Im Bereich Supply Chain Management (SCM) werden in der Fachliteratur auf den ersten Seiten meist Schlagwörter über die kritischen Herausforderungen an die Unternehmen. Darunter fallen beispielsweise komplexe Basistrends, wie die Individualisierung der Nachfrage, verkürzte Produktlebenszyklen bei steigenden Innovationsraten und Marktdynamik bei höheren Unsicherheiten der wirtschaftlichen Unternehmensumwelt. Um diesen Basistrends entgegenzuwirken, wurden mitunter komplexe Lieferantenketten und arbeitsteilige Prozesse innerhalb moderner Produktions- und Distributionssysteme entwickelt, welche ein Produkt durchläuft bevor es beim Endkunden eintrifft. Dabei gilt es nicht nur das eigene Unternehmen als abgeschlossenes System zu betrachten wie es in der klassischen Betriebswirtschaft üblich war. Vielmehr müssen bei jedem Teilnehmer die Beschaffung, Leistungserstellung und der Absatz eine gemeinsame Koordination über das gesamte Netzwerk anstreben. Dieses Konzept der ganzheitlichen flussorientierten Gestaltung der unternehmensübergreifenden Wertschöpfung ist heute unter dem Terminus Supply Chain Management bekannt.
Es ist eine neue Herausforderung für jedes Unternehmen in einer Lieferkette die geeigneten Methoden zu definieren, Referenzmodelle, Standards und IT-Werkzeuge zu harmonisieren welche die Prozesse und Abläufe des eignen Unternehmens und der Partnerunternehmen geeignet wiedergeben. Im folgenden Abschnitt werden allgemeine Grundsätze und Lösungsvorschläge dieser komplexen Aufgabe in Zusammenhang der Prozessmodellierung einer Distributionskette beschrieben. Im Anschluss wird die etwas in Vergessenheit geratene Methode der Simulation aufgegriffen. Dieses Kapitel folgt der Idee, dass durch die bereits verbreiteten Ansätze der Logistikmodelle und Prozessmanagement im Supply Chain Management die Kluft bis zum Einsatz von Simulationen abgenommen hat. Die Simulationsmethode ist nur selten in Unternehmen implementiert und meist ein Stand-Alone-Tool bei größeren Investition. Die Aussichten der kommenden Jahre zeigen aber eine leichte Tendenz, dass Simulationen gerade in der Logistik wieder im Kommen sind. Es folgt ein ergänzendes Kapitel um die Argumentation für den Einsatz von Simulationen im Supply Chain Management aus Kostensicht zu verdeutlichen. Da seit den 90er Jahren die Forderung der leistungsgerechten Kostenverteilung innerhalb der indirekten Bereiche im Kostenmanagement und Controlling stärker diskutiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Trends und logistische Herausforderungen
- Die Distribution in der Logistik
- Distributionsaufgaben im Supply Chain Management
- Vorbereitung der Modellierung
- Klassische Logistikmodelle
- Überbetriebliche Prozessmodellierung SCOR-Modell
- Simulation von Distributionsprozessen
- Simulationsmethoden von Distributionsnetzwerken
- Vor- und Nachteile der Simulationsanwendung
- Praxisbeispiel simulationsgestützer Logistikabläufe VOLVO
- Distributionssimulationen im Kostenmanagement
- Bedeutung der Prozesskostenrechnung
- Die Supply Chain Balanced Scorecard im Controlling
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Einsatz von Simulationswerkzeugen im Kostenmanagement und Controlling innerhalb von Distributionsnetzwerken. Sie analysiert die Herausforderungen der Logistik in modernen Supply Chains und zeigt die Möglichkeiten der Simulation zur Optimierung von Prozessen und Kosten auf.
- Herausforderungen der Logistik in modernen Supply Chains
- Einsatz von Simulationswerkzeugen im Kostenmanagement und Controlling
- Optimierung von Prozessen und Kosten durch Simulation
- Praxisbeispiel: Simulationsgestützte Logistikabläufe bei VOLVO
- Bedeutung der Prozesskostenrechnung und der Supply Chain Balanced Scorecard
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Trends und Herausforderungen im Supply Chain Management, die durch die Individualisierung der Nachfrage, verkürzte Produktlebenszyklen und steigende Innovationsraten entstehen. Es wird die Notwendigkeit einer ganzheitlichen flussorientierten Gestaltung der unternehmensübergreifenden Wertschöpfung hervorgehoben, die durch das Konzept des Supply Chain Managements (SCM) adressiert wird.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Distribution in der Logistik. Es werden die Distributionsaufgaben im Supply Chain Management erläutert und die Bedeutung der Netzwerkstruktur für die Effizienz der Logistikkette hervorgehoben. Das Kapitel beleuchtet auch die Vorbereitung der Modellierung von Distributionsprozessen und stellt klassische Logistikmodelle sowie das SCOR-Modell vor.
Das dritte Kapitel widmet sich der Simulation von Distributionsprozessen. Es werden verschiedene Simulationsmethoden für Distributionsnetzwerke vorgestellt und die Vor- und Nachteile der Simulationsanwendung im Detail analysiert.
Das vierte Kapitel präsentiert ein Praxisbeispiel für simulationsgestützte Logistikabläufe bei VOLVO. Es zeigt, wie Simulationen im Kostenmanagement eingesetzt werden können, um die Effizienz von Distributionsprozessen zu verbessern und die Kosten zu optimieren. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedeutung der Prozesskostenrechnung und der Supply Chain Balanced Scorecard im Controlling.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Supply Chain Management, die Distribution, die Simulation, das Kostenmanagement, das Controlling, die Prozesskostenrechnung, die Supply Chain Balanced Scorecard und die Optimierung von Logistikprozessen. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen der modernen Logistik und zeigt die Möglichkeiten des Einsatzes von Simulationswerkzeugen zur Verbesserung der Effizienz und Kostensenkung in Distributionsnetzwerken.
- Arbeit zitieren
- Timo Tempel (Autor:in), 2013, Kostenmanagement. Controlling mit Simulationswerkzeugen innerhalb von Distributionsnetzwerken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277418