Klöster waren im Mittelalter nicht nur geistliche Zentren, sondern nahmen gleichermaßen auch weltliche Aufgaben wahr. Sie bildeten das Idealbild einer christlichen Gemeinschaft und waren in ihrer Funktion als Verbreiter und Bewahrer des Glaubens elementarer Bestandteil der mittelalterlichen Gesellschaft. Sie erfüllten „verschiedene Aufgaben im Rahmen der königlichen Machtkonsolidierung und der adeligen Selbstdarstellung“. Klöster wurden zu Institutionen, die sich zum einen durch ihren Glauben und zum anderen durch ihre Wirtschaftsmacht auszeichneten. Somit waren sie Teil des mittelalterlichen Herrschaftssystems und wuchsen selbst zu Wirtschaftszentren empor.
Um die Grundbedürfnisse eines Klosters sicher zu stellen, war es unabdingbar, dass die Äbte bzw. die Äbtissinnen möglichst erfolgreich wirtschafteten, um die regionale Vormachtstellung ihres Klosters zu sichern. Zum einen mussten die Ernährung und die Kleidung des Konvents gesichert sein, und zum anderen bedurfte es an Mitteln für die Armenfürsorge und Leistungen für den Fürsten/König. Es oblag also dem Abt eines Klosters, diese lebensnotwendigen Arbeiten möglichst effizient und gewinnbringend zu gestalten. Eine sehr wichtige Rolle bei der wirtschaftlichen Absicherung des Klosters spielte hierbei vor allem die Grundherrschaft, welche über die Bauern der Region ausgeübt wurde.
Die Grundherrschaft als Wirtschaftsgrundlage und die damit einhergehenden Rechtsgeschäfte sollen anhand einer Überschreibungsurkunde näher betrachtet werden. Die Urkunde stammt aus dem Jahr 1535 und ist somit der Epoche des Spätmittelalter bzw. der frühen Neuzeit zu zuordnen.
Zunächst soll die niederdeutsche Quelle kritisch erarbeitet werden. Daran anschließend soll eine kurze Darstellung über die Geschichte und die Grundherrschaft des Klosters Bersenbrück folgen. Daran anschließend soll die klösterliche Wirtschaft im Mittelalter und die Bedeutung des Rechtsgeschäfts genauer beleuchtet werden. Lässt sich die Grundherrschaft eines Klosters mit den christlichen Werten vereinen oder war zum Erhalt eines Konvents jedes Mittel recht?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenkritik
- Das Kloster Bersenbrück
- Die Gründung des Klosters
- Die wirtschaftlichen Voraussetzungen des Klosters
- Die Grundherrschaft und ihre Auswirkungen auf das bäuerliche Leben
- Mittelalterliche Klöster als Wirtschaftsunternehmen
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Rolle von Klöstern als Wirtschaftszentren im Mittelalter. Am Beispiel des nordwestdeutschen Klosters Bersenbrück wird die Bedeutung der Grundherrschaft für die wirtschaftliche Absicherung des Klosters untersucht. Die Arbeit analysiert eine Überschreibungsurkunde aus dem Jahr 1535, um die Rechtsgeschäfte und die Auswirkungen der Grundherrschaft auf das bäuerliche Leben zu beleuchten.
- Die Rolle von Klöstern als Wirtschaftszentren im Mittelalter
- Die Bedeutung der Grundherrschaft für die wirtschaftliche Absicherung von Klöstern
- Die Auswirkungen der Grundherrschaft auf das bäuerliche Leben
- Die Analyse einer Überschreibungsurkunde aus dem Jahr 1535
- Die Verbindung von christlicher Moral und wirtschaftlicher Notwendigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Klöster als Wirtschaftszentren im Mittelalter ein und stellt die Bedeutung der Grundherrschaft für die wirtschaftliche Absicherung von Klöstern heraus. Die Quellenkritik analysiert eine Überschreibungsurkunde aus dem Jahr 1535, die das Tauschgeschäft zwischen dem Kloster Bersenbrück und dem Kloster Borstel dokumentiert. Die Urkunde wird hinsichtlich ihrer Authentizität und ihres Inhalts kritisch beleuchtet.
Das Kapitel "Das Kloster Bersenbrück" befasst sich mit der Geschichte und den wirtschaftlichen Voraussetzungen des Klosters. Es werden die Gründung des Klosters, die wirtschaftlichen Ressourcen und die Auswirkungen der Grundherrschaft auf das bäuerliche Leben in der Region dargestellt.
Das Kapitel "Mittelalterliche Klöster als Wirtschaftsunternehmen" beleuchtet die Rolle von Klöstern als Wirtschaftsunternehmen im Mittelalter. Es werden die verschiedenen Wirtschaftszweige, die Bedeutung des Rechtsgeschäfts und die Verbindung von christlicher Moral und wirtschaftlicher Notwendigkeit diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Klöster, Mittelalter, Wirtschaftszentren, Grundherrschaft, Kloster Bersenbrück, Überschreibungsurkunde, Rechtsgeschäfte, bäuerliches Leben, christliche Moral, wirtschaftliche Notwendigkeit.
- Quote paper
- B.Ed. Christoph Grave (Author), 2013, Klöster als Wirtschaftszentren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280091
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