Schlecht und unbeholfen gezeichnet, primitive, unsinnige und dürftig erzählte Geschichten ohne kulturellen Wert oder einfach nur „Kinderkram“ – all das sind Vorurteile mit denen das Genre Comic seit seiner offiziellen Geburtsstunde am 16.Februar 1896 zu kämpfen hatte und die noch heute in vielen Köpfen umherschwirren. Auch die Wissenschaft und der Kulturbetrieb scheinen sich erst in den letzten Jahren von diesen Klischees gelöst zu haben, und nähern sich dem Comic nur sehr vernachlässigend auf wissenschaftlicher Art und Weise.
Mit „Comics richtig lesen“ leistet Scott McCloud einen Beitrag, um diesen Vorurteilen weiter entgegenzuwirken, dadurch daß er die Funktions- und Wirkungsweisen der Comics aufzeigt und Einblicke in die Welt der Formen und Zeichen vermittelt. In neun Kapiteln bringt er dem Leser die Welt des Comic näher, indem er Ausführungen zu Geschichte, Sprache und Techniken dieses visuellen Mediums bietet. Anhand von prägnant gezeichneten Beispielen gelingt es dem Autor zu demonstrieren, wie diesem an sich statischen Medium Bewegung, Emotionen, Assoziationen und zeitliche Dimensionen verliehen werden können. Dabei wird herausgestellt, daß Comics durchaus in die Kategorie Kunst einzuordnen sind - eine Kunst die Wort und Bild vereint und dem Zeichner dadurch vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Dabei wählt McCloud genau das Medium zur Darstellung, das auch ihr Gegenstand ist: nämlich den Comic!
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Der Comic als Kunst
- Die Geschichte des Comics
- Die Sprache des Comics
- Die Grammatik des Comics
- Panel und Sequenz
- Form und Stil
- Das Wort und das Bild
- Das kreative Schema
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Scott McCloud zielt mit seinem Werk „Comics richtig lesen“ darauf ab, die Funktions- und Wirkungsweisen von Comics aufzuzeigen und die Vorurteile gegenüber diesem Medium zu widerlegen. Er vertritt die Ansicht, dass Comics eine eigenständige Kunstform darstellen, die Wort und Bild zu einem komplexen und vielseitigen Medium vereint.
- Die Geschichte und Entwicklung des Comics
- Die Sprache und Grammatik des Comics
- Die Bedeutung von Wort und Bild im Comic
- Die Rolle der Phantasie und der Interpretation des Lesers
- Das kreative Schema der Comicproduktion
Zusammenfassung der Kapitel
Das Buch beginnt mit einer Definition des Comics als sequentielle Kunst, die durch die Anordnung von Bildern und anderen Zeichen Informationen vermittelt und ästhetische Wirkungen erzeugt. McCloud beleuchtet die Geschichte des Comics, von präkolumbianischen Bilderschriften über Holzschnitt-Romane bis hin zur Fotografie und Gebrauchsanweisungen, und zeigt die vielfältigen Formen des Comics auf. Er analysiert die Sprache und Grammatik des Comics, die aus einfachen Bildern und Grafiken komplexe Botschaften entstehen lassen, und beschreibt die Rolle der Phantasie und der Interpretation des Lesers. Die Kapitel 5 und 6 beleuchten die Bedeutung von Panel und Sequenz, Form und Stil, sowie die Wirkung von Wort und Bild im Comic. McCloud stellt heraus, wie die Kombination von Wort und Bild eine neue Dimension der Kommunikation ermöglicht und die Dynamik von Bildern mit der Exaktheit der Sprache kombiniert werden kann. Abschließend präsentiert McCloud ein kreatives Schema, das aus sechs Schritten besteht und die Entstehung eines Kunstwerks beschreibt.
Schlüsselwörter
Comics, Kunst, Sprache, Grammatik, Bild, Wort, Sequenz, Panel, Geschichte, Interpretation, Phantasie, Kreativität, Schema.
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- Katrin Miller (Autor), 2000, Zu: Scott McCloud, Comics richtig lesen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27966