, was wir durchaus selbst als sehr effektiv und sinnvoll erleben können?“ (Klauß 2006 (1), 2)
Verhaltensweisen sind nicht an sich auffällig. Das Verhalten, das ein Mensch beim Zahnarzt zeigt, wird wahrscheinlich nicht als auffällig oder problematisch beschrieben werden. Betrachtet man diese Verhaltensweise jedoch ohne den Kontext („beim Zahnarzt“), fragt man sich vielleicht, welchen Sinn das Verhalten hat – erkennt man dies nicht, gilt es vermutlich als problematisch. Das Anliegen der vorliegenden Arbeit soll es sein, die Sinnhaftigkeit hinter verschiedenen Verhaltensweisen zu erfassen, die als problematisch bezeichnet werden.
V.a. bei Menschen, die als „geistig behindert“ beschrieben werden , werden Verhaltensweisen oftmals als auffällig oder problematisch bewertet, da die Nützlichkeit des Verhaltens im Kontext, in dem gezeigt wird, nicht erkannt wird: Eine Stereotypie bewerten wir bei Menschen, die als „geistig behindert“ bezeichnet werden, möglicherweise als auffällig, als etwas, was als „typisch“ bei diesem Personenkreis angesehen wird. „[B]eim Baby finden wir das aber normal, nicht auffällig. Beide tun jedoch im Prinzip das Gleiche“ (ebd., 2).
Die vorliegende Arbeit soll, hinsichtlich dieser einleitenden Bemerkungen, dazu einladen, problematisches Verhalten, wenn es von Menschen gezeigt wird, die als „geistig behindert“ beschrieben werden, nicht mehr als Merkmal der Person zu beschreiben, sondern als funktional im Kontext, in dem es gezeigt wird. Somit soll in den nachfolgenden Ausführungen folgende Forschungsfrage bearbeitet werden:
Inwieweit kann problematisches Verhalten bei Menschen, die als „geistig behindert“ beschrieben werden, aus systemisch-konstruktivistischer Sicht erklärt werden und inwiefern werden solche Erklärungsmuster (von unseren Befragten) genutzt, um pädagogisch zu handeln?
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung, Zielsetzung und thematische Eingrenzung
- Vorgehensweise
- Modelle und Sichtweisen zu „geistiger Behinderung“ und "problematischem Verhalten"
- Personenbezogene Sichtweisen
- Was bedeutet,,personenbezogen“?
- ,,Geistige Behinderung“ aus personenbezogener Sicht
- ,,Problematisches Verhalten“ aus personenbezogener Sicht
- Kritische Anmerkungen
- Soziologische Sichtweisen
- Was bedeutet „,soziologisch“?
- ,,Geistige Behinderung" aus soziologischer Sicht
- ,,Problematisches Verhalten“ aus soziologischer Sicht
- Kritische Anmerkungen
- Systemisch-konstruktivistische Sichtweisen
- Was bedeutet,,systemisch"?
- Was bedeutet,,konstruktivistisch"?
- „Geistige Behinderung“ aus systemisch-konstruktivistischer Sicht.
- ,,Problematisches Verhalten“ aus systemisch-konstruktivistischer Sicht ....
- Personenbezogene Sichtweisen
- Exkurs: Angebot zur Bezeichnung von Verhalten, das auffällt
- Thesenüberblick
- Anmerkungen zum methodischen Vorgehen des Forschungsprojekts.
- Datenerhebungsinstrument
- Gesprächspartner
- Interviewleitfaden
- Forschungsergebnisse: Problematisches Verhalten bei Menschen, die
als,,geistig behindert" beschrieben werden
- T1 Begriffswahl
- T2 Beschreibungsversuche zum Phänomen „geistige Behinderung“
- T3 Herausforderungen im Berufsalltag
- T4 Beschreibung problematischen Verhaltens
- T5 Betroffene problematischen Verhaltens
- T6 Häufigkeit und Intensität problematischen Verhaltens
- T7 Begründung problematischen Verhalten
- T8 Reaktionen auf problematisches Verhalten
- Schlussteil
- Zusammenfassende Bemerkungen
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Magisterarbeit befasst sich mit dem Thema problematisches Verhalten bei Menschen, die als „geistig behindert“ beschrieben werden, aus systemisch-konstruktivistischer Sicht. Ziel der Arbeit ist es, dieses Phänomen aus einer konstruktivistischen Perspektive zu beleuchten und die Sinnhaftigkeit hinter verschiedenen Verhaltensweisen zu erfassen, die als problematisch bezeichnet werden. Die Arbeit soll dazu beitragen, problematisches Verhalten nicht mehr als Merkmal der Person zu beschreiben, sondern als funktional im Kontext, in dem es gezeigt wird.
- Die Bedeutung von Kontext und Interaktion für die Entstehung und Interpretation von Verhalten
- Die kritische Auseinandersetzung mit traditionellen Sichtweisen auf „geistige Behinderung“ und „problematisches Verhalten“
- Die Anwendung systemisch-konstruktivistischer Prinzipien auf die Analyse von problematischem Verhalten
- Die Suche nach alternativen Begriffen und Beschreibungen für Verhalten, das als problematisch wahrgenommen wird
- Die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Arbeit mit Menschen, die als „geistig behindert“ beschrieben werden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie stellt die Forschungsfrage vor, die im Zentrum der Arbeit steht: Wie lässt sich problematisches Verhalten bei Menschen, die als „geistig behindert“ beschrieben werden, aus systemisch-konstruktivistischer Sicht verstehen?
Das zweite Kapitel beleuchtet verschiedene Modelle und Sichtweisen auf „geistige Behinderung“ und „problematisches Verhalten“. Es werden sowohl personenbezogene als auch soziologische Perspektiven vorgestellt und kritisch betrachtet. Im Fokus steht dabei die systemisch-konstruktivistische Sichtweise, die als Grundlage für die weitere Analyse dient.
Der Exkurs widmet sich der Frage nach geeigneten Begriffen und Beschreibungen für Verhalten, das als problematisch wahrgenommen wird. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt und diskutiert, um eine alternative Sichtweise auf dieses Phänomen zu ermöglichen.
Das Kapitel „Anmerkungen zum methodischen Vorgehen des Forschungsprojekts“ beschreibt die Datenerhebung und -analyse. Es werden die verwendeten Methoden, das Interviewleitfaden und die Auswahl der Gesprächspartner vorgestellt.
Das Kapitel „Forschungsergebnisse: Problematisches Verhalten bei Menschen, die als „geistig behindert“ beschrieben werden“ präsentiert die Ergebnisse der Interviews. Es werden verschiedene Aspekte des problematischen Verhaltens beleuchtet, wie z.B. die Begriffswahl, die Beschreibungsversuche zum Phänomen „geistige Behinderung“, die Herausforderungen im Berufsalltag, die Beschreibung problematischen Verhaltens, die Betroffenen problematischen Verhaltens, die Häufigkeit und Intensität problematischen Verhaltens, die Begründung problematischen Verhaltens und die Reaktionen auf problematisches Verhalten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen problematisches Verhalten, geistige Behinderung, systemisch-konstruktivistische Sichtweise, Kontext, Interaktion, Sinnhaftigkeit, Handlungsempfehlungen, Inklusion, Empowerment, Selbstbestimmung.
- Citar trabajo
- M.A. Monique Wicklein (Autor), Jenny Hofmann (Autor), 2013, Problematisches Verhalten bei Menschen mit geistiger Behinderung aus systemisch-konstruktivistischer Sicht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281248
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