Der Schwerpunkt der Stunde liegt in der eigenständigen Produktion von Elfchen nach einem zuvor erarbeiteten Rezept unter Zuhilfenahme des gemeinsam erarbeiteten Wortfeldes zum Thema „Winter“. Die Schüler und Schülerinnen sollen in dieser Stunde einerseits das „Elfchen-Rezept“ schreibend verinnerlichen und andererseits erfahren, dass auch sie in der Lage sind, zu „Dichtern“ zu werden und lyrische Texte verfassen können. Laut Lehrplan Deutsch lässt sich diese Unterrichtsstunde den Bereichen „Schriftliches Sprachhandeln, poetisches Schreiben“ aber auch dem Bereich „Sprache reflektieren“ zuordnen.1 „Einsichten in formale Strukturen werden in Sinnzusammenhängen gewonnen: Die Anstöße erwachsen aus der konkreten Situation, aus Auffälligkeiten oder Verstehensschwierigkeiten, die Reflexion führt zum Kategorisieren, die gewonnenen Kategorien werden beim weiteren Reflektieren genutzt, führen also zum Konkreten zurück.“2 Das Schreiben von Elfchen ist ein Schritt zum Aufbau einer Lese-Schreib-Kultur. Es fördert die sprachliche und geistige Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Beim Schreiben entfalten sich Gedanken, über Geschriebenes wird beraten, es wird überarbeitet und kann neu verfasst werden. Hier können die Schüler und Schülerinnen die Erfahrung machen, dass Schreiben sinnvoll, bedeutsam und bereichernd ist.3 Durch den Umgang mit Gedichten lernen Kinder unterschiedliche Zugriffe auf die Wirklichkeit zu erkennen. „Hier geht es zunächst nicht um die tiefere Bedeutung, sondern darum, die sinnbildlichgestische Erscheinungsform gewissermaßen abzutasten.“4 Das kreative Verfassen von eigenen Elfchen trägt zur Auseinandersetzung der Kinder mit ihrer Lebenswirklichkeit bei, da sie in ihren Gedichten ihre Gefühle und Erfahrungen in Bezug auf den Winter ausdrücken können. Die Äußerungen der Kinder wurden in einem Winter - Wortfeld gesammelt und dienen ihnen in der heutigen Stunde zur Orientierung. Das Thema Winter eignet sich in besonderem Maße dazu, den Schülern das Lernen mit
allen Sinnen zu ermöglichen. [...] 1 Vgl. Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung: Deutsch, S. 10 2 Vgl. Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung: Deutsch, S. 15 3 Vgl. Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung: Deutsch, S. 9 4 Böttcher, Ingrid in: Kreatives Schreiben. S. 57
Inhalt
1. Thema der Unterrichtsreihe
2. Aufbau der Unterrichtsreihe
2.1 Auflistung der Stundenthemen
3. Darstellung des didaktischen Schwerpunktes der Stunde
4. Übergeordnete Aufgabe / Teilaufgaben im Sinne von Lernanforderungen und -möglichkeiten
4.1 Übergeordnete Aufgabe
4.2 Teilaufgaben im Sinne von Lernanforderungen und -möglichkeiten
5. Lernvoraussetzungen der Schüler und Schülerinnen der Klasse bezogen auf die Teilaufgaben
5.1 Interesse an den Aufgaben
5.2 Fähigkeiten zum Lösen der Aufgaben
5.3 Fähigkeiten zum sozialen Lernen
6. Verlaufsplan der Unterrichtsstunde
7. Literatur
8. Anhang
1. Thema der Unterrichtsreihe
„Elfchen“ - Kennen lernen der Gedichtform und Produktion von Elfchen zum Thema Winter für ein Klassen-Elfchen-Buch als eine Möglichkeit, sich mit Gedichten auseinander zu setzen.
2. Aufbau der Unterrichtsreihe
2.1 Auflistung der Stundenthemen
2.1.2 Kennen lernen von Winterelfchen und Sammeln spontaner Eindrücke als erste Auseinandersetzung mit dieser Gedichtform.
2.1.2 Untersuchen des Gedichtaufbaus und Herausarbeiten der besonderen Struktur dieses Gedichttyps.
2.1.3 Sammeln von Winterwörtern in einer Wörterliste zur Wortschatzerweiterung und Einteilung der Wörter nach Wortarten – beschreibende Wörter und Namenwörter bzw. Wörter für Gegenstände -, um später eigene Elfchen schreiben zu können.
2.1.4 Anwenden der erworbenen Kenntnisse durch eigenständiges Verfassen von Winterelfchen unter Zuhilfenahme der Wörterliste.
2.1.5 Überarbeiten der Gedichtentwürfe unter inhaltlichen und rechtschriftlichen Aspekten und Herstellung eines klasseneigenen Elfchen-Buches.
