Essay über die Frage ob sich Biographieforschung und Ethnologie vereinen lassen. Hierbei werden die entgegengesetzen Meinungen zweier Autorinnen untersucht. Besonderes Merkmal und Rahmen der Untersuchung stellt die Geschlechterforschung dar. In der Untersuchung spielt Geschlecht insoweit eine Rolle, da es sowohl in der Ethnologie als auch Biographieforschung genau betrachtet wird und je nach Ausgangslage eine andere Rolle in der Untersuchung beider Fachrichtungen einnimmt.
Inhaltsverzeichnis
- Biographieforschung und kulturelle Praxis
- Methodologische Überlegungen zur Verknüpfung von Ethnographie und Biographieforschung
- Die aktuelle Lage beider Perspektiven
- Das Biographische in der ethnographischen Perspektive
- Vom Ethnographischen in der Biographieforschung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit der Frage, ob sich die Forschungsrichtungen der Biographieforschung und Ethnographie im Rahmen der Geschlechterforschung verbinden lassen. Die Autorinnen untersuchen die Tauglichkeit dieser Verbindung, wobei sie unterschiedliche Standpunkte vertreten.
- Verknüpfung von Ethnographie und Biographieforschung
- Geschlechterforschung als theoretischer Rahmen
- „Doing gender“ und die biographische Perspektive
- Aktuelle Lage beider Perspektiven
- Ethnographische und biographische Methoden in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Der erste Abschnitt beleuchtet die aktuelle Lage beider Perspektiven. Hierzu werden verschiedene Sozialforscher zitiert, die unterschiedliche Ansichten vertreten. Fritz Schütze sieht Biographie als Kategorie in der ethnographischen Forschung, während Winfried Marotzki Ethnographie als Teil der Biographieforschung betrachtet. Christian Lüders betont die Einbettung des „doing biography“ in den alltagsweltlichen Zusammenhang.
- Der zweite Abschnitt untersucht das Biographische in der ethnographischen Perspektive anhand von Protokollen aus Beobachtungen von Schulklassen. Die Studie konzentriert sich auf gemeinsame Praktiken und die Fremdthematisierung der Kinder. Dabei werden zwei Varianten der Fremdeinschätzung unterschieden: die Einschätzung anhand der Biographie und die Einschätzung anhand von Eigenschaften, die die Kinder oft an den Tag legen.
- Der dritte Abschnitt befasst sich mit dem „doing biography“ und erklärt den Begriff anhand von drei Punkten: Dezentrierung, Biographie als Ressource und Intersubjektivität von Lebensgeschichten. Die Dezentrierung betrachtet Biographie als Randbedingung oder Kontext, während Biographie als Ressource sie als Wissenskraft und kulturelles Muster der Selbstdarstellung sieht. Die Intersubjektivität betont die Entstehung von Biographie aus Fremd- und Selbstbildern.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Biographieforschung, die Ethnographie, die Geschlechterforschung, „doing gender“, „doing biography“, die Verknüpfung von Methoden, die aktuelle Lage beider Perspektiven, die Analyse von Protokollen aus Beobachtungen von Schulklassen, die Fremdthematisierung von Kindern, die Dezentrierung, Biographie als Ressource und die Intersubjektivität von Lebensgeschichten.
- Arbeit zitieren
- Güngör Aydin (Autor:in), 2010, Ethnographie und Biographieforschung in der Geschlechterforschung bei Bettina Dausien, Helga Kelle: "Biographieforschung und kulturelle Praxis", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280948
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