Der Kurs „Good Governance“ vertieft das entwicklungstheoretische Thema, indem er zunächst das Leitbild der Entwicklung aus der Perspektive unterschiedlicher Entwicklungsträger vorstellt. In der Diskussion von Ursachen fehlgeschlagener Entwicklung und Lösungsperspektive unterstreicht dieser Ansatz die zentrale Rolle politischer Steuerung. Der Beitrag von Bad Governance als Ausdruck von Korruption, Klientelismus und Misswirtschaft zu Entwicklungsstörungen wird dabei ebenso verdeutlicht wie das Potential von Good Governance gebündelt in der Vorstellung von Rechtsstaat und Partizipation zu deren Lösung. Verschiedene Beiträge in diesem Reader untersuchen daher die Möglichkeiten Good Governance zu fördern.
Ausführliche Zusammenfassung ohne Literaturverzeichnis.
Inhaltsverzeichnis
- I Konzepte von Good Governance
- Ein neues Leitbild
- International Monetary Fund: Good Governance. The IMF's Role
- Richtlinien des IWF
- UNDP: Reconceptualising Governance
- Konzepte für Governance und nachhaltige Entwicklung
- Was ist nachhaltige Entwicklung?
- Definition Governance
- Wie hängt Governance und nachhaltige Entwicklung zusammen?
- Was ist Good Governance?
- Bereiche von Governance und deren Bedeutung für nachhaltige Entwicklung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert das Konzept von Good Governance aus verschiedenen Perspektiven, insbesondere der Weltbank, des IWF und des UNDP. Er untersucht die Entwicklung und Ausgestaltung des Begriffs, seine verschiedenen Interpretationen und seine Bedeutung für nachhaltige Entwicklung. Der Fokus liegt auf der Rolle des Staates, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft bei der Gestaltung guter Regierungsführung und der damit verbundenen Herausforderungen.
- Die Entwicklung des Governance-Konzepts bei internationalen Organisationen
- Verschiedene Definitionen und Dimensionen von Good Governance
- Die Rolle des Staates, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft
- Der Zusammenhang zwischen Good Governance und nachhaltiger Entwicklung
- Herausforderungen und Handlungsfelder für Good Governance
Zusammenfassung der Kapitel
I Konzepte von Good Governance: Dieses Kapitel untersucht die Entstehung des Governance-Konzepts, insbesondere im Kontext der Weltbank und der UN. Es beleuchtet den Hintergrund der Governance-Debatte, die durch enttäuschende Ergebnisse von Entwicklungshilfemaßnahmen in den 1980er Jahren ausgelöst wurde. Der Fokus verschiebt sich von den Inhalten der Politik hin zum politischen Umfeld und zu Faktoren wie Institutionenbildung, Transparenz und Verantwortlichkeit. Der umfassende Katalog normativer Reformziele der Weltbank, der den Begriff "Good Governance" ausfüllt und in vier Bereiche unterteilt wird, wird detailliert analysiert. Der Vergleich der Definitionen von Governance durch die Weltbank, UNDP und OECD zeigt die unterschiedlichen Auslegungen und Schwerpunkte der jeweiligen Organisationen.
Ein neues Leitbild: Das Kapitel beschreibt ein neues Leitbild für Good Governance, das auf einen kernfunktionsorientierten, effizienten und effektiven Staat fokussiert, der mit dem privaten und zivilgesellschaftlichen Sektor interagiert. Die Bedeutung dieses Leitbilds für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit wird hervorgehoben, mit dem Schwerpunkt auf einem leistungsfähigen Staat anstatt auf "weniger Staat". Es wird betont, dass bilaterale Entwicklungszusammenarbeit sich intensiv mit Staats- und Verwaltungsreformen auseinandersetzen muss, um günstige Rahmenbedingungen für die Entwicklung zu schaffen.
International Monetary Fund: Good Governance. The IMF's Role: Dieses Kapitel beleuchtet die steigende Rolle des IWF in der Governance-Debatte und die zunehmende Erkenntnis über den Zusammenhang zwischen guten Governance-Strukturen und ökonomischem Wachstum. Der IWF setzt sich für den Aufbau von Strukturen ein, die Rent-Seeking und Klientelismus verhindern, fördert Transparenz und unterstützt den Aufbau effektiver Entscheidungsstrukturen und statistischer Daten.
