In den Jahren 1888 bis 1938 hat Werner Sombart als Nationalökonom und Soziologe publiziert, wobei seine Wandlung vom „Marxisten“ zum „Reaktionär“ keine Einzelerscheinung war; er stellt aber ein extremes Beispiel für den Wandel des deutschen Bürgertums vom politischen Liberalismus über dem Nationalkonservatismus zum Nationalsozialismus dar. Zwischen der Prophezeiung wohlgemeinter Fachkollegen, sein Werk werde Generationen überdauern, und des eigenen Pessimismus, sein Leben und Werk wären verfehlt, pendeln „Selbst- und Fremdeinschätzung eines Mannes, der über Jahrzehnte hin die sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Diskussion in Deutschland angeregt und mitgeprägt hat und der auch im Ausland Reputation und Resonanz gewinnen konnte, die lange Zeit die Anerkennung von Max Weber und anderen Sozialwissenschaftlern in den Schatten stellten“. Sombart folgte sowohl dem theoretischen als auch historischen Bemühen der Jüngeren Historischen Schule, indem er die Erscheinungsformen des modernen Kapitalismus und auch des Sozialismus historisch-systematisch auf ihre Entstehungs- und Entwicklungszusammenhänge hin als „Marxist“, später als „Idealist“ und als ein Fachwissenschaftler untersuchte, dem es mehr um Anregungen als um solide Antworten ging. Aufgrund der Mannigfaltigkeit seines Werkes entstand ein sehr differenzierter zeitgenössischer Diskurs in Fachkreisen über seine Thesen und diese Diskussion stellt eines der bedeutendsten Elemente seiner Wirkungsgeschichte dar. Vor dem Ersten Weltkrieg war Sombart auf wissenschaftlicher Ebene äußerst produktiv, da seinem Hauptwerk Der Moderne Kapitalismus seit dem Jahre 1902 mehrere andere Arbeiten folgten, welche die mentalen Aspekte bei der Genese dieses Werkes vertieften und eine sozialpsychologische Interpretation von der Entstehung des Kapitalismus lieferten. Die Vielfalt seiner Schriften trug nicht zur Verbesserung seiner wissenschaftlichen Reputation bei, dennoch blieben „diese Werke bis heute diskutierte und teilweise neu aufgelegte ernsthafte Analysen zur Entstehung des Kapitalismus, die allesamt schon unter dem Einfluß der von Max Weber in klassischer Gestalt formulierten idealtypischen Begriffsbildung standen“ . In der ab dem Jahre 1916 erschienen zweiten Auflage seines Hauptwerkes Der Moderne Kapitalismus behandelte Sombart in drei Doppelbänden die vorkapitalistischen (1916), frühkapitalistischen (1917) und hochkapitalistischen Wirtschaftsformen (1927).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Jüngere Historische Schule der Nationalökonomie
- Werner Sombart (1863-1941) und Gustav Schmoller (1838-1917)
- Max Weber (1864-1920) und der Werturteilsstreit
- Sombarts Werk in Grundzügen
- Der Moderne Kapitalismus von Sombart
- Zur ersten Auflage
- Zur zweiten Auflage
- Zur Breitenwirkung
- Exkurs: Soziologie vs. Nationalökonomie
- Zusammenfassung
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Proseminararbeit befasst sich mit dem Werk von Werner Sombart, einem prominenten Vertreter der Jüngeren Historischen Schule der Nationalökonomie. Die Arbeit analysiert Sombarts Hauptwerk "Der Moderne Kapitalismus" und beleuchtet dessen Entstehung, Entwicklung und Rezeption. Dabei wird insbesondere auf die Wandlung Sombarts vom "Marxisten" zum "Reaktionär" und dessen Einfluss auf die sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Diskussion in Deutschland eingegangen.
- Die Entwicklung des modernen Kapitalismus
- Die Rolle der Historischen Schule der Nationalökonomie
- Sombarts Werk "Der Moderne Kapitalismus"
- Die Rezeption von Sombarts Werk
- Die Bedeutung von Sombarts Werk für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Proseminararbeit ein und stellt Werner Sombart als einen wichtigen Vertreter der Jüngeren Historischen Schule der Nationalökonomie vor. Sie beleuchtet seine Wandlung vom "Marxisten" zum "Reaktionär" und die Bedeutung seines Werkes für die sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Diskussion in Deutschland.
Das erste Kapitel befasst sich mit der Jüngeren Historischen Schule der Nationalökonomie und stellt die wichtigsten Vertreter dieser Schule, darunter Werner Sombart, Gustav Schmoller und Max Weber, vor. Es beleuchtet den Werturteilsstreit und die Bedeutung des historischen Empirismus für die Jüngere Historische Schule.
Das zweite Kapitel analysiert Sombarts Hauptwerk "Der Moderne Kapitalismus" und beleuchtet dessen Entstehung, Entwicklung und Rezeption. Es geht auf die verschiedenen Auflagen des Werkes ein und untersucht die Breitenwirkung von Sombarts Thesen.
Der Exkurs befasst sich mit dem Verhältnis von Soziologie und Nationalökonomie und beleuchtet die Bedeutung von Sombarts Werk für die Entwicklung der Soziologie.
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Proseminararbeit zusammen und stellt die Bedeutung von Sombarts Werk für die heutige Zeit heraus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Werner Sombart, die Jüngere Historische Schule der Nationalökonomie, "Der Moderne Kapitalismus", Kapitalismus, Sozialismus, Werturteilsstreit, Historismus, Soziologie, Nationalökonomie, Deutschland, Geschichte, Wirtschaft, Politik.
- Citar trabajo
- DI MMag Fabian Prilasnig (Autor), 2014, Werner Sombart und der Moderne Kapitalismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281012
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