Auf der Suche nach Unterhaltung bin ich ganz zufällig über die Serie „Switched at Birth“ gestolpert. Als ich die erste Folge anschaute und mir klar wurde, dass es nicht nur eine normale Familienserie war, sondern dass es sich auch um das Thema der Gehörlosigkeit drehte. [...] Diese Serie war nicht auf Mitleid aus, sondern wollte einfach nur eine Geschichte erzählen – und das auf eine sehr kluge und meiner Ansicht nach wertvolle Art und Weise. Ich merkte, wie ich mich in der Gebärdensprache zurecht zu finden begann, mich mit dem Thema der Gehörlosigkeit unbewusst im Alltag auseinandersetzte, mir einfach mal vorstellte nichts hören zu können.
In meiner Arbeit ist es mir ein Anliegen die Affekte der Serie auf den Zuschauer darzustellen. Hierzu möchte ich mich auch mit Behinderungen und im Speziellen mit dem Thema der Gehörlosigkeit auseinandersetzen. Zu wenig werden wir in unserem Alltag damit konfrontiert. Die Gemeinschaft der Gehörlosen scheint nicht in unserer „normalen Welt“ sichtbar zu sein. Wichtig ist mir auch, eine Definition der verschiedenen Arten von Hörschädigung zu liefern und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jemand nicht einfach nur „taub“ ist. Die im ersten Teil gegebenen Definitionen und Informationen zum Thema Behinderung und Gehörlosigkeit werden dann später im dritten Teil aufgegriffen und in einen Zusammenhang mit der Serie gestellt. So sind Begrifflichkeiten und die verschiedenen Kategorisierungen, die später wichtig werden, schon vorab geklärt.
Des Weiteren werde ich der Frage auf den Grund gehen, wie die im ersten Teil genauer definierte Gehörlosigkeit im Besonderen in der US-amerikanischen TV-Serie „Switched at Birth“ dargestellt wird. Was bekommt der Zuschauer für ein Bild von dem Leben mit dieser Behinderung? Was gibt es für Kontroversen rund um das Thema des Cochlea-Implantats, die vermeintliche Wunderheilung der Gehörlosigkeit? Wie kann der Zuschauer überhaupt einer Serie folgen, in der ein Großteil der Personen des Hauptcasts überhaupt nicht sprechen können, sondern sich „nur“ durch Gebärdensprache ausdrücken können? Was für eine Rolle spielen hier die Untertitel? Gibt es eventuell einen Lernprozess für die Rezipienten? [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Behinderung“ - Begriffsdefinition und -differenzierung
- Begriffsdefinition nach der WHO
- Körperliche Behinderung
- Geistige Behinderung
- Gehörlosigkeit
- Spätertaubte
- Schwerhörige
- Menschen mit Cochlea-Implantat
- Gehörlose
- Begriffsdefinition nach der WHO
- „Switched at Birth“
- Seriendaten
- Struktur und Aufbau
- Charaktere
- Inhalt
- Konflikte und behandelte Thematiken
- Darstellung von Behinderung in „Switched at Birth“
- Nähere Beschreibung der Charaktere mit einer Behinderung
- Daphne
- Emmett
- Melody
- Die Diskussion zum Cochlea-Implantat
- Untertitelung der Gebärdensprache
- Mittel zur Darstellung von Gehörlosigkeit
- Auseinandersetzung mit dem Thema Behinderung bzw. Gehörlosigkeit in „Switched at Birth“
- Ein Lernprozess für den Rezipienten?
- Nähere Beschreibung der Charaktere mit einer Behinderung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Darstellung von Menschen mit körperlichen Defiziten, insbesondere Gehörlosigkeit, in der US-amerikanischen Fernsehserie „Switched at Birth“. Sie analysiert die Serie als Medium, das den Zuschauer mit dem Thema der Gehörlosigkeit konfrontiert und versucht, die Affekte, die diese Konfrontation hervorruft, darzustellen. Die Arbeit zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für die Darstellung von Gehörlosigkeit in fiktiven Medien zu gewinnen und die Frage zu beleuchten, ob die Serie einen Lernprozess für den Rezipienten initiieren kann.
- Darstellung von Gehörlosigkeit in „Switched at Birth“
- Analyse der Affekte, die durch die Konfrontation mit dem Thema Gehörlosigkeit entstehen
- Untersuchung der verschiedenen Arten von Hörschädigung und deren Darstellung in der Serie
- Diskussion der Kontroversen rund um das Thema des Cochlea-Implantats
- Bedeutung der Untertitelung der Gebärdensprache für das Verständnis der Serie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Motivation, die Darstellung von Gehörlosigkeit in der Serie „Switched at Birth“ zu untersuchen. Das erste Kapitel widmet sich der Definition und Differenzierung des Begriffs „Behinderung“ und konzentriert sich speziell auf die Gehörlosigkeit. Hier werden die verschiedenen Arten von Hörschädigung, wie Spätertaubte, Schwerhörige, Menschen mit Cochlea-Implantat und Gehörlose, definiert.
Das zweite Kapitel stellt die Serie „Switched at Birth“ vor und gibt einen Überblick über die Seriendaten, die Struktur und den Aufbau, die Charaktere, den Inhalt und die Konflikte, die in der Serie behandelt werden.
Das dritte Kapitel analysiert die Darstellung von Behinderung, insbesondere Gehörlosigkeit, in der Serie „Switched at Birth“. Es beleuchtet die Charaktere Daphne, Emmett und Melody, die mit einer Behinderung leben, und geht auf die Diskussion um das Cochlea-Implantat, die Untertitelung der Gebärdensprache und die Mittel zur Darstellung von Gehörlosigkeit ein. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die Serie mit dem Thema Behinderung bzw. Gehörlosigkeit umgeht und ob sie einen Lernprozess für den Rezipienten initiieren kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen „Behinderung“, „Gehörlosigkeit“, „Cochlea-Implantat“, „Gebärdensprache“, „Darstellung“, „TV-Serie“, „„Switched at Birth““, „Lernprozess“, „Rezipient“ und „Affekte“. Diese Begriffe bilden die Grundlage für die Analyse der Darstellung von Menschen mit Behinderung in fiktiven Medien und dienen dazu, ein besseres Verständnis für die Komplexität des Themas zu gewinnen.
- Quote paper
- Marie Johannsen (Author), 2012, Die Darstellung von gehörlosen Menschen in Medien. Eine Untersuchung am Beispiel der US-amerikanischen TV-Serie „Switched at Birth“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279742