Mit dem Begriff "Schule" verbindet man die Vorstellung einer Lehr- oder Bildungsanstalt, deren Aufgabe es ist, Wissen durch Lehrer an Schüler zu vermitteln. Trotz dieses einheitlichen Zieles zeigen sich im Ländervergleich aber viele Unterschiede, was das Bildungssystem anbelangt.
Der vorliegende Essay behandelt das Bildungssystem in Großbritannien, und geht dabei auf die Grundzüge des englischen Schulsystems ein, indem ein Blick auf die verschiedenen Schularten (darunter auch staatliche Internate), die Zensurengebung sowie das Studium geworfen wird.
Schule Allgemein
Das Wort „Schule“ kommt vom Lateinischen „schola“ und bedeutete ursprünglich „freie Zeit“, „Müßiggang, Nichtstun“ im Bezug auf körperliche Arbeit, „Muße“ in der man zu sich selbst finden sollte und später „Studium oder Vorlesung“.
Man vermutet, dass es Schulen schon seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. gibt, allerdings sah das Bildungssystem und die Inhalte, die man Schülern beibrachte, überall anders aus:
Im Alten Ägypten zum Beispiel war der Besuch einer Schule nur für Wohlhabende möglich – wer Lesen und Schreiben konnte, hatte also ein hohes Ansehen.
In Griechenland hingegeben legte man weniger Wert auf Lesen und Schreiben, sondern vielmehr auf die Musik, sprich Instrumente lernen, sowie Gesang und Sport, sodass man an vielen Wettkämpfen teilnehmen konnte.
In der Römischen Republik unterrichteten die Eltern ihre Kinder selbst und in Europa war das Lehren von Lesen und Schreiben ausschließlich Priestern und Mönchen in Klöstern vorbehalten.
Über die Jahre entwickelten sich die Schulen in vielen Hinsichten.
Heute verbindet man „Schule“ mit einer Lehr- oder Bildungsanstalt, deren Aufgabe es ist Wissen und Können durch Lehrer an Schüler zu vermitteln.
Dennoch gibt es auch heutzutage kein Bildungs- oder Schulsystem, das auf der ganzen Welt gleich und einheitlich ist. Vielmehr gibt es überall unterschiedliche Methoden und Arten Schülern etwas beizubringen und Wissen zu vermitteln.
Vergleicht man zum Beispiel das deutsche mit dem englischen Bildungssystem fallen schon auf den ersten Blick etliche Unterschiede auf.
Die Schulpflicht in Großbritannien besteht bereits ab dem 5. bis zum 16. Lebensjahr.
Davor haben die Eltern die Wahl, ihre Kinder zu Hause zu behalten, mit ihnen in eine Krabbelgruppe, genannt „toddler group“, zu gehen, oder sie in eine „Playgroup“, ähnelt dem deutschen Kindergarten, oder sie in eine „Nursery School“, also eine Art Vorschule, zu schicken.
Das englische Schuljahr ist in drei Trimester, genannt „three terms“, eingeteilt, welche ca. 9 - 11 Wochen dauern. Es beginnt mit dem Autumn Term, von Anfang September bis Mitte Dezember, dann folgt der Spring Term von Anfang Januar bis Ende März und schließlich gibt es den Summer Term, ab Ostern bis Mitte Juli. Danach folgen ca. 2 Wochen Ferien, wobei die großen Ferien ca. 6 Wochen betragen.
Pro Jahr haben die Schüler insgesamt etwa 12-13 Wochen Ferien.
Der Unterricht beginnt ca. um 9 Uhr und dauert bis ca. 15 Uhr. Danach steht es den Schülern frei sich an verschiedenen Aktivitäten zu beteiligen, wie zum Beispiel zum Sportverein zu gehen.
Eine Schulstunde dauert in Großbritannien, anders als bei uns, 70 Minuten.
Außerdem gibt es dort die Pflicht eine Schuluniform zu tragen.
An manchen Schulen müssen die Schüler ein Hemd mit Krawatte und Blazer tragen, an anderen Schulen sind stattdessen T-Shirt und Sweatshirt üblich. Zudem trägt man eine dunkle Hose bzw. einen dunklen Rock und schwarze Schuhe. Die Farben für die Kleidung werden von der Schule vorgegeben, meist ist das ein dunkles blau, grau, grün oder braun.
Das genormte Schuloutfit hat in England eine lange Tradition. Die ersten Uniformen wurden schon im 16. Jahrhundert eingeführt, allerdings für arme Schüler. 300 Jahre später wurde diese Idee von Privatschulen übernommen. Heute tragen fast alle englischen Kinder in der Schule Einheitskleidung und manchmal sogar schon in Kindergartengruppen.
Die Uniformpflicht wird in Großbritannien generell als positiv bewertet, da durch sie die Verbundenheit der Schüler sowie das Gemeinschaftsgefühl gestärkt würde. Außerdem soll sie gut für Disziplin und den Schulethos sein. Auch wird immer wieder betont, dass so der Konkurrenzkampf um Markenkleidung und der damit verbundene Gruppendruck- oder Gruppenzwang deutlich verringert werden würde. Des Weiterem können ausländische Schüler durch Einheitskleidung besser integriert werden. Die Schüler selbst stehen ebenfalls größtenteils positiv zur Uniformpflicht: 67 Prozent der Jungen und 52 Prozent der Mädchen haben sich in einer Umfrage für Einheitskleidung ausgesprochen.
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- Isabel Seib (Author), 2012, Das Bildungssystem in Großbritannien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281046
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