3. Darstellung des didaktischen Schwerpunktes der Stunde
Der Schwerpunkt der Stunde liegt in der eigenständigen Produktion von Elfchen nach einem zuvor erarbeiteten Rezept unter Zuhilfenahme des gemeinsam erarbeiteten Wortfeldes zum Thema „Winter“. Die Schüler und Schülerinnen sollen in dieser Stunde einerseits das „Elfchen-Rezept“ schreibend verinnerlichen und andererseits erfahren, dass auch sie in der Lage sind, zu „Dichtern“ zu werden und lyrische Texte verfassen können.
Laut Lehrplan Deutsch lässt sich diese Unterrichtsstunde den Bereichen „Schriftliches Sprachhandeln, poetisches Schreiben“ aber auch dem Bereich „Sprache reflektieren“ zuordnen.[1]
„Einsichten in formale Strukturen werden in Sinnzusammenhängen gewonnen: Die Anstöße erwachsen aus der konkreten Situation, aus Auffälligkeiten oder Verstehensschwierigkeiten, die Reflexion führt zum Kategorisieren, die gewonnenen Kategorien werden beim weiteren Reflektieren genutzt, führen also zum Konkreten zurück.“[2]
Das Schreiben von Elfchen ist ein Schritt zum Aufbau einer Lese-Schreib-Kultur. Es fördert die sprachliche und geistige Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Beim Schreiben entfalten sich Gedanken, über Geschriebenes wird beraten, es wird überarbeitet und kann neu verfasst werden. Hier können die Schüler und Schülerinnen die Erfahrung machen, dass Schreiben sinnvoll, bedeutsam und bereichernd ist.[3]
Durch den Umgang mit Gedichten lernen Kinder unterschiedliche Zugriffe auf die Wirklichkeit zu erkennen.
„Hier geht es zunächst nicht um die tiefere Bedeutung, sondern darum, die sinnbildlich-gestische Erscheinungsform gewissermaßen abzutasten.“[4]
Das kreative Verfassen von eigenen Elfchen trägt zur Auseinandersetzung der Kinder mit ihrer Lebenswirklichkeit bei, da sie in ihren Gedichten ihre Gefühle und Erfahrungen in Bezug auf den Winter ausdrücken können. Die Äußerungen der Kinder wurden in einem Winter - Wortfeld gesammelt und dienen ihnen in der heutigen Stunde zur Orientierung.
Das Thema Winter eignet sich in besonderem Maße dazu, den Schülern das Lernen mit allen Sinnen zu ermöglichen. Die Jahreszeiten im Allgemeinen werden von den Kindern sehr intensiv erlebt. Vor allem der Wechsel von der hellen, bunten, mit Leben erfüllten Sommer- und Herbstzeit zur eher kargen und ruhigen Winterzeit stellt von allen Jahreszeitenwechseln den traurigsten Umbruch dar. Fehlende Farben und wenig Licht machen den Winter zu einer Jahreszeit des „In - sich - Hineinhorchens“. Umso dankbarer sind viele Menschen für die Wahrnehmung des Schönen und Besonderen wie Schnee, Wintersonne u. ä., aber auch für den Advent und die Weihnachtszeit mit den traditionellen Bräuchen. Ich habe mir diese Zeit aufgrund zweier didaktischer Überlegungen als idealen Einstieg zum kreativen Schreiben in Form von Elfchen ausgesucht. Zum einen wegen des schon genannten Aspekts der Emotionalität, zum anderen, weil die Mehrheit der Schüler und Schülerinnen mittlerweile in der Lage sind, einfache, kurze Texte zu verfassen und sich dabei an Regeln und Formvorgaben zu halten.
Die Gedichtform „Elfchen“ scheint mir vor allem im Anfangsunterricht als Einstieg in das kreative Schreiben von Gedichten aus verschiedenen Gründen geeignet. Durch die Beschränkung auf 11 Wörter ist ein überschaubarer Wortschatz notwendig. Da Elfchen meist zu einem vorgegeben Thema entstehen, kann zuvor ein Clustering stattfinden. Reimschemata müssen von den Schülern und Schülerinnen nicht beachtet werden. Die starren formalen Regeln des Elfchens werden von den Schülern und Schülerinnen nicht als Einschränkung erfahren, sondern helfen ihnen, aus einer Vielzahl von Möglichkeiten eine Idee herauszukristallisieren, Sprache eng zu fassen, zu regeln bzw. zu reglementieren.
