Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist der Spanienfeldzug des Augustus gegen die Stämme der Asturer und Kantabrer im Nordwesten der Iberischen Halbinsel 28 bis 19. Besonderes Augenmerk liegt auf den Jahren 26 bis 25, während derer der Princeps den Feldzug persönlich anführte. Die uns überlieferten Quellen machen nur spärliche Angaben zu den Gründen, aus denen Augustus den Feldzug gegen Asturer und Kantabrer unternahm. Da, wie gezeigt werden soll, eine Verortung des Feldzuges allein im außenpolitischen Kontext unzureichend scheint, soll der Fokus dieser Untersuchung auf der Frage nach einem Zusammenhang zwischen dem spanischen Feldzug und den innenpolitischen Ereignissen des Jahres 27 liegen. Augustus gab damals die res publica an Senat und Volk von Rom zurück und übernahm im Rahmen einer Neuordnung des Staates einen Schutzauftrag über noch nicht befriedete Provinzen. Zur selben Zeit erwuchsen ihm Konkurrenten aus dem Adel, so dass er sich um die Festigung seiner herausgehobenen Stellung im Staat bemühen musste.
Der Betrachtungsweise dieser Arbeit widerspricht, was Augustus selbst in seiner Autobiographie über den Spanienfeldzug verkünden ließ. Er rechtfertigt seine Taten auf eine Art und Weise, die eine im außenpolitischen Bereich isolierte Betrachtung des Gegenstandes nahelegt:
"Omnium provinciarum populi Romani, quibus finitimae fuerunt gentes quae non parerent imperio nostro, fines auxi. Gallias et Hispanias provincias (…) pacavi."
Im Folgenden soll der Frage nachgegangen werden, ob der spanische Feldzug des Augustus Teil einer groß angelegten außenpolitischen Konzeption, die seiner Reichspolitik zu Grunde lag, war, oder ob er ihn als Instrument der Etablierung seiner Herrschaft im Innern führte.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
1. Benennung und Kontextualisierung des Gegenstandes, Formulierung des Problems
2. Skizzierung der Überlieferungssituation
3. Skizzierung des Forschungsstandes
4. Skizzierung der eigenen Vorgehensweise
II. Hauptteil
1. Innenpolitische Voraussetzungen
a. Die besondere Herrschaftsstellung des Augustus
b. Die Verteilung der Provinzen und die Vergabe eines imperium proconsulare im Jahre 27
c. Konkurrenz durch Licinius Crassus
d. Konkurrenz durch Cornelius Gallus
2. Außenpolitische Voraussetzungen: Die Römer in Spanien bis zum Spanischen Feldzug
3. Darstellung des Spanischen Feldzuges
4. Deutung des Spanischen Feldzuges
a. Die Darstellung der Ursachen des Feldzuges in den antiken Quellen
b. Synthese der innen- und außenpolitischen Voraussetzungen
c. War der Spanische Feldzug des Augustus Teil einer außenpolitischen Konzeption oder der Etablierung der Herrschaft im Innern?
III. Fazit
Bibliographie
1. Quelleneditionen und Übersetzungen
2. Forschungsliteratur
- Arbeit zitieren
- Robert Jonas (Autor:in), 2012, Der Spanische Feldzug des Augustus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279635
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