Am 12. Juni 2009 war es aus der Sicht einiger Befürworter endlich soweit. Nachdem der Bundestag der Schuldenbremse zuvor im Mai des gleichen Jahres mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit zugestimmt hatte, oblag es nun dem Bundesrat der Schuldenbremse den Eintritt in das Grundgesetz zu gewähren. Die zu diesem Zeitpunkt rückblickend etwa zwei Jahre andauernde Debatte um die Eindämmung der „ausufernden Verschuldung“ der Bundesrepublik Deutschland, fand schließlich durch die mehrheitliche Einwilligung des Bundesrates in Form einer Grundgesetzänderung ihr Ende. In der stetigen Zunahme der Staatsverschuldung und hohen prognostizierten zukünftigen Staatsschulden (gemessen an der wirtschaftlichen Leistung des Staates) wurde eine Krise gesehen, welcher es an Einhalt bedurfte. Die Begrifflichkeit der „Schuldenbremse“ entspringt dabei seiner zweckdienlichen Bedeutung. So hatte die Föderalismusreform II im Jahr 2009 eine Änderung der Finanzverfassung zum Ziel um neue Verpflichtungen zur beziehungsweise entgegen der Staatsverschuldung zu formulieren. Ob die Schuldenbremse die Musterlösung des Schuldenproblems darstellt bleibt offen, da auch Kritiker negative Stellung zur ihr beziehen, drei Bundesländer sich dagegen aussprachen und ihr Erfolg sich erst noch herausstellen muss. Auch sollte der Begriff der Musterlösung vermieden werden, denn sowie es in politischen Entscheidungsprozessen keinen optimalen Entschluss gibt, durch welchen alle Beteiligten und Betroffenen zufrieden sind, so verhält es sich ebenso mit den politischen Urteilen der Schüler. Es ist durchaus wünschenswert, dass die Schüler zu differenzierten Urteilen gelangen, wenn sie ihre Positionierung innerhalb einer politischen Streitfrage beziehungsweise eines politischen Sachverhaltes mit Hilfe erlernter Instrumente begründen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gieseckes Konfliktdidaktik
- Konfliktanalyse
- Formulierung eines Problemziels
- Politische Urteilsbildung
- Politisches Handeln
- Einordnung in den Lehrplan
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Konflikt um die Schuldenbremse auf Landesebene in Rheinland-Pfalz aus didaktischer Perspektive. Ziel ist es, den Konflikt mit Hilfe der Konfliktdidaktik von Hermann Giesecke zu analysieren und zu zeigen, wie dieser in den Politikunterricht integriert werden kann.
- Konfliktdidaktik nach Hermann Giesecke
- Analyse des Konflikts um die Schuldenbremse in Rheinland-Pfalz
- Eignung des Themas für den Politikunterricht
- Didaktische Umsetzung des Konflikts im Unterricht
- Einordnung des Themas in den Lehrplan
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit, die didaktische Analyse des Konflikts um die Schuldenbremse in Rheinland-Pfalz, vor. Sie gibt einen Überblick über die Entstehung und Bedeutung der Schuldenbremse sowie die damit verbundenen politischen Konflikte.
- Gieseckes Konfliktdidaktik: Dieses Kapitel behandelt die Konfliktdidaktik von Hermann Giesecke. Es werden die wichtigsten Elemente und Prinzipien seiner Theorie vorgestellt, die für die Analyse des Konflikts um die Schuldenbremse relevant sind.
- Formulierung eines Problemziels: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Formulierung eines konkreten Problemziels für den Politikunterricht im Kontext des Konflikts um die Schuldenbremse. Es werden mögliche Fragen und Lernziele für den Unterricht diskutiert.
- Politische Urteilsbildung: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung der politischen Urteilsbildung im Kontext des Konflikts um die Schuldenbremse. Es werden verschiedene Perspektiven und Argumente im Streit um die Schuldenbremse vorgestellt und diskutiert.
- Politisches Handeln: Dieses Kapitel widmet sich der Frage, wie Schüler im Kontext des Konflikts um die Schuldenbremse politisch handeln können. Es werden verschiedene Möglichkeiten der politischen Partizipation und des Engagements aufgezeigt.
- Einordnung in den Lehrplan: Dieses Kapitel befasst sich mit der Einordnung des Themas der Schuldenbremse in den Lehrplan für den Politikunterricht. Es werden verschiedene Fächer und Themengebiete aufgezeigt, in denen der Konflikt um die Schuldenbremse behandelt werden kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Arbeit umfassen Konfliktdidaktik, Schuldenbremse, politische Urteilsbildung, politisches Handeln, Rheinland-Pfalz, Landesfinanzen, und Politikunterricht. Die Arbeit beleuchtet die didaktische Analyse des Konflikts um die Schuldenbremse auf Landesebene in Rheinland-Pfalz, basierend auf der Theorie von Hermann Giesecke. Sie untersucht die Eignung des Themas für den Politikunterricht und zeigt Wege zur didaktischen Umsetzung im Unterricht auf.
- Citar trabajo
- Jan Wetterauer (Autor), 2012, Eine didaktische Analyse des „Konflikts um die Schuldenbremse auf rheinland-pfälzischer Landesebene“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279549