Richtlinien des IWF: Das Kapitel präsentiert die Richtlinien des IWF zur Governance. Es betont die Verantwortung der nationalen Institutionen und beschränkt die IWF-Beteiligung auf ökonomische Aspekte von Governance. Der IWF soll eine beratende Funktion einnehmen, ohne in die Politik der Mitgliedstaaten einzugreifen. Die Kriterien für die IWF-Beteiligung basieren auf dem Einfluss schlechter Governance-Strukturen auf die ökonomische Situation und der Eignung der Governance zur Förderung nachhaltiger Entwicklung. Der größte Beitrag des IWF zur Verbesserung der Governance liegt in institutionellen Reformen und der Stärkung öffentlicher Verwaltung.
UNDP: Reconceptualising Governance: Das Kapitel beschreibt die UNDP-Perspektive auf Governance und nachhaltige Entwicklung. Es kritisiert die einseitige Fokussierung auf ökonomisches Wachstum als Allheilmittel und plädiert für eine breitere Betrachtung von Governance, die Staat, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft einschließt.
Konzepte für Governance und nachhaltige Entwicklung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition nachhaltiger Entwicklung im Sinne der Brundtland-Kommission und analysiert deren Bedeutung für Governance. Es kritisiert die unzureichende Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte in ökonomischen Messungen und betont die Notwendigkeit, Indikatoren für Lebensqualität zu entwickeln. Das Kapitel definiert Governance als Aufgabe politischer, ökonomischer und öffentlicher Eliten, die Belange des Landes zu managen. Verschiedene Typen von Governance (ökonomisch, politisch, administrativ) werden vorgestellt.
Was ist nachhaltige Entwicklung?: Hier wird der Begriff der nachhaltigen Entwicklung im Detail erläutert, mit Fokus auf die Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generationen. Die soziale und ökologische Verantwortung wird herausgestellt, und die Notwendigkeit, wirtschaftliche Entwicklung mit Umweltschutz in Einklang zu bringen, wird betont. Die Grenzen des BIP als Messgröße für Lebensqualität werden diskutiert.
Definition Governance: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Definition von Governance im Kontext des UNDP, unter Berücksichtigung der Interaktion von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Bedeutung von Partizipation, Verantwortlichkeit und Transparenz wird hervorgehoben. Drei Governance-Typen werden genauer beschrieben.
Wie hängt Governance und nachhaltige Entwicklung zusammen?: Der Abschnitt untersucht den Zusammenhang zwischen Governance und nachhaltiger Entwicklung, wobei die vier Aspekte Armutsreduktion, Arbeitsplatzschaffung, Umweltschutz und die Stärkung der Frauenrechte im Mittelpunkt stehen. Die Rolle von Institutionen und Organisationen sowie die Zusammenarbeit von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft werden analysiert.
Was ist Good Governance?: Der Abschnitt beschreibt die Kernmerkmale von Good Governance, einschließlich Legitimität, Versammlungsfreiheit, Meinungsfreiheit, Transparenz und Effizienz der Verwaltung. Die Bedeutung von Respekt der Bevölkerung gegenüber den politischen Eliten wird betont.
Bereiche von Governance und deren Bedeutung für nachhaltige Entwicklung: Das Kapitel untersucht die Bedeutung verschiedener Bereiche von Governance für nachhaltige Entwicklung. Die Rolle des Staates bei der Schaffung institutioneller Rahmenbedingungen, der Schutz benachteiligter Bevölkerungsgruppen, die Verbesserung der Regierungsfähigkeit, die Stärkung der Bevölkerung und Demokratisierung, die Schließung der Armutslücke, die Förderung kultureller Vielfalt und sozialer Integration sowie der Umweltschutz und die Geschlechtergleichheit werden detailliert erläutert. Die Rolle der Zivilgesellschaft als Interessenvertretung wird ebenfalls hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Good Governance, nachhaltige Entwicklung, Regierungsführung, Institutionen, Staat, Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft, Weltbank, IWF, UNDP, ökonomisches Wachstum, Transparenz, Verantwortlichkeit, Armutsreduktion, Demokratie, Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, institutionelle Reformen.
