In der Primarschule fängt es an, zieht sich über alle Stufen und Altersgruppen hinweg, bis hin zu Fachhochschulen und sogar Universitäten – die Unterrichtsstörungen. Dieses Exposé befasst sich mit dem Thema der Unterrichtsstörungen von SuS am Gymnasium. Dies ist für mich sehr relevant und auch aktuell, da ich bereits Praktikas an der Sekundarstufe II absolvierte und ich dieses „Phänomen“ beobachten, aber auch persönlich erfahren konnte. So lassen sich Störungen in gewisse Kategorien einordnen, welche entsprechendes Verhalten hervorrufen. Interessant ist meiner Meinung nach vor allem, wie man auf Störungen reagiert bzw. welche möglichen konstruktiven Lösungen es gibt oder geben könnte. Konkret stellt sich also die Frage, wie Lehrpersonen im Unterricht auf Störungen reagieren können. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema scheint also auch für mich persönlich relevant zu sein, da ich mich durch diese konkrete Auseinandersetzung mich dann in solchen, im Unterricht störenden Situationen adäquat und überlegter verhalten kann.
Inhalt
1. Einleitung
2. Wie geht die Lehrkraft mit Unterrichtsstörungen um?
2.1. Fragestellung und Begründung
3. Typische Unterrichtsstörungen
4. Lösungsstrategien für Unterrichtsstörungen
5. Eigene Beobachtungen
6. Schlussfolgerung
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In der Primarschule fängt es an, zieht sich über alle Stufen und Altersgruppen hinweg, bis hin zu Fachhochschulen und sogar Universitäten – die Unterrichtsstörungen. Dieses Exposé befasst sich mit dem Thema der Unterrichtsstörungen von SuS am Gymnasium. Dies ist für mich sehr relevant und auch aktuell, da ich bereits Praktikas an der Sekundarstufe II absolvierte und ich dieses „Phänomen“ beobachten, aber auch persönlich erfahren konnte. So lassen sich Störungen in gewisse Kategorien einordnen, welche entsprechendes Verhalten hervorrufen. Interessant ist meiner Meinung nach vor allem, wie man auf Störungen reagiert bzw. welche möglichen konstruktiven Lösungen es gibt oder geben könnte. Konkret stellt sich also die Frage, wie Lehrpersonen im Unterricht auf Störungen reagieren können. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema scheint also auch für mich persönlich relevant zu sein, da ich mich durch diese konkrete Auseinandersetzung mich dann in solchen, im Unterricht störenden Situationen adäquat und überlegter verhalten kann.
2. Wie geht die Lehrkraft mit Unterrichtsstörungen um?
2.1. Fragestellung und Begründung
Die Frage, die ich mir während meines Praktikums an einem Gymnasiums gestellt habe, lautet, welche Unterrichtsstörungen im Schulalltag auftreten können und wie der Lehrer damit umgeht. Ich möchte durch meine Beobachtungen herausfinden, welche Methoden und Vorgehensweisen bei der Bewältigung von Unruhen, Unaufmerksamkeiten und Streits anwendbar sind und zu einem expliziten Erfolg führen, weil ich mir vorstellen könnte, in meinem späteren Berufsleben Schwierigkeiten mit Unterrichtsstörungen zu haben.
3. Typische Unterrichtsstörungen
“Eine Unterrichtsstörung liegt dann vor, wenn der Unterricht gestört ist, d.h. wenn das Lehren und Lernen stockt, aufhört, pervertiert, unerträglich oder inhuman wird.” (Winkel)1
Unterrichtsstörungen können sowohl aus Handlungen und Eigenschaften des Schülers, als auch des Lehrers resultieren. Jedoch lassen sich auch Störungen finden, die durch äußere Einflüsse entstehen.2 Störungen des Unterrichts, die von den Verhaltensweisen der Schüler ausgehen, lassen sich in vier allgemeine Kategorien unterteilen: verbales Störverhalten, mangelnder Lerneifer, motorische Unruhe und aggressives Verhalten. Das Verbale Störverhalten schlägt sich in Verhaltensweisen wie dem Zwischenrufen und in Beleidigungen nieder. Mangelnder Lerneifer kann durch geistige Abwesenheit, Desinteresse, Unaufmerksamkeit, Arbeitsverweigerung oder fehlende Hausaufgaben charakterisiert werden.
Zappeln, Kippeln und Herumlaufen sind exemplarische Anzeichen für motorische Unruhe.
Letztlich kann aggressives Verhalten durch Wutausbrüche, Angriffe auf Personen oder Sachbeschädigung beschrieben werden.3
4. Lösungsstrategien für Unterrichtsstörungen
Unterrichtsstörungen können viele Ursachen haben, deswegen bedingt dieser Zustand einen Verzicht von Schuldzuweisungen und Anklagen, damit man als Lehrer gemeinsam mit den Schülern an dem Problem arbeiten kann.4 Offene Konflikte zwischen der Lehrer- Schüler-
Beziehung kündigen sich im Vorfeld häufig durch „leise Störungen“5 wie gehäuftes Zuspätkommen, Nichterledigen der Hausaufgaben, ironisierendes Kommentieren der Lehrersprache, offenes Zuschaustellen von Nebentätigkeiten oder dauerhaftes Schweigen von Schülern an. Hier sollte eine frühzeitige Klärung mit den Schülern angestrebt und zusätzlich durch die Umstellung des Unterrichtskonzepts eine Zuspitzung vermieden werden.6
Für den Unterricht sollten von Anfang an gewisse Grundvoraussetzungen geschaffen werden.
