In den letzten Jahrzehnten hat sich das Umfeld des Krankenhausmanagements in besonderem Maße verändert. Bestimmend für diesen Wandel sind insbesondere folgende Gesichtspunkte:
Der medizinische Fortschritt bewirkt, daß die Nachfrage von Krankenhausleistungen auf ein immer stärker differenziertes und qualitativ besseres Leistungsangebot trifft. Folglich geraten die Leistungsmöglichkeiten in ein Spannungsverhältnis zu den begrenzt vorhandenen finanziellen Ressourcen, die zu einer zunehmenden Ökonomisierung des Krankenhausbetriebs führen. Darüber hinaus führt der medizinische Fortschritt zunehmend zu einer Form der Hochleistungsmedizin, die zwar nicht unbedingt eine unmittelbare Behandlung der jeweiligen Krankheit in Form der Heilung ermöglicht, jedoch immerhin zu einer signifikanten Verlängerung der Lebenszeit und –qualität führt. Auch dieser Umstand trägt zu einer Ökonomisierung des Leistungsgeschehens im Krankenhaus bei. Zunehmend und teilweise auch durch den Gesetzgeber bedingt, (siehe § 135a SGB V) rückt die Berücksichtigung von Erfordernissen aus dem Qualitätsmanagement und damit auch der Anspruch auf stetige Verbesserung der Leistung in den engeren Aufgabenbereich des Krankenhausmanagements. Einher geht diese Entwicklung mit den ständigen Ansprüchen, die eigene Wettbewerbsfähigkeit auf dem Krankenhausmarkt zu steigern und aufgrund begrenzter Mittel die personellen und sachlichen Ressourcen sparsamer einzusetzen.
Schon allein dadurch finden die finanziellen Grenzen eine stärkere Beachtung. Eine wichtige Rolle spielt auch der gesellschaftliche Wertewandel wodurch die Arbeitssituation im Krankenhaus bestimmt wird. Das Leitbild des Krankenhauses ist zunehmend nicht mehr nur vom Dienst an der Gemeinschaft geprägt, sondern vielmehr werden auch eigene erwerbswirtschaftliche Ziele durch den Betrieb eines Krankenhauses bestimmt.
Die schleichende Privatisierung der Krankenhauslandschaft verstärkt diesen Effekt zusätzlich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Methodik
- Grundlagen der Untersuchungsfelder
- Krankenhausspezifische Leistungen
- Begriff des Krankenhauses
- Krankenhausspezifische Leistungen als Dienstleistung
- Outsourcing
- Begriffsbestimmung
- Formen des Outsourcings
- Externes Outsourcing
- Internes Outsourcing
- Krankenhausspezifische Leistungen
- Wirtschaftliche Aspekte
- Möglichkeiten und Grenzen des Outsourcing
- Möglichkeiten
- Kostenvorteile
- Konzentration auf Kernkompetenzen
- Erhöhung der Effizienz und Effektivität
- Zugang zum externen Know-how des spezialisierten Anbieters
- Qualitätsverbesserung und größere Patientenorientierung
- Abwälzung von Haftungsrisiken
- Flexibilität
- Grenzen
- Kostensteigerung
- Verlust von Kernkompetenzen
- Entscheidung nicht umkehrbar
- Know-how-Verlust
- Nicht- oder Schlechtleistung
- Verringerung der Unternehmenssicherheit
- Abhängigkeit vom Dienstleister
- Zusammenfassung der Möglichkeiten und Grenzen
- Möglichkeiten
- Outsourcing-Potentiale eines Krankenhauses
- Medizinischer Bereich
- Pflegerischer Bereich
- Sonstige Bereiche
- Verwaltung
- Ver- und Entsorgung
- Möglichkeiten und Grenzen des Outsourcing
- Rechtliche Aspekte
- Vertragliche Regelungen
- Arbeitsrechtliche Bedeutung
- Individualarbeitsrecht
- Grundlagen
- Anwendungsbereich
- Tatbestandsvoraussetzungen des § 613a BGB
- Unterrichtungsanspruch und Widerspruchsrecht
- Rechtsfolge
- Kollektivarbeitsrecht
- Beteiligung der Personalvertretung
- Fortdauer von Kollektivvereinbarungen