Häufig gestellte Fragen zu: Good Governance und Nachhaltige Entwicklung
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick zum Thema Good Governance und seiner Bedeutung für nachhaltige Entwicklung. Er analysiert das Konzept aus verschiedenen Perspektiven internationaler Organisationen wie der Weltbank, dem IWF und dem UNDP. Der Text beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, sowie Schlüsselwörter. Er beleuchtet die Entwicklung des Governance-Konzepts, unterschiedliche Definitionen und Dimensionen, die Rolle von Staat, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft, den Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung und bestehende Herausforderungen.
Welche Organisationen werden im Text behandelt?
Der Text analysiert die Ansichten und Strategien der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) zum Thema Good Governance. Die jeweiligen Perspektiven und Definitionen von Good Governance werden verglichen und kontrastiert.
Was versteht der Text unter Good Governance?
Der Text beschreibt Good Governance als ein Konzept, das Legitimität, Versammlungsfreiheit, Meinungsfreiheit, Transparenz und Effizienz der Verwaltung umfasst. Es betont die Bedeutung von Respekt der Bevölkerung gegenüber den politischen Eliten und die Interaktion zwischen Staat, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft. Verschiedene Dimensionen und Interpretationen von Good Governance werden im Detail untersucht, wobei die jeweiligen Schwerpunkte der beteiligten Organisationen herausgestellt werden.
Wie definiert der Text nachhaltige Entwicklung?
Der Text definiert nachhaltige Entwicklung im Sinne der Brundtland-Kommission, also die Befriedigung der Bedürfnisse der Gegenwart, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden. Es wird die Notwendigkeit betont, wirtschaftliche Entwicklung mit Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit in Einklang zu bringen, wobei die Grenzen des BIP als alleinigem Maßstab für Lebensqualität kritisiert werden.
Welchen Zusammenhang stellt der Text zwischen Good Governance und nachhaltiger Entwicklung her?
Der Text betont den engen Zusammenhang zwischen Good Governance und nachhaltiger Entwicklung. Good Governance wird als unerlässlich für das Erreichen von Zielen der nachhaltigen Entwicklung wie Armutsreduktion, Arbeitsplatzschaffung, Umweltschutz und die Stärkung der Frauenrechte angesehen. Die Rolle von Institutionen und Organisationen sowie die Zusammenarbeit von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft werden als entscheidend für den Erfolg hervorgehoben.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in Kapitel, die sich mit den Konzepten von Good Governance, einem neuen Leitbild für Good Governance, der Rolle des IWF und des UNDP, Konzepten für Governance und nachhaltige Entwicklung, der Definition von nachhaltiger Entwicklung und Governance, dem Zusammenhang zwischen beiden sowie den Bereichen von Governance und deren Bedeutung für nachhaltige Entwicklung befassen. Jedes Kapitel wird im Text zusammengefasst.
Welche Schlüsselwörter sind im Text relevant?
Schlüsselwörter des Textes sind: Good Governance, nachhaltige Entwicklung, Regierungsführung, Institutionen, Staat, Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft, Weltbank, IWF, UNDP, ökonomisches Wachstum, Transparenz, Verantwortlichkeit, Armutsreduktion, Demokratie, Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, institutionelle Reformen.
Für wen ist dieser Text gedacht?
Der Text richtet sich an ein akademisches Publikum, das sich mit den Themen Good Governance und nachhaltige Entwicklung auseinandersetzt. Die detaillierte Analyse und die wissenschaftliche Herangehensweise machen ihn besonders für Studenten, Wissenschaftler und Fachleute in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit relevant.
Welche Rolle spielt der Staat laut dem Text?
Der Text betont die zentrale Rolle des Staates bei der Schaffung institutioneller Rahmenbedingungen für Good Governance und nachhaltige Entwicklung. Es wird jedoch auch die Bedeutung der Interaktion mit der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft hervorgehoben, wobei ein leistungsfähiger, aber nicht unbedingt ein "kleiner" Staat im Fokus steht.
Welche Herausforderungen werden im Zusammenhang mit Good Governance angesprochen?
Der Text beleuchtet Herausforderungen wie Rent-Seeking, Klientelismus und die unzureichende Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte in ökonomischen Messungen. Die Notwendigkeit institutioneller Reformen und die Stärkung der öffentlichen Verwaltung werden als wichtige Handlungsfelder hervorgehoben.
- Arbeit zitieren
- Michaela Sankowsky (Autor:in), 2012, Good Governance, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279194