Auf einen wichtigen Aspekt, die Fehlerkorrektur darf m. E. nicht verzichtet werden. Die Schüler schreiben ihre korrigierten Elfchen erst später auf ein Schmuckblatt, damit der Eindruck vermieden wird, dass die Arbeit am Elfchen mit dem Eintragen auf das Arbeitsblatt beendet ist. Das Hauptanliegen dieser Stunde liegt jedoch im Verfassen von Winterelfchen, so dass die Fehleranalyse und -korrektur zunächst in den Hintergrund treten kann. Die Schüler und Schülerinnen haben zunächst die Möglichkeit, anhand der Wortsammlung zum Thema ihre Fehler durch vergleichende Selbstkontrolle zu korrigieren. Wenn das nicht gelingt, wird von mir auf verbliebene Fehler aufmerksam gemacht, die auch in der Folgestunde korrigiert werden können.
Meiner Meinung nach kann und muss ein frei geschriebener Text zu diesem Zeitpunkt nicht fehlerfrei sein. Die den Schülern bereits vertraute Möglichkeit, anhand der Fehler neue Lernwörter zu finden, wird genutzt werden. Ein Ziel der Unterrichtsreihe ist, die Elfchen nach der Korrektur weitgehend fehlerfrei auf Schmuckblättern abzuschreiben, so dass sie im Elfchen-Buch veröffentlicht werden können.
Methodisch ist das Elfchenschreiben dem Schreiben nach Vorgaben, Regeln und Mustern zuzuordnen.[5] Es bedarf einer Anleitung, bzw. struktureller Regeln, die die Kinder als „Rezept“ benutzen können. Dadurch erhält das Kreative Schreiben zwar eine sehr sachliche Komponente aber die Kinder sind nicht nur auf eigene Erfahrungen, Wahrnehmungen und Assoziationen und Begabungen angewiesen. Weiterhin kann das strukturorientierte Schreiben helfen, eigene Gestaltungsmöglichkeiten zu entfalten, möglicherweise sogar eigene Regeln und Muster zu erfinden.
„Richtig verstandene Regeln begrenzen nicht, sondern regen die Schüler und Schülerinnen an, machen sie neugierig und lassen sie in ihren eigenen Schreibversuchen lyrische Strukturelemente […] entdecken.“[6]
Da die Aufgabe, ein Winter-Elfchen zu schreiben, an die Kinder hohe emotionale Anforderungen stellt, habe ich als Assoziationshilfe eine Phantasiereise gewählt. Diese ermöglicht den Kindern spontane Assoziationen für ihre Elfchen zu entwickeln.
Die Gedichtform „Elfchen“ ist eine einfache und klar strukturierte lyrische Textart, deren Aufbau mit den Schülern und Schülerinnen in einer der vorausgegangenen Stunden erarbeitet und besprochen wurde. Das Elfchen wird den letzten 10 Jahren in Deutschland immer häufiger aufgegriffen, vor allem im Unterricht der Grundschule. Der Name lässt sich davon ableiten, dass das Gedicht aus 11 Wörtern besteht, hat also mit den Phantasiewesen „Elfen“ nichts gemein.
Das Elfchen wurde erstmals im Mai 1988 von Jos van Hest aus Amsterdam im Rahmen einer Tagung der Technischen Hochschule Aachen vorgestellt. Entwickelt wurde es in einer niederländischen Schreibwerkstatt für Kinder und Erwachsene, der „taaldrukwerplaats“.
Die Anordnung der 11 Wörter auf fünf Zeilen kann nach folgenden Regeln erfolgen:
1. Zeile: ein Wort - ein gefundenes Wort/Thema/Idee/Gefühl, Stimmung...
2. Zeile: zwei Wörter - zu wem kann das erste Wort passen? (Gegenstand, Person... )
3. Zeile: drei Wörter - wo oder wie ist das oben Genannte? Was tut es?
4. Zeile: vier Wörter - noch mehr über das in Zeile 2 Genannte erzählen
5. Zeile: ein Wort -abschließendes Wort: Pointe/Gegensatz/Ergänzung[7]
[...]
[1] Vgl. Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung: Deutsch, S. 10
[2] Vgl. Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung: Deutsch, S. 15
[3] Vgl. Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung: Deutsch, S. 9
[4] Böttcher, Ingrid in: Kreatives Schreiben. S. 57
[5] Vgl. Böttcher, Ingrid in: Kreatives Schreiben. S. 24
[6] Böttcher, Ingrid in: Kreatives Schreiben. S. 58
[7] Vgl. Böttcher, Ingrid in: Kreatives Schreiben. S. 58
- Arbeit zitieren
- Julia Scholz (Autor:in), 2003, "Elfchen" - Kennenlernen der Gedichtform und Produktion von Elfchen zum Thema Winter für ein Klassen-Elfchen-Buch als eine Möglichkeit, sich mit Gedichten auseinander zu setzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27755
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