- Individualarbeitsrecht
- Datenschutzrechtliche Bedeutung
- Datenverarbeitung im Auftrag nach § 11 BDSG
- Vertragsform
- Pflichten des Auftragnehmers und Auftraggebers
- Funktionsübertragung
- Abgrenzung zur Datenverarbeitung im Auftrag
- Pflichten des Auftragnehmers und Pflichten des Auftraggebers
- Verhältnis zur ärztlichen Schweigepflicht
- Offenbaren
- Unbefugt
- Ausnahme: Gehilfenstellung
- Bedeutung im Krankenhaus
- Datenverarbeitung im Auftrag nach § 11 BDSG
- Steuerrechtliche Bedeutung
- Gemeinnützigkeit
- Voraussetzung: gemeinnütziger Zweck
- Krankenhaus als Zweckbetrieb
- Eng verbundene Umsätze
- Umsatzsteuerbefreiung
- Steuerliche Auswirkung
- Ausnahme: umsatzsteuerliche Organschaft
- Fazit
- Gemeinnützigkeit
- Vergaberechtliche Bedeutung
- Förderrechtliche Regelungen
- Finanzierungsstruktur
- Auswirkung von Outsourcing-Entscheidungen
- Zusammenfassende Betrachtung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit dem Outsourcing von krankenhausspezifischen Leistungen. Sie analysiert die Möglichkeiten und Grenzen dieser Praxis unter Berücksichtigung rechtlicher und wirtschaftlicher Aspekte. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen des Outsourcings im Krankenhausbereich zu entwickeln.
- Wirtschaftliche Aspekte des Outsourcings
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Outsourcings
- Datenschutzrechtliche Implikationen
- Steuerrechtliche Relevanz des Outsourcings
- Auswirkungen des Outsourcings auf die Krankenhauslandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung und Methodik erläutern den Wandel im Krankenhausmanagement und die Bedeutung der Ökonomisierung des Krankenhausbetriebs. Die Arbeit beleuchtet die steigende Nachfrage nach differenzierten und qualitativ hochwertigen Leistungen im Spannungsfeld mit begrenzten finanziellen Ressourcen.
Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit den Grundlagen der Untersuchungsfelder. Hier werden krankenhausspezifische Leistungen als Dienstleistung definiert und verschiedene Formen des Outsourcings, wie externes und internes Outsourcing, vorgestellt.
Im dritten Kapitel werden die wirtschaftlichen Aspekte des Outsourcings beleuchtet. Die Arbeit analysiert die Möglichkeiten und Grenzen des Outsourcings, wobei Kostenvorteile, Konzentration auf Kernkompetenzen, Effizienzsteigerung und Zugang zu externem Know-how als Vorteile hervorgehoben werden. Gleichzeitig werden die Risiken wie Kostensteigerung, Verlust von Kernkompetenzen und Abhängigkeit vom Dienstleister betrachtet.
Das vierte Kapitel widmet sich den rechtlichen Aspekten des Outsourcings. Die Arbeit untersucht die vertraglichen Regelungen, die arbeitsrechtliche Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf Individual- und Kollektivarbeitsrecht, sowie die datenschutzrechtlichen Implikationen. Darüber hinaus werden die steuerrechtlichen Auswirkungen des Outsourcings auf die Gemeinnützigkeit von Krankenhäusern und die umsatzsteuerliche Organschaft beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Outsourcing, Krankenhausmanagement, wirtschaftliche Aspekte, rechtliche Aspekte, Datenschutz, Steuerrecht, Gemeinnützigkeit, Krankenhauslandschaft, Leistungsangebot, Effizienz, Effektivität, Kernkompetenzen, Abhängigkeit, Risiken, Chancen, und Herausforderungen.
- Arbeit zitieren
- Peter Ermert (Autor:in), 2011, Outsourcing von krankenhausspezifischen Leistungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277626
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