Schlecht und unbeholfen gezeichnet, primitive, unsinnige und dürftig erzählte Geschichten ohne kulturellen Wert oder einfach nur „Kinderkram“ – all das sind Vorurteile mit denen das Genre Comic seit seiner offiziellen Geburtsstunde am 16.Februar 1896 zu kämpfen hatte und die noch heute in vielen Köpfen umherschwirren. Auch die Wissenschaft und der Kulturbetrieb scheinen sich erst in den letzten Jahren von diesen Klischees gelöst zu haben, und nähern sich dem Comic nur sehr vernachlässigend auf wissenschaftlicher Art und Weise.
Mit „Comics richtig lesen“ leistet Scott McCloud einen Beitrag, um diesen Vorurteilen weiter entgegenzuwirken, dadurch daß er die Funktions- und Wirkungsweisen der Comics aufzeigt und Einblicke in die Welt der Formen und Zeichen vermittelt. In neun Kapiteln bringt er dem Leser die Welt des Comic näher, indem er Ausführungen zu Geschichte, Sprache und Techniken dieses visuellen Mediums bietet. Anhand von prägnant gezeichneten Beispielen gelingt es dem Autor zu demonstrieren, wie diesem an sich statischen Medium Bewegung, Emotionen, Assoziationen und zeitliche Dimensionen verliehen werden können. Dabei wird herausgestellt, daß Comics durchaus in die Kategorie Kunst einzuordnen sind - eine Kunst die Wort und Bild vereint und dem Zeichner dadurch vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Dabei wählt McCloud genau das Medium zur Darstellung, das auch ihr Gegenstand ist: nämlich den Comic!
Scott McCloud, Comics richtig lesen
Hamburg: Carlsen Verlag GmbH, überarbeitete Auflage 1995, 224 S., ISBN 3-551-72113-0, DM 38.-
Schlecht und unbeholfen gezeichnet, primitive, unsinnige und dürftig erzählte Geschichten ohne kulturellen Wert oder einfach nur „Kinderkram“ – all das sind Vorurteile mit denen das Genre Comic seit seiner offiziellen Geburtsstunde am 16.Februar 1896 zu kämpfen hatte und die noch heute in vielen Köpfen umherschwirren. Und auch die Wissenschaft und der Kulturbetrieb scheinen sich erst in den letzten Jahren von diesen Klischees gelöst zu haben, und nähern sich dem Comic nur sehr vernachlässigend auf wissenschaftlicher Art und Weise.
Mit „Comics richtig lesen“ leistet Scott McCloud einen Beitrag, um diesen Vorurteilen weiter entgegenzuwirken, dadurch daß er die Funktions- und Wirkungsweisen der Comics aufzeigt und Einblicke in die Welt der Formen und Zeichen vermittelt. In neun Kapiteln bringt er dem Leser die Welt des Comic näher, indem er Ausführungen zu Geschichte, Sprache und Techniken dieses visuellen Mediums bietet. Anhand von prägnant gezeichneten Beispielen gelingt es dem Autor zu demonstrieren, wie diesem an sich statischen Medium Bewegung, Emotionen, Assoziationen und zeitliche Dimensionen verliehen werden können. Dabei wird herausgestellt, daß Comics durchaus in die Kategorie Kunst einzuordnen sind - eine Kunst die Wort und Bild vereint und dem Zeichner dadurch vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Dabei wählt McCloud genau das Medium zur Darstellung, das auch ihr Gegenstand ist: nämlich den Comic!
Der Autor Scott McCloud, geboren 1960, begann 1984 damit sein Buch „Zot!“ zu zeichnen, das ein Jahr später als beste neue Serie mit dem Kirby Award ausgezeichnet wurde. Parallel dazu entstand die Superheldenparodie „Destroy!“ und etwas später folgte der „grafische Roman“ „The new adventures of Abraham Lincoln“, der hauptsächlich am Computer entstanden ist. 1992 wurde ihm der Inkpot Award verliehen, 1993 erschien „Comics richtig lesen“. McCloud doziert an verschiedenen amerikanischen Universitäten zu den in seinem Buch behandelten Themen.
McCloud knüpft an Will Eisners Buch „Mit Bildern erzählen“ an, welches als revolutionär geltendes Werk die Bildsprache und Grammatik des Comics beschreibt und analysiert. Allerdings darf „Comics richtig lesen“ nicht als Abklatsch Eisners Werk angesehen werden, sondern vielmehr als Erweiterung und Vertiefung des Themas, das ausführliche Informationen zu Geschichte und Werdegang des Comics liefert.
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- Citar trabajo
- Katrin Miller (Autor), 2000, Zu: Scott McCloud, Comics richtig lesen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27966
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