Dazu gehören eine angenehm strukturierte Lernatmosphäre, das Vertrauen zwischen Lehrer und Schüler und die Wertschätzung des jeweils anderen.7 Zudem eignen sich Regeln gut, um im Vorfeld Störungsereignisse entgegenzuwirken. Die Regeln gelten gleichermaßen für Schüler, wie auch für Lehrer. Im Allgemeinen wird zwischen Verhaltensregeln, welche die Erwartungen an das soziale Verhalten in Form von Höflichkeit, Friedfertigkeit, Hilfsbereitschaft, etc. beinhalten, und Verfahrensregeln, die sich mit meist organisatorischen Vorgaben wie dem Aufräumen und Saubermachen sowie der Handhabung von Materialien befassen, unterschieden. Für die Lehrkraft bedeuten Regeln, dass der Umgang mit Verstößen erleichtert wird und Ermahnungen nicht mehr willkürlich sondern vorhersehbar und gerecht erscheinen.8
Wenn jedoch trotz Prävention Störungen im Unterricht auftreten, sollte man konsequent handeln. Dies ermöglicht den Schülern ihre Grenzen kennen zu lernen und fördert die Authentizität der Lehrperson. Einen gegenläufigen Effekt haben in diesem usammenhang wiederholte und nicht eingehaltene Strafandrohungen. Sie machen das Lehrerverhalten unglaubwürdig und tragen zur schrittweisen Ausweitung der Unterrichtsstörungen bei.9 Es ist wichtig, dass eine Reaktion des Lehrers auf die eingetretene Störung gezeigt wird. Störungen weitestgehend zu dulden oder darüber hinwegzusehen, hat zur Folge, dass diese als akzeptiert gelten und daher in Zukunft vermehrt auftreten können. Aus diesem Grund sollte der Lehrer schnell und unmittelbar reagieren. Falls eine direkte Reaktion aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, sollte der störende Schüler zu einem Gespräch nach der Unterrichtsstunde aufgefordert werden. Oft genügen auch nonverbale Signale oder ein bewusstes Ignorieren.10
Bei Ermahnungen ist es vorzuziehen, dem Schüler eine konkrete Handlungsaufforderung zu geben, als ihm zu sagen, was er nicht tun soll. Um einen Schüler wieder in den Unterricht einzubinden, sollte die Ankündigung erfolgen, dass er die nächste Frage beantworten solle.
Ein unangekündigtes Aufrufen, führt lediglich zur Bloßstellung, da es ihm aufgrund seiner Unaufmerksamkeit ohnehin nicht möglich sein wird die Frage zu beantworten. In jedem Fall ist es wichtig, erwünschtes Verhalten zu belohnen. Weitere Möglichkeiten der Reaktion auf Unterrichtsstörungen sind das Erteilen von positiven Sonderaufgaben, die dem Schüler eine besondere Rolle zuweisen (keine Strafarbeiten), das Schließen eines Vertrages oder das Geben einer Auszeit.11
Lehrer sollten im Blick auf die Lehrer- Schüler- Beziehung und im vorbildlichen Umgang mit Konflikten und Auseinandersetzungen immer deeskalierend wirken und unterstreichen, dass das Hauptziel die Rückkehr zum Unterricht ist. Beispielsweise genügt zur Deeskalation ein kurzes Anblicken der Schüler, als Kontrast zu einem langen, konfliktbereiten Fixieren der Schüler. Auch ein kurzes Anheben der Stimme kann hierbei hilfreich sein, wenn unmittelbar im Anschluss wieder normal weitergesprochen wird. Es empfiehlt sich weiterhin, negative Gefühle als Ich-Botschaften zu formulieren. Sie sind leichter zu ertragen und Schüler fühlen sich nicht gleich persönlich abgewertet.12
Zum erfolgreichen Umgang mit Unterrichtsstörungen sollten Lehrer über ein Grundgerüst von Handlungsalternativen und Verhaltensmustern verfügen auf das sie in Konfliktsituationen zurückgreifen können. Sollte einmal ein Konflikt offen eskalieren, empfiehlt es sich rechtzeitig zu handeln, um noch freundlich bleiben zu können. Dies verringert auch die Gefahr, dass die Situation für die Lehrperson zu einem persönlichen Konflikt wird. Erst durch das Vorhandensein verschiedener Handlungsalternativen erhält der Lehrer die Möglichkeit, adäquat auf die jeweilige Situation zu reagieren.13
[...]
1 WINKEL, Der gestörte Unterricht, 29.
2 Vgl. WOLLENWEBER
3 Vgl. HILLENBRAND, Didaktik bei Verhaltensstörungen, 73f und LOHMANN, Mit Schülern klarkommen, 15.
4 Vgl. SCHÄFER, Wege zur Lösung von Unterrichtsstörungen, 345f.
5 MEYER, Unterrichtsmethoden II, 232.
6 Vgl. MEYER, Unterrichtsmethoden II, 232.
7 Vgl. SCHÄFER, Wege zur Lösung von Unterrichtsstörungen, 349.
8 Vgl. NOLTING, Störungen in der Schulklasse, 45-47.
9 Vgl. SCHULITZ, Konflikte in der Schule, 444f.
10 Vgl. TEXTOR, Analyse des Unterrichts mit „schwierigen“ Kindern, 60f.
11 Vgl. SCHULITZ, Konflikte in der Schule, 446f.
12 Vgl. ebd., 444f.
13 Vgl. JÜRGENS, Disziplinkonflikte in der Schule, 92-95.
- Arbeit zitieren
- Michael Lieb (Autor:in), 2013, Lösungsstrategien bei Störungen im Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278853
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