Da wir heutzutage in Deutschland in einer Demokratie leben, in der sich Institutionen, Interessengruppen, Parteien, Verfassungsorgane, sowie Individuen etc. politisch bewegen, stellt sich die Frage nach der Qualität dieser Demokratie. Diese ist erkennbar an "der Art und Weise, in der eine Gesellschaft kommuniziert", was einfacher ausgedrückt bedeuten soll, wie sich die Meinungsbildung in der Öffentlichkeit konstruiert. Fragen dieser Art, betreffend der Qualität der Demokratie sind nicht Gegenstand dieser Arbeit, vielmehr der Zugang zu ihr. Die öffentliche Meinung, nach Rudzio zum Anspruch einer Vollständigkeit in Rationalität, als das Produkt bestimmter Verantwortlicher, in Freiheit, zum Schutze der Standpunkte von Minderheiten, und Mehrheit, im Sinne einer Identifizierung mit der Mehrheitsmeinung, erhoben in Umfragen, unterteilt, übt Einfluss auf die Einstellung des einzelnen Bürgers, als auch auf die höchsten Bundesorgane aus. Ein wesentlicher Bestandteil der Meinungsbildung sind die Medien, und diese entscheiden welche Informationen dem Rezipient dargelegt, und welche ihm vorenthalten werden, wonach sich das Problem eines einseitigen Informationstransfers bestimmter Medien in ihrer selektiven Berichterstattung ergibt.
Im Wissen um die Macht der Medien in ihrer Berichterstattung, wird daran angeknüpft wie viele Menschen durch bestimmte Medien überhaupt erreicht werden. “Die Reichweite des Mediums hat sich entscheidend erweitert” heißt es in Rudzios Werk, und wie jedem bekannt und auch in zahlreichen Studien nachgewiesen, hat sich der durchschnittliche Medienkonsum in der BRD erhöht. Somit hat das Medium die Möglichkeit die politische Meinung des Bürgers, durch die Schwerpunktsetzung seiner Berichterstattung, zu beeinflussen. Auch zeigen Studien, wie beispielsweise die Chapel-Hill Studie des Präsidentschaftswahlkampfes 1968 in Chapel-Hill, North Carolina, betreffend kognitive Medienwirkung, dass die Themenstruktur der Medien mit den Themenprioritäten der Bürger in engem Zusammenhang stehen und Einstellungen zu politischen Inhalten beeinflusst werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Die Politik im Schatten der 4. Gewalt?
2 Deutschland heutzutage als eine Mediendemokratie?
2.1 Was ist Mediendemokratie?
2.2 Entwicklungslinien des Wechselspiels zwischen Medien und Politik
2.3 Theoretische Ansätze - Stellungnahmen
3 Aussagekräftige Fallbeispiele zur medialen Schwerpunktsetzung im politischen Verlauf der BRD?
4 Mikro- und Makroebene in gegenseitiger Effektwirkung?
5 Die 4. Gewalt erhebt sich?
6 Anhang
7 Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Jan Wetterauer (Auteur), 2011, Manipulation am Bürger. Die Medien als eigenständiger politischer Akteur?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278777
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